"Wir hatten schon gehofft, dass wir noch ein bisschen schneller sein würden, aber wir haben das Maximum herausgeholt und sind ganz gut dabei - uns fehlen schließlich nur zweieinhalb Zehntelsekunden zur Pole Position", sagte Timo Bernhard, der sich den RS Spyder mit der Startnummer 7 im Rennen mit Romain Dumas (Frankreich) teilt. "Wir haben für morgen auf jeden Fall ein gutes Rennauto. Für uns Fahrer ist die Hitze kein Problem, aber auf unsere Reifen werden wir aufpassen müssen."
Im zweiten von Penske Racing eingesetzten RS Spyder mit der Startnummer 6 belegte Sascha Maassen (Aachen) den sechsten Platz seiner Klasse, vor Chris Dyson (USA) und Butch Leitzinger (USA) in den RS Spyder des von Porsche unterstützten US-Privatteams Dyson Racing.
"Unser Auto war gut, wir waren in allen Sessions gut dabei. Ich hatte allerdings das Pech, dass ich ausgerechnet in den Runden, in denen meine Reifen den meisten Grip hatten, von langsameren Autos aufgehalten wurde. Da bin ich schon etwas sauer", sagte Sascha Maassen. Dem Rennen, das er zusammen mit Patrick Long (USA) in Angriff nimmt, sieht er trotzdem zuversichtlich entgegen: "Ich bin sicher, dass wir über die Distanz gut aussehen werden. Die Strecke liegt uns."
Auf eine Leistungssteigerung im Rennen setzt auch Dieter Steinhauser, Leiter Motorsport Entwicklung. "Wir sind noch nicht ganz zufrieden, das Set-up war noch nicht so, wie wir es gerne hätten", meinte er. "Wir werden jetzt noch an der Feinabstimmung arbeiten und das Warm-up morgen dazu nutzen, unsere Rennabstimmung zu überprüfen."
In der Klasse GT2 für modifizierte Seriensportwagen hat Dirk Werner
(Kissenbrück) seine zweite Pole Position in Folge nur knapp verpasst. Im Porsche 911 GT3 RSR von Farnbacher Loles Racing lag er lange in Führung und landete schließlich auf dem zweiten Platz vor Wolf Henzler (Nürtingen) im 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports. Im zweiten Porsche von Flying Lizard kam Patrick Pilet (Frankreich) auf die fünftschnellste Zeit. "Es ist nicht einfach, bei dem vielen Verkehr eine schnelle Zeit zu fahren", sagte Dirk Werner. "Du hast vielleicht zwei richtig freie Runden, da muss dann alles passen. Im Rennen kommt es aber darauf an, sein Auto und die Reifen bei dieser Hitze gut über die Distanz zu bringen. Und da sieht es gut für uns aus."
Das Rennen in Mid-Ohio startet am Samstag um 14.10 Uhr Ortszeit (20.10 Uhr MESZ) und geht über 2:45 Stunden.
Ergebnis Qualifying
1. Gil de Ferran (BRA), Acura ARX-01B (LMP2), 1:07,969 Minuten
2. David Brabham (AUS), Acura ARX-01B (LMP2), 0,224 zurück
3. Timo Bernhard (D), Porsche RS Spyder (LMP2), 0,269
4. Franck Montagny (F), Acura ARX-01B (LMP2), 0,351
5. Marco Werner (D), Audi R10 (LMP1), 0,388
6. Luis Diaz (MEX), Acura ARX-01B (LMP2), 0,538
7. Rinaldo Capello (I), Audi R10 (LMP1), 0,991
8. Sascha Maassen (D), Porsche RS Spyder (LMP2), 1,645
9. Chris Dyson (USA), Porsche RS Spyder (LMP2), 1,943
10. Butch Leitzinger (USA), Porsche RS Spyder (LMP2), 2,060
Daten und Fakten
Das ist die American Le Mans Series
Die American Le Mans Series (ALMS) wurde 1999 ins Leben gerufen. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. In dieser Saison werden elf Rennen in den USA und Kanada gefahren. Die traditionellen Höhepunkte sind die 12 Stunden von Sebring und das 1000-Meilen-Rennen "Petit Le Mans" in Road Atlanta. Die meisten Rennen dauern 2:45 Stunden.
Die ALMS ist das amerikanische Gegenstück zur in Europa beheimateten Le Mans Series (LMS).
Das Starterfeld bilden zwei unterschiedliche Sportfahrzeug-Kategorien:
Sportprototypen und Seriensportwagen. Sie sind in vier Klassen eingeteilt:
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 750 PS und einem Mindestgewicht von 925 Kilogramm (in der LMS: 750 PS/900 Kilogramm).
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 475 PS (bei Saugmotoren) und 800 Kilogramm Mindestgewicht (in der LMS: 475 PS/825 Kilogramm). In dieser Klasse startet der Porsche RS Spyder.
Klasse GT1: Stark modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 650 PS und einem hohen Mindestgewicht von 1.125 - 1.325 Kilogramm (in der LMS: 650 PS/1.125
- 1.325 Kilogramm).
Klasse GT2: Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 450 bis 470 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 - 1.325 Kilogramm (in der LMS: 450 bis 470 PS/1.125 - 1.325 Kilogramm). In dieser Klasse ist der Porsche 911 GT3 RSR am Start.
Alle Rennwagen starten gleichzeitig, werden aber nach Klassen getrennt gewertet. Dieses System sorgt für abwechslungsreiche und spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Punkte gibt es nur für die Platzierung in der jeweiligen Klasse. Meistertitel werden in den Klassen LMP1 und LMP2 für Fahrer, Chassis- und Motorenhersteller, Teams und Reifenlieferanten vergeben, in den Klassen GT1 und GT2 für Fahrer, Automobilhersteller und Teams. Porsche gewann mit dem RS Spyder sowohl 2006 als auch 2007 die Meistertitel für Fahrer (Sascha Maassen/Lucas Luhr bzw. Timo Bernhard/Romain Dumas) sowie für Hersteller Chassis, Hersteller Motor und Team (Penske Racing).