Erst durchbrach der Goldpreis im Januar 2008 die historische Höchstmarke des Jahres 1980 von 850 Dollar je Feinunze. Dann knackte der Kurswert des Edelmetalls im März erstmals die magische 1000-Dollar-Grenze. Das darauf folgende Medienecho war gewaltig. Kein Fernsehsender, keine Tageszeitung oder Illustrierte, die nicht über den Goldpreis-Rekord berichtete. Gold ist spätestens damit als interessante Anlageform in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit gerückt.
Und inzwischen wissen nicht nur gewiefte Anleger um das "was", sondern auch um das "wie": Finanzexperten und angesehene Wirtschaftstitel werden nicht müde, vor dem so genannten "Papiergold" zu warnen. Gemeint sind Zertifikate, die zwar an den Goldpreis gekoppelt sind, im Grunde aber nichts anderes als Inhaberschuldverschreibungen darstellen. Zitat Financial Times Deutschland: "Für Investoren, die Gold als Absicherung für extreme Krisenfälle sehen, eigen sich Zertifikate generell nicht. Sie sollten Gold in physischer Form kaufen, beispielsweise als Barren oder Münzen."
Barren? Nun ja - Numismatiker würden bestenfalls sagen, das sei "goldene Stapelware". Goldmünzen hingegen, egal ob Neuausgaben oder historische Stücke, erzählen ihre eigene Geschichte, sind sammelwürdig und haben neben ihrem Edelmetallgehalt einen dementsprechend ideellen Wert - der sich natürlich wiederum in ihrem Marktpreis niederschlägt.
Ein gutes Beispiel für eine exzellente Anlage in Goldmünzen sind internationale Gold-Anlagemünzen, deren ältester Vertreter, der südafrikanische Krügerrand, letztes Jahr seinen 40. Geburtstag feierte. Auch historische Goldmark-Stücke aus dem Deutschen Kaiserreichs oder den ehemaligen Großherzogtümern Bayern, Sachsen und Württemberg sind bei Sammlern sehr beliebt, spiegeln sie doch ein Stück deutscher Zeitgeschichte wider mit ihren verschiedenen Porträts und Wappenadlern als Hoheitszeichen längst vergangener Reiche. Und sie sind Zeugen für den unvergänglichen Wert des Goldes, der sich in Form von Münzen leicht vervielfachen kann.
Doch bleibt dieses Privileg nicht allein den historischen Goldmünzen aus deutschen Landen vorbehalten. Auch der moderne Goldeuro kann eine Erfolgsgeschichte sondergleichen erzählen. Aus Sicht der rein Investment-orientierten Anleger mag es ärgerlich sein, dass die durch ihre jährlich wechselnden Motive jeweils einzigartige Goldmünze nicht beliebig verfügbar ist, weil sie einer Auflagenlimitierung unterliegt. Den Sammler freut s umso mehr, da er nicht nur vom steigenden Goldpreis profitiert, sondern auch vom Seltenheitswert der Münzen. Und der liegt zumeist nochmals weit über dem reinen Edelmetallpreis.
Der jeweilige Ausgabepreis eines Goldeuros hängt vom tagesaktuellen Goldpreisfixing ab und liegt seinerseits regelmäßig weit über dem aufgeprägten Nominalwert von 100 Euro. Sammler sind deshalb gut beraten, sich bereits jetzt den deutschen 2008-er Goldeuro "Goslar" im Fach- oder Versandhandel reservieren zu lassen. Denn am Ausgabetag sind die Goldeuros erfahrungsgemäß bereits offiziell ausverkauft und nur noch zu bereits gestiegenen Preisen am Zweitmarkt erhältlich. Das Argument, der Zug bereits abgefahren und der Goldpreis zu hoch, um einzusteigen, wird nicht zuletzt dadurch entkräftet. Denn dass der Gold-Boom keineswegs am Ende ist, melden ja inzwischen auch öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten. Originalton ARD Tagesschau vom 13. März 2008 - nach dem erstmaligen Überwinden der 1000-Dollar-Marke pro Feinunze: "Für Privatanleger kann eine Investition in Gold durchaus sinnvoll sein, denn nach einhelliger Expertenmeinung wird der Preis für Edelmetalle auf absehbare Zeit weiter steigen."