Insgesamt 16 Mal müssen die Piloten mit ihren 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup den berühmten Kurs durch die Häuserschluchten umrunden. Besonders eng geht es gleich nach dem Start in der Saint-Devote-Kurve zu, wenn die 26 Wagen um die beste Position kämpfen. Später folgen die Loews-Kehre - mit 40 km/h die langsamste Kurve des Jahres - und die Tunnel-Passage, die mit rund 200 km/h durchquert wird. Praktisch nicht einsehbar ist die enge Schikane nach dem Schwimmbad am Hafen; die Piloten lenken sie im Vertrauen auf Streckenkenntnis und Können praktisch "blind" ein. Auslaufzonen gibt es auf dem gesamten Kurs fast keine. Die Mauern und Leitplanken stehen nur wenige Zentimeter neben der Fahrbahn. Zudem machen häufige Belagwechsel die Grand Prix-Strecke an der Côte d'Azur unberechenbar und fordern höchste Präzision von den Fahrern. Am charakteristischsten für Monte Carlo bleibt der Vergleich den einst der dreifache Formel 1-Weltmeister Nelson Piquet zog:"Es ist, als würdest du mit einem Hubschrauber durchs Wohnzimmer fliegen."
Besonders viel Spannung verspricht die Leistungsdichte des Starterfeldes.Der Kreis der Favoriten ist groß. Als Führender des Gesamtklassements reist Jan Seyffahrt (Querfurt) an die Côte d'Azur. Der 21-jährige Pilot von Konrad Motorsport fuhr bisher mit einem Start-Ziel-Sieg in Barcelona (Spanien), einem dritten Rang in Bahrain sowie zuletzt als Zweitplatzierter in der Türkei 68 Punkte ein.
Schärfster Verfolger von Seyffarth ist Jeroen Bleekemolen. Der Niederländer von der Mannschaft Jetstream Motorsport PZ Essen kommt mit den besten Erinnerungen in das rund zwei Quadratkilometer große Fürstentum. Im vergangenen Jahr holte der 26-jährige ehemalige DTM-Pilot die Trainingsbestzeit und ließ seine Verfolger auch im Rennen hinter sich. In der aktuellen Meisterschaftswertung nimmt Bleekemolen mit 54 Zählern den zweiten Platz ein. Lediglich zwei Punkte dahinter wartet Chris Mamerow(Waltrop) vom Damac Kadach Racing Team auf seine Chance, in der Tabelle weiter nach vorne zu fahren.
Als Vierter im Kampf um den Meistertitel wird Damien Faulkner (Irland, 46 Punkte) geführt, der im Vorjahr die Saison als Zweiter des Gesamtklassements beendete. Faulkner, der für SAS Lechner Racing unterwegs ist, feierte in Bahrain den ersten Sieg des Jahres. Die Top Fünf macht Uwe Alzen (Betzdorf, SPS Performance - PZ Aschaffenburg) perfekt. Der 40-jährige Porsche-Routinier, der bereits 1994 den internationalen Supercup gewann, verbucht bisher 43 Punkte auf seinem Konto.
Mit der geballten Power gibt der Porsche-Mobil1-Supercup sogar der Formel 1 das Nachsehen. In der Boxengasse stellen 16.000 Porsche-PS leistungsmäßig die Übermacht dar. Denn neben den 26 Porsche 911 GT3 Cup mit jeweils 420 PS sind im Fürstentum auch 13 sandweiße Porsche Cayenne S mit jeweils 385 PS unterwegs. Der sportliche Geländewagen im Porsche-Motorsport-Design, den die Teams mit der Einschreibung zur Nutzung für die gesamte Saison erhalten haben, dient als exklusives Transportmittel zwischen dem Fahrerlager am Heliport und der Boxengasse.
Die Fernsehsender "Premiere" und "Eurosport" zeigen das Rennen auf dem berühmten Stadtkurs am Sonntag (25. Mai) live ab 9.40 Uhr. Zusätzlich bringt "Eurosport" am Sonntagabend eine Zusammenfassung in der Sendung "Motorsports Weekend".
Fahrerwertung nach vier von zwölf Läufen:
3. Jan Seyffarth (Querfurt), 68 Punkte
1. Jeroen Bleekemolen (Niederlande), 54 Punkte 2. Chris Mamerow (Waltrop), 52 Punkte
4. Damien Faulkner (Irland), 46 Punkte 5. Uwe Alzen (Betzdorf), 43 Punkte