Rund 20% der Brustkrebspatientinnen bei denen ein chirurgischer Eingriff nötig ist, können nicht brusterhaltend operiert werden. Sind die medizinischen Voraussetzungen gegeben, entscheiden sich viele Frauen für eine Rekonstruktion der Brust mit Silikonimplantaten. Eine häufige Komplikation - vor allem bei begleitender Strahlentherapie – ist die Ausbildung einer Kapselfibrose. Diese mitunter schmerzhafte Verhärtung des Gewebes rund um das Implantat führt in den meisten Fällen zu einem operativen Austausch der Implantate. Nun gibt es Hoffnung: Der Einsatz von Microthane®-Implantaten kann das Risiko dieser Komplikation maßgeblich reduzieren. Dies belegen die Ergebnisse der weltweit ersten Langzeitstudie zur zweistufigen Brustrekonstruktion mit Microthane®-Implantaten1, die jüngst in der Fachzeitschrift Aesthetic Surgery Journal 2016 veröffentlicht wurde.
Risiken vermeiden – für Qualität entscheiden
Bei diesem Implantat-Typ wird das Silikonimplantat zusätzlich mit einem Polyurethanschaum (PU) beschichtet. In vielen Fällen kann dadurch eine für die Patientin mitunter risikoreiche und kostspielige Re-Operation vermieden werden. Darüber hinaus bleiben die Implantate, einmal eingesetzt, an Ort und Stelle. Deshalb bleibt auch das optische Ergebnis langfristig erhalten. Microthane®-Implantate gehören zur neuen Generation der mit PU-beschichteten Implantate, die bereits seit den frühen 60er Jahren auf dem Markt sind. Sie werden heute ausschließlich in Deutschland von der POLYTECH Health & Aesthetics GmbH mit Sitz in Dieburg (Hessen) hergestellt.
Deutsche Experten bestätigen: kaum Kapselkontrakturen – trotz Bestrahlung
Prof. Dr. Dr. med. Lukas Prantl Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie am Caritas Krankenhaus St. Josef und Universitätsklinikum in Regensburg erklärt: „Bei der Brustrekonstruktion setze ich, neben dem Aufbau der Brust mit körpereigenem
Gewebe, seit fast 20 Jahren diesen Implantat-Typ ein. Vor allem bei Patientinnen, die sich einer Strahlentherapie unterziehen müssen, gibt es für mich keine gangbare Alternative, da der Einsatz von texturierten oder glatten Implantaten in diesen Fällen meiner Erfahrung nach zu extrem hohen Kapselfibrose-Raten von bis zu 80% führt. Auch bei Re-Operationen, zum Beispiel nach starken Kapselfibrosen setzte ich ausschließlich Microthane®-Implantate ein und mache damit seit vielen Jahren sehr gute Erfahrungen.“
Dr. Sabine Schmatloch, Chefärztin am Brustzentrum des Elisabeth Krankenhaus in Kassel, setzt bei Brustkrebspatientinnen ebenfalls verstärkt auf die PU-Beschichtung: „Microthane®-Brustimplantate bieten neben der deutlich reduzierten Kapselfibrose-Rate aus meiner Sicht einen weiteren immensen Vorteil. Durch die spezielle Oberflächen-Struktur bleiben sie, einmal eingesetzt, an Ort und Stelle. Probleme, die durch Implantat-Rotation oder -Dislokation entstehen können, lassen sich so vermeiden. Gerade bei Patientinnen, die nach einer Bestrahlung nur über einen dünnem Hautmantel und eine geringe Gewebeabdeckung verfügen, ist dies ein besonderer Vorteil, den kein anderer Implantat-Typ erfüllt.“
Prof. Dr. Dr. med. Lukas Prantl
Als Facharzt für Plastische-, Ästhetische- und rekonstruktive Chirurgie sowie Handchirurgie obliegt Prof. Dr. Dr. med. Lukas Prantl seit 2010 die Professur für plastische Chirurgie sowie die Leitung des Hochschulzentrums für Plastische- und Ästhetische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Regensburg und Caritas Krankenhaus St. Josef in Regensburg. Herr Prof. Prantl forscht seit über 15 Jahren zur Gewebeverträglichkeit von Implantaten und der Entstehung der Kapselfibrose.
http://www.caritasstjosef.de/...
Dr. med. Sabine Schmatloch
Dr. Schmatloch ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe mit Schwerpunkt auf die Senologie. Seit 2012 ist sie am Brustzentrum des Elisabeth Krankenhaus in Kassel beschäftigt. Nach ihrer Tätigkeit als Oberärztin ist Dr. Schmatloch seit 2015 als Chefärztin für das Brustzentrum in Kassel verantwortlich.
http://www.vinzenz-verbund.de/...
Quellenangaben:
1Aesthetic Surgery Journal (2017) 37 (2): 171-176. DOI: https://doi.org/.... Published: 09 December 2016
https://academic.oup.com/...