Schon auf dem Papier setzt sich der Beleuchtungsspezialist Busch & Müller mit dem „Lumotec IQ-X“ (139,90 Euro) zahlenmäßig von der Konkurrenz ab: Der Dynamo-Scheinwerfer knackt als Erster die Marke von 100 Lux Lichtausstrahlung. Doch kommt es in der Praxis nicht auf die numerische Beleuchtungsstärke an, sondern darauf, wie gut die Fahrbahn tatsächlich ausgeleuchtet wird – und hier lässt das High-End-Licht erst recht nichts anbrennen. „Schon jetzt ist klar, dass sich der IQ-X an der Spitze der LED-Scheinwerfer ansiedelt“, schreibt die Zeitschrift Trekkingbike in Ausgabe 01/16 und empfiehlt ihn als „Tipp“, ebenso wie das Magazin Radtouren, das in Ausgabe 06/15 das Testurteil „hervorragend“ vergibt: „Unglaublich gutes Lichtbild mit enormer Reichweite und toller Gleichmäßigkeit. Auch in der Ausstattung räumt der IQ-X dank Tagfahrlicht und Lichtautomatik voll ab. Eindeutiger Testsieger.“ Praktisch mit Ansage platziert sich der Scheinwerfer im schweizerischen Velojournal 06/15 als „der Hellste im Test“, gelobt wird darüber hinaus die „gute Sichtbarkeit von der Seite“ – ein Trumpf auch im Blatt Aktiv Radfahren 11/15: Obwohl der getestete Prototyp noch nicht die volle Leistung erbringen konnte, seien Ausleuchtung, Homogenität und seitliche Sicht bereits „absolute Spitze“.
Einem Test durfte sich der auf der letzten Eurobike vorgestellte „Fahrradkorb“ von Ortlieb (109,95 Euro) bisher noch nicht stellen. Das neuentwickelte Befestigungssystem namens Rack-Lock allerdings, das auch beim überarbeiteten „Trunk-Bag“ (119,95 Euro) zum Einsatz kommt, konnte sich direkt einen der begehrten Eurobike Awards sichern. „So ein einfaches Befestigungssystem für Taschen und Körbe hat uns bisher auf dem Markt gefehlt“, begründet die Jury ihre Wahl. Das System ist praktisch mit allen handelsüblichen Gepäckträgern kompatibel und ist es mit ein paar Handgriffen einmal eingestellt, rastet der Korb ohne weitere Adapter mit einem Klick ein. Der praktische Helfer selbst ist, wie man es von Ortlieb gewohnt ist, wasserdicht und sein Fassungsvermögen lässt sich dank Faltverschluss und Kordelzug an den Inhalt anpassen, sodass vom Einkauf bis zum Picknickzubehör alles sicher verstaut ist. Apropos: Der Auslösehebel des Trägersystems lässt sich abnehmen und dient damit gleichzeitig als Diebstahlsicherung.
Die Sattelwahl drastisch vereinfachen und im Gegenzug den Komfort beim Fahrradfahren deutlich erhöhen: Das war die Aufgabe, der sich Selle Royal bei der Entwicklung der Sattelserie „Scientia“ (79,90 Euro) gestellt hat. Offenbar mit Erfolg, wie die Fachzeitschrift Radtouren in Ausgabe 02/16 bei ihrem Tipp in der Kategorie Ausprobiert festhält: „Unser Probefahren bestätigte das Scientia-Konzept auf ganzer Linie: Schon auf den ersten Kilometern fühlt es sich so an, als hätte man nie auf einem anderen Sattel gesessen. Und das Gefühl blieb über die gesamte Testdauer erhalten“, lautet das Fazit nach vier Monaten Einsatz. Nicht ganz so lang war die Aktiv Radfahren im Sattel, „doch es zeigt sich auf Anhieb, dass der Sattel als Tourensattel empfohlen werden kann. Druckspitzen und Taubheitsgefühle, die ich bei ungünstigen Sätteln schnell erfühle, treten nicht auf“, konstatiert in Ausgabe 03/16 Chefredakteur Daniel O. Fikuart, der den Scientia „zweifelsohne (…) zu den Topsätteln auf dem Markt“ zählt.
Funktionalität aus dem Bergsport auf den Bike-Bereich zu übertragen und dabei ein Augenmerk auf die Umweltverträglichkeit der Produkte zu legen, ist eine Spezialität des Ausrüsters Vaude. So auch bei der „Men's Primapro Jacket“ (160 Euro), mit der sich Radfahrer für kühle Tage wappnen können, ohne sich eingepackt zu fühlen. Eine leichte Wattierung aus der hochtechnischen Isolationsfaser Primaloft und ein eng anliegender, am Rücken weit heruntergezogener Schnitt mit Stretch-Einsätzen machen es möglich. Der Trainingspartner stellte sich der Prüfung hinsichtlich Verarbeitung, Nässeschutz, Passform, Ausstattung und Isolation durch die Redaktionen der Fachmagazine Tour (Ausgabe 01/16) und Bike (Ausgabe 02/16) und konnte sich mit Bravour schlagen: „Vaudes Primapro kann in vier von fünf Kategorien überzeugen und wird knapper Testsieger. Das hauseigene Siegel Green Shape zeugt von einer nachhaltigen Herstellung. Beispielsweise besteht die Primaloft-Füllung aus recyceltem Material.“ Wie gesagt, ohnehin ein großes Thema bei Vaude und so wundert es nicht, dass die Tettnanger bei den Leser-Awards 2015 des renommierten Portals mtb-news.de als nachhaltigste Marke ausgezeichnet wurden – und, nur so nebenbei, auch als beste Bekleidungsmarke.
Ein alter Bekannter, aber auf den ersten Blick nicht als solcher zu erkennen – genaugenommen braucht es zwei Blicke, denn der Enduro-/All-Mountain-Reifen „Fat Albert“ von Schwalbe (57,90 Euro) legt sein Comeback 2016 mit jeweils unterschiedlichem Profil an Vorder- und Hinterrad hin: vorne relativ offen, hinten mit zentralen Querstollen und einer zusätzlichen Stollenlinie. Was das bringt, hat das Mountainbike-Magazin einen Monat lang getestet und die Erkenntnisse in Ausgabe 01/16 mit den Lesern geteilt. Vor allem die Bremstraktion und der Kurvenhalt konnten dabei begeistern, dem ungleichen Reifenpaar wurde eine „satte Trail-Lage“ bescheinigt. Gelobt wurde zudem das relativ geringe Gewicht trotz verstärkter Seitenwand. „Super“ urteilt im Heft 01/16 auch die Bike: „Vor allem der Vorderreifen überzeugte im Vergleich mit hervorragendem Grip.“ Die Selbstreinigungseigenschaft des Allrounders sei dabei „top“. Neben spektakulären Neuerungen wie dem Doppelkamm
ersystem „Procore“ oder dem Schlauch-Leichtgewicht „Evo Tube“ macht der Hersteller Schwalbe, Sieger in der Kategorie Reifen beim Bike Readers' Award 2015, sicher auch mit solchen Weiterentwicklungen nicht nur beim Fachpublikum Punkte.
Mountainbiker wissen: Wer sein Rad umfassend tunen will, kommt an den Laufrädern nicht vorbei. Gewicht einerseits und Steifigkeit andererseits sind dabei maßgebliche Kriterien – die allerdings oft miteinander im Konflikt stehen. Mit einem ausgewogenen Verhältnis konnte Ritchey in der im All-Mountain-/Enduro-Bereich mittlerweile den Standard setzenden Größe 27,5 Zoll die Tester der Zeitschrift Mountainbike überzeugen. Der Laufradsatz „WCS Trail“ (799 Euro) wurde in Ausgabe 02/16 mit dem Urteil „überragend“ souveräner Testsieger. „Ritchey gelingt mit dem WCS Trail ein rundum tolles Rad: leicht, perfekt im Aufbau und schnell“, lautet das Fazit. Damit zeigen die Kalifornier gleichzeitig, dass der Trend zu immer breiteren Felgen kein Selbstläufer ist, sondern auch ein mit 25 Millimetern Maulweite vergleichsweise schmales Laufrad richtig rocken kann, wenn ansonsten alles stimmt; ungeachtet dessen, dass es sich damit mehr an vielseitige All-Mountain-Fahrer als an hartgesottene Enduristas richtet.
2016 dürfen Straßenradprofis in jedem Rennen mit Scheibenbremsen an den Start gehen. Formal eine „erweiterte Testphase“, kommt das faktisch einer Freigabe gleich. Damit wird der Blick auf den Stand der Technik interessant und der dürfte im Hause Sram schon vor Beginn der Rennsaison Grund zum Jubeln gegeben haben. In einem kombinierten Labor- und Praxistest hat die Zeitschrift Roadbike alle gängigen Scheibenbremssysteme für Rennräder getestet. Dabei konnte der US-amerikanische Komponentenhersteller in dem in Ausgabe 10/15 veröffentlichten Test das Podium mit deutlichem Abstand komplett belegen: dreimal punktgleich das Urteil „überragend“ für die Bremsen der Gruppen „Rival“ (832 Euro, Tipp Preis/Leistung), „Force“ (874 Euro) sowie das Top-Modell „Red“ (1.120 Euro, Testsieger). Das beantwortet für die Redaktion auch die leidige Frage nach Sinn und Unsinn der Disc im Straßenradsport: „Wie schlau es ist, mit Tempo 95 abzufahren, muss jeder Rennradler selbst entscheiden. Hydraulische Scheibenbremsen bringen dabei ein Plus an Sicherheit – wenn die Technik so überzeugend funktioniert wie bei Sram“, steht im Fazit.