Von Beginn an wurden im Zuffenhausener Stammwerk wichtige Kapitel der Automobilgeschichte geschrieben: Nachdem die ersten Prototypen des Volkswagens noch in der Garage der Porsche-Villa am Stuttgarter Killesberg zusammengebaut worden waren, entstand 1938 in Zuffenhausen die Nullserie des späteren "VW-Käfer". Die im benachbarten Karosseriewerk Reutter gebauten Karossen wurden bei Porsche auf Fahrgestelle montiert und ausgiebig erprobt. Historisch bedeutend ist auch der Bau von drei Rennsportcoupés Typ 64 im Jahr 1939. Ursprünglich für das Langstreckenrennen Berlin-Rom vorgesehen, gelten die aerodynamischen Stromlinienwagen als Urahn aller späteren Porsche-Modelle.
Die Produktion von Sportwagen in Zuffenhausen begann 1950 mit einem Provisorium: Bis zur Freigabe des Stammwerks durch das amerikanische Militär zum Jahresende 1955 erfolgte die Karosserieproduktion und Fahrzeugmontage des Porsche 356 hauptsächlich bei der Firma Reutter. Hinzu kam 1952 der vom Architekten Rolf Gutbrod entworfene Gebäudekomplex des Porsche-Werks 2. Im Jahr 1960 folgte dann das Porsche-Werk 3, in dem unter anderem die Verkaufs- und Kundendienstabteilungen untergebracht waren. Unmittelbar nach der Einführung des 911 übernahm die Porsche KG 1964 auch das Karosseriewerk Reutter mit seinen rund 1.000 Mitarbeitern.
Heute werden in Zuffenhausen die 911-Baureihe sowie alle Porsche-Motoren produziert. Das Werk unterteilt sich in die Bereiche Karosseriebau, Lackiererei, Fahrzeugmontage, Sattlerei, Motorenmontage und Prüfstände. Um eine flexible Produktion auf engem Raum zu gewährleisten, hat Porsche spezielle Lösungen entwickelt, darunter die mehrstöckige Fertigung im Karosseriebau und der Fahrzeugmontage. Eine weitere Besonderheit: Die Porsche-Serienfahrzeuge werden zusammen mit den Rennversionen auf einem Band produziert.
Als zusätzliches Bekenntnis zum Standort Zuffenhausen entsteht neben der Porsche-Niederlassung ein neues, insgesamt 24.000 Quadratmeter großes Museum. Auf einer Ausstellungsfläche von 5.600 Quadratmetern werden künftig 80 wertvolle historische Fahrzeuge und weitere Exponate aus der Unternehmensgeschichte präsentiert. Als das spektakulärste von Porsche in Auftrag gegebene Bauprojekt wird es nicht nur in die Firmengeschichte eingehen, sondern die Stadt Stuttgart um einen weiteren kulturellen und architektonischen Höhepunkt bereichern.
Weitere Werksstandorte von Porsche sind das Forschungs- und Entwicklungszentrum Weissach sowie das 2002 eröffnete Produktionswerk in Leipzig, in dem bislang mehr als 200.000 Einheiten des Porsche Cayenne vom Band liefen und in dem ab 2009 auch die neue Baureihe Panamera gebaut wird.