Die Zusammensetzung des Starterfelds verspricht Spannung pur. Traditionell treffen erfahrene Profis auf vielversprechende, erfolgshungrige Talente. An der Spitze der Titelfavoriten rangiert der amtierende Meister Uwe Alzen (Betzdorf). Der 40-jährige ehemalige DTM-Pilot blickt bereits auf viele erfolgreiche Jahre mit Porsche-Rennsportwagen zurück: 1992 gewann Alzen erstmals den Carrera Cup, zwei Jahre später holte er den Gesamtsieg im internationalen Porsche-Supercup, 1995 triumphierte er mit Porsche beim ADAC GT-Cup und 1999 folgte ein Klassensieg auf einem Porsche 911 GT3 R bei den legendären 24 Stunden von Le Mans. "2008 greifen wir wieder voll an", sagt Uwe Alzen. "Wir wollen nicht nur den Titel, sondern diesmal auch die Siege." Im vergangenen Jahr stand Alzen insgesamt sechs Mal auf dem Podium und ging zwei Mal von Startplatz eins ins Rennen, einen Laufsieg verpasste der Champion jeweils knapp.
DTM-Erfahrung besitzen auch die beiden Niederländer Jeroen Bleekemolen und Patrick Huisman sowie Thomas Jäger (München). Der 26-jährige Bleekemolen überzeugte im vergangenen Jahr als Neueinsteiger in den Porsche-Markenpokalen mit drei Siegen im Porsche-Mobil1-Supercup und einer starken Vorstellung im Carrera Cup Deutschland. Sein Landsmann Huisman hält mit vier Supercup-Titeln (1997 bis 2000) einen einsamen Rekord.
Den Direkteinstieg von der DTM in den Cup-Porsche unternimmt 2008 Christian Abt (Kempten). "Die Konkurrenz hier ist extrem stark. Ich freue mich auf diese neue Herausforderung", so der 40-jährige Allgäuer. Packende Zweikämpfe verspricht insbesondere das Aufeinandertreffen von Abt und Alzen. Die beiden lieferten sich während ihrer gemeinsamen Zeit in der DTM legendäre Duelle auf den Rennstrecken.
Auf der Hut sein müssen die Routiniers insbesondere vor den ehrgeizigen Nachwuchspiloten. Denn der Erfolg im Porsche Carrera Cup Deutschland erwies sich in der 19-jährigen Geschichte des Wettbewerbs oft genug als Karrieresprungbrett für die jungen Rennfahrer. Dass die renommierte Markenrennserie seit 1998 lediglich zwei Routiniers für sich entscheiden konnten - Christian Menzel (2005) und Uwe Alzen (2007) - spricht für sich.
Zu den ambitionierten jungen Wilden gehört Nicolas Armindo. Der 26-jährige Franzose wurde 2007 Dritter im schnellsten europäischen Markenpokal und zählt in diesem Jahr zu den Favoriten. Mit Titelambitionen startet auch Chris Mamerow (23 Jahre, Waltrop), der die vergangene Saison als Vierter beendete. Ebenfalls gute Siegchancen besitzen Jan Seyffarth (21, Querfurth) und Jörg Hardt (27, Bonn). Beide überzeugten 2007 mit den Plätzen fünf und sechs im Endklassement. Vielversprechend präsentierte sich außerdem René Rast (21, Steyerberg). Als Neueinsteiger sicherte er sich den zehnten Gesamtrang. Gut aufgestellt präsentierte sich bei den Testfahrten vor der Saison auch der UPS-Porsche-Junior Martin Ragginger. Der 20-jährige Österreicher bestreitet seine zweite Carrera Cup-Saison.
Zum allerersten Mal wird Marco Holzer (Bobingen) am Porsche Carrera Cup Deutschland teilnehmen. Der 19-Jährige setzte sich vor wenigen Wochen in einem harten Auswahlverfahren gegen zahlreiche internationale Nachwuchstalente durch und startet 2008 als Teamkollege von Martin Ragginger für das UPS-Porsche-Junior-Team, das seit seiner Gründung im Jahr 1997 als Talentschmiede im Touren- und Sportwagenbereich gilt. "Ich freue mich sehr auf mein erstes Jahr in einem Auto mit Dach", so Holzer, der aus der Formel-3-Euroserie in den Porsche 911 GT3 Cup umsteigt. 2006 absolvierte er für das BMW-Sauber-Team einen Formel-1-Test in Valencia, ein Jahr zuvor siegte er beim Weltfinale der Formel BMW, in der er seit dem Jahr 2004 unterwegs gewesen war.
Besonders energiegeladen präsentiert sich 2008 das Einsatzfahrzeug der Carrera-Cup-Piloten. Der Porsche 911 GT3 Cup wurde aerodynamisch überarbeitet und ist mit 420 PS der stärkste Cup-Elfer, der bisher zum Einsatz gekommen ist. Das Reglement stellt die Chancengleichheit für alle Fahrer sicher. Porsche verplombt den Motor und das Getriebe aller 911 GT3 Cup. Die Teams dürfen lediglich am Fahrwerk Sturz, Spur, Standhöhe, Stabilisatoren und Reifendruck in klar definierten Grenzen verändern.
Dasselbe gilt für die Einstellung des Heckflügels. Auch die Reifen sind für alle gleich. Pro Wochenende und Fahrzeug dürfen zwei Sätze neue Michelin-Slicks bei der Zeitenjagd im Training und im Rennen eingesetzt werden. Das technische Reglement schließt somit Materialvorteile für einzelne Piloten aus. Spannende Rennen sind damit seit der ersten Saison im Jahr 1990 garantiert.
Im Rennkalender des Porsche Carrera Cup Deutschland stehen neun Wertungsläufe, die im Rahmen der DTM ausgetragen werden. Nach dem Auftaktrennen auf dem Hockenheimring geht es in die Motorsport Arena Oschersleben (20. April). Danach gastiert der Carrera Cup erstmals auf dem Autodromo Internazionale del Mugello in Italien (4. Mai), bevor die Rennen auf dem Eurospeedway Lausitz (18. Mai), dem Nürnberger Norisring (29. Juni) und im niederländischen Zandvoort (13. Juli) folgen. Auf dem Nürburgring (27. Juli) und dem Circuit de Catalunya bei Barcelona (21. September) finden die Wertungsläufe sieben und acht statt. Den Abschluss der Rennsaison bildet das Rennen auf dem Hockenheimring am 26. Oktober.
Porsche Carrera Cup Deutschland - Termine 2008
13. April: Hockenheimring
20. April: Motorsport Arena Oschersleben
4. Mai: Autodromo Internazionale del Mugello, Italien
18. Mai: Eurospeedway Lausitz
29. Juni: Norisring
13. Juli: Circuit Park Zandvoort, Niederlande
27. Juli: Nürburgring
21. September: Circuit de Catalunya (Barcelona), Spanien
26. Oktober: Hockenheimring