"Das war eine schwierige aber schöne Wertungsprüfung", freute sich Christian Lavieille im Ziel. "Am Anfang gab es viele Möglichkeiten, sich zu verfahren. Oft hat man eine Abweichung von der richtigen Route erst sehr spät bemerkt. Letztlich lief jedoch alles gut, und wir konnten unsere Führung weiter ausbauen. Der Wagen hat keine Schramme abbekommen. Das ist immer noch mit das Wichtigste überhaupt."
Auch das zweitplatzierte Team aus Portugal fand nicht immer auf Anhieb den richtigen Weg. "Heute haben wir wieder einmal feststellen müssen, dass es nicht einfach ist, in der Mongolei den richtigen Weg zu finden", gestand Pedro Gameiro. "Die Beifahrer benötigen hier einfach eine Menge Erfahrung in dieser Art von Gelände. Durch einen kleinen Navigationsfehler haben wir zirka zehn Minuten verloren. Aber das ist nicht so schlimm. Wir kamen mit der Spitzengruppe ins Ziel. Mit diesem Resultat sind wir zufrieden. Morgen folgt die nächste Etappe. Mal sehen, was dann möglich ist."
Eine tolle Leistung zeigte auch das Team USA mit Ryan Millen, Sohn des Vorjahressiegers Rod Millen, und Colin Godby. Auf den ersten Kilometern der Prüfung schlugen beide zwar zunächst den falschen Weg ein, später waren sie dann aber sehr schnell unterwegs. "Nach dieser kleinen Irrfahrt lief es sehr gut. Eine Spazierfahrt war es aber ganz bestimmt nicht - auch wenn das Navigieren etwas einfacher war als am Vortag. Die Schwierigkeit lag darin, dass man sich immer etwas neben dem Hauptweg halten musste, weil dort der Untergrund besser war. Am Ende wurde es extrem schnell, matschig und rutschig. Das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht", meinte Godby.
Das schnellste Auto auf der Piste war der Porsche Cayenne S Transsyberia mit Startnummer 10. Doch Armin Schwarz und Andi Schulz verpassten einen Kontrollpunkt. Statt der Prüfungsbestzeit blieb den beiden aufgrund 60 Minuten Strafzeit nur Platz elf: "Das ist wirklich ärgerlich, denn eigentlich wollten wir Zeit gutmachen und nicht einbüßen. Leider hatten wir obendrein noch zwei Reifenpannen und ein Problem mit den hinteren Stoßdämpfern. Ohne diese Kleinigkeiten hätten wir bestimmt 20 Minuten schneller sein können. Insgesamt hat die Strecke sehr viel Spaß gemacht.
Besonders in den schnellen Passagen lief unser Cayenne extrem gut und ließ sich präzise steuern."
Weitere Stimmen der Porsche-Piloten:
Thomas Steuer (Colombian Arrow): "Aus Sicherheitsgründen haben wir die heutige Etappe frühzeitig beendet. Als nach etwa eineinhalb Stunden der starke Regen einsetzte, haben unsere Scheibenwischer ausgesetzt. Wir haben dann beschlossen, die Strafe für das Verfehlen der Checkpoints auf uns zu nehmen und einfach so ins Ziel zu fahren."
Pau Soler (Team Spain): "Leicht war die heutige Wertungsprüfung bestimmt nicht. Ein Regenschauer verwandelte die Straßen in kleine Flüsse. Man musste sehr aufpassen, um keinen Fehler zu machen. Zusätzlich war die Navigation zu Beginn sehr schwer. Ein paar kleinere Fehler sind uns dort auch passiert, aber groß verfahren haben wir uns trotzdem nicht. Immerhin sind wir am Ende unter den ersten Fünf ins Ziel gekommen."
Carles Celma (Team Germany 2): "Am Anfang mussten wir nach einigen Kilometern umdrehen. Wir hatten einfach den falschen Weg genommen. Das kann passieren. Danach lief jedoch alles ganz gut. Mir hat die Etappe sehr gut gefallen. Denn im Vergleich zu einigen anderen Prüfungen war diese schnell und sehr technisch. Das hat Spaß gemacht. Allerdings kostete mich das auch jede Menge Konzentration."
Lars Kern (Team Germany 3): "Das war die erste Wertungsprüfung, die mir richtig Spaß gemacht hat. Sonst habe ich Daniel oft alle zehn Kilometer gefragt, wann denn endlich das Ziel kommt. Heute konnte ich gar nicht genug kriegen. Leider haben wir uns auf den ersten Kilometern verfahren und hatten auf einmal einige Fahrzeuge vor uns, die nach uns auf die Prüfung gegangen waren. Im Regen gab es keine Möglichkeit zum Überholen. Aber danach sind wir an allen vorbeigezogen."
Die elfte Etappe der Transsyberia Rallye führt am Dienstag von Darvi nach Altay und ist insgesamt 358 Kilometer lang. 208 davon werden als Wertungsprüfung gefahren. Die Transsyberia Rallye wurde am 11. Juli auf dem Roten Platz in Moskau gestartet und endet am 25. Juli nach insgesamt über 7.000 Kilometern in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator.
Gesamtwertung Transsyberia Rallye 2008 nach der 10. von 14 Etappen
1. Lavieille/Borsotto Team France Porsche 12:27.56 Std.
2. Gameiro/Figueiredo Team Portugal Porsche 0:51.03 Std. zurück
3. Schwarz/Schulz Team Germany 1 Porsche 2:16.39
4. Soler/Peinado Team Spain Porsche 2:31.08
5. Levyatov/Talantsev Team Russia 1 Porsche 3:13.38
6. Abdulla/Lutteri Team Quatar Porsche 3:19.27
7. Millen/Godby Team USA Porsche 3:24.23
8. Kern/van Kan Team Germany 3 Porsche 3:14.33
9. Celma/Unger Team Germany 2 Porsche 4:28.12
10. Baier/Steinbring Teambuctou Toyota 5:34.50