Das Regenrennen von Silverstone war vom Start weg turbulent und spannend.
Jeroen Bleekemolen (Niederlande, Jetstream Motorsport PZ Essen), der auf der Pole-Position gestanden hatte, gewann das Duell gegen Jan Seyffarth (Querfurt, Konrad Motorsport) und kam als Führender aus der ersten Kurve.
Dahinter setzten sich Jaap van Lagen (Niederlande, Damac Kadach Racing Team), der amtierende Vizemeister Damien Faulkner (Irland, SAS Lechner Racing) und Stefan Rosina (Slowakei, Lechner Racing Bahrain) vor den ehemaligen DTM-Piloten David Saelens (Niederlande, Irwin Racing), der beim Start drei Plätze verlor.
An der Spitze musste schließlich Seyffarth in der so genannten Vale-Kurve den Notausgang benutzen und übernahm so kurzzeitig die Führung. Dahinter traf van Lagen den Wagen seines Landsmanns Bleekemolen und drehte diesen von der Strecke. Danach folgte eine weitere Kollision zwischen Saelens und Martin Ragginger (Österreich), wobei sich das Fahrzeug des UPS-Porsche-Juniors Ragginger drehte und von Patrick Huisman (Niederlande, Irwin Racing) im Heck getroffen wurde. Ebenfalls keine Ausweichmöglichkeit fanden Darryl O'Young (Hongkong, Schnabl Engineering-LKM-KplusK) und Pedro Petiz (Portugal, Racing Team Jetstream PZ Essen), die in den Porsche des vierfachen Supercup-Champions Huisman rutschten.
Noch bevor sich die Rennleitung entschied, das Safety-Car auf die Strecke zu schicken, machte Seyffarth einen Fehler. Der aktuelle Meisterschafts-Zweite drehte sich auf der Strecke und wurde danach von Faulkner im Heck getroffen, der kurz darauf mit beschädigtem Kühler ausschied.
In der vier Runden andauernden Saftey-Car-Phase führte zunächst Jaap van Lagen das Feld an. Dahinter folgten David Saelens, Stefan Rosina, Sean Edwards und Danny Watts (Großbritannien, SAS Lechner Racing). Doch in der dritten Runde beendete van Lagen das Rennen aufgrund der vorangegangenen Kollision mit Jeroen Bleekemolen. Nach der erneuten Freigabe des Rennens in Runde sechs setzten sich Rosina, Edwards und Watts vor Saelens, der stark an Boden verlor und zurück in die Box fuhr.
Die britisch-slowakische Dreiergruppe lieferte sich spannende Positionskämpfe. In Runde acht zog schließlich Sean Edwards auf der Start-Ziel-Geraden an Rosina vorbei und hielt die Führung bis zum Rennende nach der maximalen Laufzeit von 30 Minuten. Dahinter wurden sein Landsmann Danny Watts als Zweiter und Stefan Rosina als Drittplatzierter abgewinkt.
Mit einer tollen Leistung überzeugte der UPS-Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen). Der 19-jährige Nachwuchspilot war von Startplatz 15 in das Rennen gegangen und hielt sich klug aus allen Positionskämpfen und Kollisionen heraus. Am Ende sah Holzer die schwarz-weiß karierte Flagge auf Position sechs und feierte damit sein bislang bestes Ergebnis im Porsche.
Sean Edwards (Sieger): "Von der ersten Runde an, war es heute vor allem ein Kampf ums Überleben. Ich habe ständig darum gekämpft, den Wagen auf der Strecke zu halten. Zum Glück ist mir das gelungen. Der Porsche war fantastisch und wirklich toll von meinem Team auf diese Bedingungen vorbereitet. Ein Supercup-Rennen zu gewinnen ist großartig. Aber zu Hause vor meiner Familie und meinen Freunden zu siegen, ist einfach unglaublich."
Danny Watts (Zweiter): "Ich bin super glücklich. Auf meiner Heimatstrecke Zweiter zu werden ist wunderbar. Meine ganze Familie ist hier, wir werden heute noch richtig feiern. Vor allem auch mit meinem Team. Die Mannschaft hat mir ein perfektes Fahrzeug hingestellt. Vielleicht wäre sogar mehr drin gewesen. Aber unter diesen Umständen wollte ich kein zu hohes Risiko eingehen, sondern Platz zwei und die Punkte mitnehmen."
Stefan Rosina (Dritter): "Ich bin froh, dass ich erneut meine Leistung unter Beweis stellen konnte und nun zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Podium stehe. Gegen die beiden Engländer hatte ich keine Chance. Es ist ihre Heimstrecke. Sie kennen sich hier viel besser aus. Ein großes Dankeschön gilt vor allem Walter Lechner und meinem Team. Sie haben einen großartigen Job gemacht und mich toll unterstützt."
Marco Holzer (Sechster): "Ich bin heute mit großer Wut im Bauch in das Rennen gegangen, weil es gestern nicht so gut gelaufen ist. Mein Start war dann heute sehr gut und ich habe gleich ein paar Plätze gut gemacht. Danach habe ich mich erstmal aus allem rausgehalten, was gar nicht so leicht war.
Mit Platz sechs bin ich sehr zufrieden. Am Fünften bin ich bereits dran gewesen, jedoch wollte ich kein zu großes Risiko mehr eingehen. Als Gastfahrer bekomme ich hier keine Punkte und wollte niemandem das Rennen kaputt machen. Die Bedingungen waren heute extrem schwierig. Das ist meine beste Platzierung bisher. So kann es weitergehen."
Rennergebnis:
1. Sean Edwards (GB), Konrad Motorsport, 25:15.111 Min. (121.903 km/h)
2. Danny Watts (GB), SAS Lechner Racing, + 0.935
3. Stefan Rosina (SK), Lechner Racing Bahrain, + 4.578
4. James Sutton (GB), VELTINS MRS Racing, + 13.346
5. Sebastiaan Bleekemolen (NL), Bleekemolens Race Planet - PZ Eindhoven, + 15.660
6. Marco Holzer (D), UPS-Porsche-Junior-Team, + 16.260
7. Sam Hancock (GB), Porsche Cars GB, 17.462
8. Norbert Siedler (AT), VELTINS MRS Racing, + 18.143
9. Alessandro Zampedri (IT), Lechner Racing Bahrain, + 18.640
10. Tim Harvey (GB), Porsche Cars GB, + 20.036
Das vollständige Rennergebnis und die Punktestände stehen akkreditierten Journalisten auf der Porsche-Pressedatenbank zum Download zur Verfügung.