25. Februar: AGFS-Kongress, Essen
Der jährliche Kongress der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e. V. (AGFS) ist eine feste Größe im Veranstaltungskalender der viertägigen Endverbrauchermesse Fahrrad Essen. In diesem Jahr widmen sich die Experten dem Thema Radschnellwege, das in NRW mit der Eröffnung der ersten Abschnitte des RS1 brandaktuell ist – nach seiner Fertigstellung wird das vielbeachtete Bauprojekt auf rund 100 Kilometern Länge eine zügige und autofreie Fahrt durchs Revier ermöglichen. „Vielen ist gar nicht bewusst, dass NRW als Fahrradland eine lange Tradition hat. Der AGFS-Kongress ist wie der RS1 auch über die Landesgrenze hinweg ein wichtiger Impulsgeber für die Zukunft des Radverkehrs“, betont Sebastian Göttling vom Sauerländer Lichtexperten Busch & Müller, einem Partner der AGFS-Initiative „Unternehmen Fahrrad!“.
14. bis 20. März und 16./17. April: Berlin im Zeichen der Fahrradkultur
Im Frühjahr wird die deutsche Hauptstadt zur Fahrradkapitale und zelebriert Fahrradkultur in allen Facetten. Den Auftakt macht Mitte März die Berlin Bicycle Week mit einem bunten und quirligen Programm vom Fahrradpolo und Bike-Rave bis zum Tweed Day, einer Vintage-Ausfahrt inklusive Teestopp und Picknick. Höhepunkt am Wochenende 18.-20.03. ist die Berliner Fahrradschau, eine charmante Mischung aus Messe und Festival in der Station Gleisdreieck.
Mitte April öffnen sich dann die Tore des Messegeländes zu Füßen des Funkturms anlässlich der großen Publikumsmesse Velo Berlin, auf der Neuheiten und Trends der Fahrradbranche in ihrer ganzen Bandbreite zu sehen sind. „Die sehr unterschiedlich gelagerten Veranstaltungen im Frühling ergänzen sich gut und spiegeln das Spannungsfeld zwischen Lifestyle und Nutzwert wider, das für mich typisch Berlin ist“, schwärmt Joachim Leffler vom Zubehörhersteller Fahrer Berlin.
18./19. April: Vivavelo-Kongress, Berlin
Impulse setzen für mehr Fahrrad möchte erklärtermaßen der vielbeachtete Vivavelo-Kongress, bei dem Vertreter der Branche in den Dialog mit Politik und Medien treten, um sich gemeinsam über wirtschaftliche Entwicklungen sowie aktuelle Forschungsergebnisse und Trends auszutauschen. Auch in der Hauptstadt bekennt einmal mehr Nordrhein-Westfalen Flagge zum Fahrrad, indem das Land seine Berliner Vertretung als Kongressort zur Verfügung stellt. „Es ist für uns als Unternehmer immer ein wichtiges Signal, wenn die Politik zeigt, dass sie den Radverkehr ernst nimmt und voranbringen will“, erkennt Andreas Hombach vom Oberbergischen Stadtmöblierer WSM an.
23./24. April: Spezialradmesse, Germersheim
Der klassische Diamantrahmen ist zwar nach wie vor die häufigste Bauform beim Fahrrad, aber bei weitem nicht die einzige. Bisweilen mag das seltsame Blüten treiben, die Spezialradmesse am Rhein versteht sich jedoch nicht als Sammlung von Kuriositäten, sondern stellt gebrauchstaugliche Lösungen für die verschiedensten Herausforderungen vor. In diesem Jahr macht schon im Vorfeld das Liegedreirad auf sich aufmerksam: So wie der größte Aussteller HP Velotechnik hätten fast alle großen Trike-Anbieter ihre Standflächen deutlich aufgestockt, teilt der Veranstalter mit. Doch auch wer sich für Lastenräder, Tandems oder Falträder interessiert, kommt nicht zu kurz: „Räder für spezielle Einsatzbereiche fallen ja nicht automatisch aus dem Rahmen. Unser Brompton gehört morgens im Berufsverkehr ganz normal dazu“, erklärt Henning Voss, der mit seiner Firma Voss Spezialrad unter anderem den Londoner Faltradklassiker nach Deutschland importiert.
13. bis 16. Mai: Dirt Masters IXS, Winterberg
Zum zehnten Mal startet mit den Dirt Masters in einem der führenden deutschen Bikeparks ein Mountainbike-Event der Superlative. Mehrere zehntausend Besucher fiebern mit, wenn sich bei den diversen Wettkämpfen vom Downhill über den Slopestyle Contest bis zum Fourcross einige der besten Fahrer der Szene miteinander messen, aber natürlich auch die Amateure zeigen können, was sie drauf haben. Überhaupt sollen Hobbyfahrer nicht nur zuschauen, sondern künftig noch mehr Möglichkeiten erhalten, weiß Carsten Wollenhaupt von Sram: „Es gibt in Winterberg inzwischen zusätzliche Strecken und einen neuen Lift, Besucher sollen dadurch auch selbst mehr fahren können. Also, unbedingt hinkommen und neues geiles Material testen!“
20. bis 22. Mai: E-Bike-Days, München
Mit dem Olympiapark findet sich in München ein äußerst attraktives Gelände für Großveranstaltungen – praktisch mitten in der Stadt und trotzdem im Grünen. Hier finden 2016 erstmals die E-Bike-Days statt, erwartet werden täglich bis zu 30.000 Besucher. Neben einem E-Bike-Fachkongress, der sich mit Fragen zur Infrastruktur und der Zukunft des elektrisierten Radverkehrs befasst, bieten der Ausstellungsbereich und zahlreiche Teststrecken die Möglichkeit, sich zu informieren und natürlich vieles auszuprobieren. „Das erste reine E-Bike-Festival in diesem Gebiet Deutschlands. Da dürfen wir als ausschließlicher E-Bike-Hersteller nicht fehlen. Wir sehen in der Veranstaltung großes Potenzial für die Zukunft“ bekräftigt Stefan Braunschweiler, Brand Manager beim Schweizerischen Pedelec-Pionier Flyer.
4./5. Juni: Haibike MTB Festival Tegernseer Tal
Teilnehmer und Besucher des Tegernseer Mountainbike-Festivals schätzen neben der Bilderbuchkulisse besonders die familiäre Atmosphäre – trotz eines mehrere tausend Köpfe zählenden Fahrerfelds. Diese dürfte auch 2016 gesichert sein, wenn das Festival nach fünf Jahren auf dem etwas außerhalb gelegenen Sportplatz Birkenmoos wieder mitten ins Zentrum des Austragungsortes Rottach-Egern einzieht. Eines der Highlights im Rahmenprogramm ist das zum dritten Mal ausgetragene Haibike-ePerformance-Race, nach Angaben des Veranstalters Deutschlands größtes E-Bike-Rennen. „In diesem Bereich wollen wir in Zukunft noch mehr Gas geben, eventuell mit einer eigenen Rennserie. Am Tegernsee sammeln wir eine Menge Erfahrung, gerade in Bezug auf eine anspruchsvolle und interessante Streckenführung“, erklärt Haibike-Entwicklungschef Felix Puello.
11./12. Juni: Rund um Köln
Vom Klassikersterben kann zumindest in Köln nicht die Rede sein. Zum einhundertsten Mal fällt bei Rund um Köln der Startschuss zum ältesten noch ausgetragenen deutschen Eintagesrennen – und zwar nach 16 Jahren erstmals wieder in der Domstadt selbst. Mit rund 5.000 Teilnehmern rechnet das Team um Organisator Artur Tabat, der einst als Streckenposten bei dem Rennen angefangen hat und seit 1973 dafür hauptverantwortlich zeichnet. Aber nicht nur für ihn ist der Klassiker eine Herzensangelegenheit: „Eine solche Traditionsveranstaltung praktisch vor unserer Haustür, da fiebern natürlich alle mit und und einige Kollegen sind auch bei der Jedermann-Veranstaltung Velodom dabei“, erzählt Doris Klytta vom Reifenhersteller Schwalbe aus dem oberbergischen Reichshof, von wo aus 2009 die Profifahrer ins Rennen geschickt wurden.
18./19. Juni: Velo Frankfurt
Einen ungewöhnlichen Veranstaltungsort hat die Fahrradmesse Velo im Ballungsraum Rhein-Main entdeckt – bislang ein weißer Fleck in der Messelandschaft der Fahrradwelt. Mit der Frankfurter Eissporthalle wurde ein Ort gefunden, der eine besondere Atmosphäre und eine gute Verkehrsanbindung mit attraktiven Ausstellungsmöglichkeiten sowohl drinnen als auch draußen verbindet, so wie z. B. das 400 Meter lange – natürlich abgetaute – Eisschnellauf-Oval zum Testen. „Wir freuen uns sehr auf die Premiere der Velo Frankfurt, die für uns ja eine Art Heimspiel ist. Im Schatten der Banktürme geht immer ein bisschen unter, wie viel Fahrrad in der Region eigentlich ,passiert‘. Mit diesem attraktiven Schaufenster könnte es gelingen, hier eine große Fahrradmesse auf hohem Niveau zu etablieren“, begeistert sich Alexander Kraft von HP Velotechnik.
25./26. Juni: Mad East, Altenberg
Einige Bike-Verrückte feierten 2004 die EU-Osterweiterung auf ihre eigene Art, nämlich mit einem grenzüberschreitenden Mountainbike-Marathon im Erzgebirge. Das heute als sehr anspruchsvoll bekannte Etappenrennen Mad East Challenge wurde im Laufe der Jahre durch weitere Wettbewerbe ergänzt, die nicht weniger herausfordernd sind, wenn auch nicht immer bierernst gemeint. So wurde in der Vergangenheit z. B. schon ein Trailercup für Starter mit Fahrradanhänger ausgerichtet oder bei der Rohloff Mad East Challenge 500 die legendären 500 Meilen von Indianapolis aufs Korn genommen. „Deswegen sind wir immer wieder wirklich gerne dabei: Beim Rennen wird zwar hart um Plätze gekämpft, aber keiner vergisst, dass Mountainbiken vor allem Spaß machen soll“, erzählt Vincent Stoyhe von Nicolai, dem Hauptsponsor des seit 2008 zum Bestand gehörenden Enduro-Rennens.
2. bis 24. Juli: Tour de France
Aus deutscher Sicht erlebt der Radsport eine Renaissance, mit der vor einigen Jahren nicht einmal Insider unbedingt gerechnet hätten. Besonders gut lässt sich das am größten Ereignis der Rennradwelt ablesen, der Tour de France: In den letzten drei Jahren konnte hier das schon jetzt als „goldene Generation“ bezeichnete Aufgebot deutscher Fahrer insgesamt die meisten Etappensiege für sich verbuchen. 2017 wird das Peloton sogar von Düsseldorf aus auf die Strecke gehen. „Ein Grund mehr, die große Frankreich-Rundfahrt auch schon in diesem Jahr zu verfolgen – im Fernsehen oder live vor Ort bei unseren Nachbarn“, meint Torsten Mendel von Abus, der hofft, dass auch das von Abus gesponserte Team Bora-Argon 18 um den amtierenden Deutschen Meister Emanuel Buchmann und seinen sympathischen Kapitän Dominik Nerz wieder zeigen darf, was in ihm steckt.
7. bis 10. Juli: Glemmride Bike Festival, Saalbach
Hüttengaudi und Sport, das verbinden viele mit einem Urlaub in den Alpen – und denken dabei ans Skifahren. Saalbach-Hinterglemm dagegen pulsiert das ganze Jahr, denn das Pinzgau hat sich früh den Mountainbikern geöffnet und gilt in der Szene als ausgewiesenes Mekka. Zelebriert wird das nun zum zweiten Mal anlässlich des Glemmride Bike Festivals mit einem „sportlichen Partywochenende“, was sich fast schon zahmer anhört, als es wohl auch dieses Jahr wieder werden wird. „400 Kilometer feinstes Geläuf gemischt mit Punk-Konzerten und Hip-Hop-Sessions: Das gibt einen mächtig bunten Cocktail“, orakelt Mareen Werner von Sport Import, deren Marke Muc-Off das Festival als Sponsor unterstützt.
10. bis 14. August: Vaude Trans Schwarzwald
Vor zehn Jahren wurde das Etappenrennen im Schwarzwald erstmals ausgerichtet. Von Anfang an mit dabei: der Titelsponsor Vaude, der in der eigenen Produktion großen Wert auf Nachhaltigkeit legt und damit sicher seinen Teil dazu beigetragen hat, dass die Veranstaltung nicht nur in sportlicher Hinsicht schnell ein hohes Niveau erreicht hat, sondern seitens der Veranstalter auf eine möglichst umwelt- und ressourcenschonende Durchführung geachtet wird, wie Tina Jauch von Vaude erklärt: „Wir ziehen hier mit allen Partnern an einem Strang und teilen das Ziel, die Trans Schwarzwald als Vorzeigemodell aufzustellen. Besonders freut uns aber, dass uns auch die Teilnehmer dabei verantwortungsvoll und aktiv unterstützen und die entsprechenden Angebote gut annehmen.“
19. bis 21. August: Vattenfall Cyclassics, Hamburg
Die Hamburger Cyclassics sind nicht nur Deutschlands einziges Profi-Radrennen der höchsten UCI-Kategorie, sondern ein Magnet vor allem für Hobbyfahrer: Über 20.000 Jedermänner und natürlich auch Frauen nehmen inzwischen teil und machen das vor 20 Jahren gestartete Event zu Europas größtem Radrennen. Doch es ist nicht die schiere Größe, die an dem Rennen fasziniert: „Eine stimmungsvolle Streckenführung rund um das Ambiente des Hamburger Hafens und vorbei an den Wahrzeichen dieser tollen Stadt – und man sieht nicht nur Carbonboliden, sondern auch viele richtig schöne klassische Räder“, schwärmt Ralph Moormann von der Titanschmiede Van Nicholas.
31. August bis 4. September: Eurobike, Friedrichshafen
Einmal im Jahr blickt die Fahrradwelt gebannt an den Bodensee – das gilt sicher auch für die nun 25. Auflage der Weltleitmesse Eurobike, denn obwohl viele Hersteller ihren Modellzyklus inzwischen nicht mehr streng nach dem Messekalender takten, werden nach wie vor nirgends mehr Neuheiten in solch geballter Form präsentiert. Das interessiert auch diejenigen, die letztlich die Räder kaufen, und so rücken die Organisatoren nun mit den Eurobike Festival Days am Messewochenende das Publikum mehr in den Blick. Susanne Puello von Winora begrüßt die Neuerung: „An zwei Tagen können die Kunden jetzt Messeluft schnuppern, anfassen und ausprobieren. Das bedeutet für uns natürlich etwas mehr Aufwand und Organisation, aber wir bauen die Räder ja nicht für uns selbst – und nutzen die Chance zu zeigen, dass bei uns kein Produkt aus einer Maschine kommt, sondern Menschen mit Leidenschaft dahinterstehen.“