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Misteltherapie: Mit Naturkraft gegen Arthrose

Die uralte Heilpflanze kann bei Gelenkproblemen Schmerzen lindern und die Beweglichkeit fördern

(lifePR) (Köln, )
In der kalten Jahreszeit, wenn die Bäume ihre Blätter verloren haben, tritt sie erst richtig in Erscheinung: die weißbeerige Mistel (Viscum album). Kugelförmig sieht man sie dann hoch in den Ästen verschiedener Bäume hängen, wo ihre immergrünen Blätter sich deutlich von den kahlen Zweigen abheben. Die Mistel ist ein sogenannter Halbschmarotzer, das heißt sie entzieht ihrer Wirtspflanze Wasser und Nährstoffe, betreibt aber noch selbst Photosynthese. Schon seit dem Altertum ist ihre große Heilkraft bekannt, und sie wurde als magische und heilige Pflanze verehrt. In der modernen Medizin hat sich die Mistel vor allem in der Krebstherapie bewährt, wo sie unter anderem zur Verbesserung der Lebensqualität während oder nach einer Chemotherapie eingesetzt wird. Ein Einsatzgebiet ist bislang weniger bekannt: "Mistelpräparate können sehr erfolgreich zur Behandlung von chronischen, degenerativen und entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthrose eingesetzt werden" erläutert der Orthopäde Dr. Jürgen Zell aus Saarbrücken.

Fünf Millionen Menschen leiden unter Arthrose

Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen und auch eine der häufigsten Alterserscheinungen überhaupt. Laut der Deutschen Arthrose-Hilfe e.V. leiden rund fünf Millionen Menschen hierzulande daran. Bei der Arthrose handelt es sich um einen fortschreitenden Abrieb des Knorpels im Gelenk. In schweren Fällen wird der Knorpel soweit dezimiert, dass der darunter liegende Knochen freiliegt und der stoßdämpfende Effekt des Knorpels verloren geht. Geprägt ist die Krankheit von häufigen, schmerzhaften Entzündungen in den betroffenen Gelenken (Aktivierte Arthrose) und der daraus folgenden Bewegungseinschränkung.

Anreiz für das Immunsystem

Eine Misteltherapie kann, ausgenommen der hoch entzündlichen Phase der Arthrose, sowohl schmerzlindernd als auch beweglichkeitsfördernd wirken. Die Behandlung erfolgt durch das sogenannte Quaddeln: Dabei wird das Pflanzenpräparat im Bereich des betroffenen Gelenks vom Arzt an mehreren Stellen unter die Haut injiziert. Manchmal werden auch Akupunkturpunkte verwendet, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Dabei können kleine Wölbungen an der Haut entstehen. "Die über 1.000 Wirkstoffe der Mistel, unter anderem Lektine und Viscotoxine, bewirken lokale Entzündungsreaktionen, die zu einer Aktivierung des Reparatursystems im Bindegewebe des Knorpels führen", so Dr. Zell. Das Gelenk wird stärker durchblutet und angenehm erwärmt. Bei einer üblichen Therapiedauer von zwei bis acht Wochen, das entspricht zwei bis acht Behandlungen, stellt sich in der Regel schon nach zwei bis drei Wochen eine Besserung ein: Die Schmerzen lassen spürbar nach, die Beweglichkeit des Gelenks kehrt zurück. "Dieser Effekt wirkt noch langfristig nach der Behandlung weiter", berichtet der Orthopäde. "Und außer sehr seltenen allergischen Reaktionen sind praktisch keine Nebenwirkungen zu befürchten".

Bei Bedarf kann die Therapie ein- bis zweimal pro Jahr angewendet werden. Die Misteltherapie findet vor allem bei Knie- und Hüftgelenksarthrose, Arthrose der Wirbelgelenke, Bandscheibenschäden, und der sogenannten Ritz-Arthrose im Handgelenk häufige Verwendung.

Zwar ist die Misteltherapie gegen Arthrose bis heute noch keine Kassenleistung, doch könnte sie sich dank ihrer guten Wirkung und Verträglichkeit in Zukunft weiter durchsetzen.
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