Damit ist Strom endgültig für Millionen Deutsche ein Luxusgut geworden. Gerade für Klein- und Mittelverdiener sind schon heute die Stromrechnungen häufig kaum mehr zu bezahlen. So flatterten bereits jetzt von einigen Anbietern drastische Preiserhöhungen in die Briefkästen. Gründe für die drastischen Erhöhungen gibt es mehrere:
- Zum einen wird zum 01.01.2013 die Erneuerbare Energien Umlage (EEG), eine Sondersteuer der Bundesregierung, um fast die Hälfte angehoben. Bei einem Verbrauch von 3.500 kwh entspricht alleine das bereits einem Mehr von 70 Euro pro Jahr.
- Zum anderen steigen die Netznutzungsentgelte, also die Zahlungen die die Stromanbieter an die örtlichen Netzbetreiber bezahlen müssen, um durchschnittlich 10%. Bei 3.500 kwh entspricht dies ebenfalls einem Mehr von ungefähr 30 Euro im Jahr.
- Nicht außer Acht zu lassen sind auch mögliche Gewinnmaximierungsstrategien einiger Energieversorger, die im Rahmen der drastischen Steigerung der staatlichen Abgaben durchgesetzt werden könnten.
Doch es kommt noch dicker: Der Staat - also die Bundesregierung aus CDU und FDP - hat die Abschaltung aller Atomkraftwerke beschlossen und plant die große ökologische Energiewende. Dafür sollten beispielsweise teure Windkraftwerke auf See, sogenannte Offshore-Anlagen gebaut werden. An den Mehrkosten zur Herstellung neuer alternativer Energien sollen nach dem Staatswillen die deutschen Privathaushalte und kleine mittlere Unternehmen maßgeblich beteiligt werden. Deshalb steht zum 1. Januar 2013 eine weitere Energie-Zwangsabgabe im Raum: die Offshore-Umlage.
Dabei sollen die örtlichen lokalen Netzbetreiber eine Art "Entschädigung" an die Offshore-Betreiber leisten. Um dieses Geld parat zu haben, sind die Netzbetreiber somit fast gezwungen, die Finanzierung der Energiewende über die Stromversorger auf die Verbraucher abwickeln. Bei einer 100%igen Weitergabe an die deutschen Bürger kämen nochmal 9 Euro auf die eh schon hohe Stromrechnung drauf.
Die genaue Höhe der Steigerungen ist aber noch nicht bei allen Anbietern bekannt. Energieexperte Tim Köhler dazu: "Viele Stromversorger halten sich noch zurück und warten bis zum Ende der Meldepflicht für eine Preiserhöhung zum Jahreswechsel Mitte bis Ende November oder verschieben die ganze Sache einfach auf die Frühjahrsmonate 2013." Weiterhin verweist Köhler darauf, dass sich deutschlandweit flächendeckend Einsparpotentiale von über 50% beim Wechsel aus den teuren Grundversorgungstarifen auftun, diese aber von vielen Haushalten immer noch ungenutzt blieben und somit ungefähr 7 Mrd. für Stromzahlungen schlichtweg verschwendet werden.