Rennpech verhinderte eine bessere Platzierung der Teams Essex (Dänemark) und Horag Racing (Schweiz): Sie mussten wegen unverschuldeter Kollisionen Reparaturpausen einlegen. John Nielsen und Casper Elgaard (Essex) brachten den 476 PS starken RS Spyder nach einer Aufholjagd auf Platz drei der LMP2-Klasse ins Ziel, Jan Lammers, Fredy Lienhard und Didier Theys wurde nach ebenso kämpferischer Fahrt Sechste. Die Porsche-Teams der seriennahen GT2-Klasse fuhren mit dem 911 GT3 RSR als Zweite und Dritte ins Ziel. "Das war ein spannendes und bei der hohen Anzahl von Autos sehr anspruchsvolles Rennen. Entsprechend hat es den einen oder anderen Kontakt auf der Rennstrecke gegeben. Hut ab vor den RS-Spyder-Teams, die hier ihre Feuertaufe mit Bravour bestanden. Mit dem ersten und dritten Platz in der LMP2-Klasse haben sie ein super Ergebnis abgeliefert. Herzlichen Glückwunsch an alle und auch an die Teams der GT2-Klasse für den zweiten und dritten Platz mit der Porsche 911 GT3 RSR."
Die Dänen John Nielsen und Caser Elgaard (Essex) hatten die LMP2-Klasse souverän angeführt, als ihnen ein Konkurrent bei einem missglückten Bremsmanöver ins Heck fuhr. Dabei wurde der hintere Unterboden des Sportprototyps beschädigt und musste gewechselt werden. "Wir sind glücklich und enttäuscht zugleich", kommentierte John Nielsen. "Glücklich, weil wir absolut mithalten konnten und unsere Boxenstopps so perfekt waren, wie wir es uns vorgenommen hatten. Enttäuscht, weil sich unsere Teamleistung nicht ganz in der Platzierung widerspiegelt. Natürlich wären wir gerne die LMP2-Sieger gewesen." Das Schweizer Team Horag Racing wurde wegen eines spektakulären Reifenplatzers zurückgeworfen, der die Karosserie des RS Spyder beschädigte. Die Ursache war vermutlich ein kleines Wrackteil. Auch die Aufholjagd der Horag-Crew war sehenswert. Fredy Lienhard: "Es war sehr rutschig auf der Strecke, da musste man höllisch aufpassen."
Auch das schnellste Porsche-Duo der GT2-Klasse, Werksfahrer Marc Lieb (Deutschland) und Alex Davison (Australien) verlor durch den Fahrfehler eines Konkurrenten die Führung in der Klasse. "Unser Ziel war der Sieg", sagte Lieb, der LMS-GT2-Meister der Jahre 2005 und 2006. "Das wäre heute möglich gewesen, wir haben schließlich lange geführt. Der zweite Platz ist aber okay. Bei nur fünf Saisonrennen darf man sich keinen Ausfall erlauben, wenn man Meister werden will." Einen guten dritten Platz eroberten mit dem Porsche 911 GT3 RSR Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) und Raymond Narac (Frankreich). Als Siebte kamen die Franzosen Richard Balandras, Michel Lecourt und Jean Belloc (IMSA Performance Matmut) ins Ziel.
Statistik: 1. von fünf Rennen der Le Mans Series 2008 in Barcelona, Spanien
Ergebnis Rennen
1. Gene/Minassian (E/F), Peugeot 908 HDI FAP (LMP1), 215 Runden; 2. Prémat/Rockenfeller (F/D), Audi R10 TDI (LMP1), 214; 3. Mücke/Charouz (D/CZ), Lola Aston Martin (LMP1), 212; 4. Collard/Boullion (F/F), Pescarolo Judd, 210; 5. McNish/Capello (GB/I), Audi R10 TDI (LMP1), 209; 6. Verstappen/Van Merksteijn (NL/NL), Porsche RS Spyder (LMP2), 208; 7. Primat/Tinseau (CH/F), Pescarolo Judd (LMP1), 208; 8. Pompidou/Belicchi/Zacchia (F/I/CH), Lola B08/80 Coupe Judd (LMP2), 207 ; 9. Elgaard/Nielsen (DEN/DEN), Porsche RS Spyder (LMP2), 204 ; 10. Barbosa/Ickx/Short (P/B/GB), Pescarlo Judd (LMP1), 204.
Ergebnis Klasse LMP2
1. Verstappen/van Merksteijn (NL/NL), Porsche RS Spyder, 208 Runden; 2. Belicchi/Pompidou/Zacchia (I/F/CH), Lola B08/80 Coupe Judd, 207 ; 3. Nielsen/Elgaard (NL/NL), Porsche RS Spyder, 204; 4. Erdos/Newton (BR/GB) Lola MG; 201; 5. Ragues/Lahaye (F/F), Pescarolo - Judd, 199; 6. Theys/Lienhard/Lammers (B/CH/NL), Porsche RS Spyder, 198.
Ergebnis Klasse GT2
1. Bell/Bruni (GB/I), Ferrari F430 GT, 189 Runden; 2. Lieb/Davison (D/AUS), Porsche 911 GT3 RSR, 189; 3. Lietz/Narac (A/F), Porsche 911 GT3 RSR, 187; 4. Ehret/Kaffer/Beltoise (D/D/F), Ferrari F430 GT, 186; 5. Dumbreck/Kelleners/Vasiliev (GB/D/RUS), Spyker C8 Laviolette, 184.
Punktestände
Fahrer LMP2
1. Jos Verstappen, Porsche, 10 Punkte
Peter van Merksteijn, Porsche, 10
3. Andrea Bellicchi, Lola, 8
Xavier Pompidou, Lola, 8
Steve Zacchia, Lola, 8
6. John Nielsen, Porsche, 6
Casper Elgaard, Porsche, 6
8. Mike Newton, Lola, 5
Tommy Erdos, Lola, 5
10. Pierre Ragues, Pescarolo, 4
Mathieu Lahaye, Pescarolo, 4
Der 2. Lauf der Le Mans Series wird am 27. April 2008 auf dem Grand-Prix-Kurs im italienischen Monza ausgetragen.
Daten und Fakten
Das ist die Le Mans Series
Die 2004 erstmals ausgetragene Le Mans Series (LMS) bietet den Fans spannenden Sportwagensport. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. In dieser Saison werden fünf Wertungsläufe auf Traditionsrennstrecken in Europa gefahren. Die Rennen gehen über die Distanz von 1.000 Kilometern. Die LMS ist das europäische Gegenstück zur American Le Mans Series (ALMS) in den USA und Kanada.
Das Starterfeld bilden zwei unterschiedliche Sportfahrzeug-Kategorien:
Sportprototypen und Seriensportwagen. Sie sind in vier Klassen eingeteilt:
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 750 PS und einem Mindestgewicht von 900 Kilogramm (in der ALMS: 750 PS/925 Kilogramm). Leistungsgewicht: rund 1,2 kg/PS.
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 475 PS (mit Saugmotor) und 825 Kilogramm Mindestgewicht (in der ALMS: 475 PS/800 Kilogramm).
Leistungsgewicht: rund 1,7 kg/PS. In dieser Klasse startet der Porsche RS Spyder.
Klasse GT1: Stark modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 650 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 - 1.325 Kilogramm (in der ALMS: 650 PS/1.125 - 1.325 Kilogramm).
Klasse GT2: Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 450 bis 470 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 - 1.325 Kilogramm (in der ALMS: 450 bis 470 PS/1.125 - 1.325 Kilogramm). In dieser Klasse ist der Porsche 911 GT3 RSR am Start.
System sorgt für abwechslungsreiche und spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Punkte gibt es nur für die Platzierung in der jeweiligen Klasse. Meistertitel werden in allen vier Klassen für Fahrer, Hersteller und Teams vergeben. Porsche-Werksfahrer Marc Lieb gewann 2005 und 2006 den Fahrertitel in der Klasse GT2.
Der RS Spyder ist in dieser Saison erstmals in der Le Mans Series am Start.