Für die Experten ist ein Ende des Gold Booms noch lange nicht abzusehen. So erklärte der ehemalige Chef der U.S. Gold Corporation: „Der Goldpreis könnte bis 2010 einen Wert von 2.000 Dollar je Unze ereichen.“ Der Experte begründete seine Prognose auf der langfristigen Goldpreis-Entwicklung mit einem 25-Jahres-Hoch von 560 Dollar im Januar 2006 und mit dem Argument, dass viel mehr Geld im Umlauf ist, als durch die aktuellen Goldreserven gestützt werden kann. Die Folge: Der Goldpreis steigt mittel- und langfristig weiter an, vor allem wenn die Entwicklung durch Finanzkrisen wie sie gegenwärtig weltweit viele Banken durchmachen, noch verstärkt wird.
Es ist also vorhersehbar, dass die Goldnachfrage noch weiter steigen wird. So schreibt die Commerzbank in ihrem Kundenmagazin: „Gold ist einer der wenigen Vermögenswerte, der an kein Zahlungsversprechen einer Regierung oder eines Unternehmens gebunden ist. Gold unterliegt keinem Kreditrisiko. Und im Gegensatz zu Geld lässt sich das Edelmetall nicht beliebig vermehren und in Umlauf bringen.“ Doch Achtung: Diese Aussage gilt nur für echtes, physisches Gold, nicht etwa für Gold-Zertifikate. Volker Riemer, Chefredakteur des Rohstoff Spiegels warnt vor so genanntem „Papier-Gold“. So seien beispielsweise Banken nicht verpflichtet, mit dieser Anlageform auch tatsächlich in Gold zu investieren. Goldexperte Riemer: „Wenn Sie wirklich an einem langfristigen Investment in sicheres Gold interessiert sind, sollten Sie sich einen Goldbarren oder ein paar schöne Münzen zu Hause einlagern!“
Wobei Goldmünzen, vor allem wenn es internationale historische Goldmünzen sind, mehr Potenzial bergen als einfache Edelmetallbarren. Denn hier addiert sich der Sammlerwert einer Münze zum reinen Goldwert. Wer einmal einen Louis d’or oder eine Münze des deutschen Kaiser- oder russischen Zarenreiches in der Hand gehalten hat, spürt sofort die Faszination, die von dieser besonderen Anlageform ausgeht. Anders als heute ausgegebene, frisch geprägte Sammlermünzen dürfen historische Goldmünzen als Zeichen ihrer Authentizität leichte Gebrauchsspuren aufweisen: Es sind ja damals schon echte Werte gewesen mit denen unsere Vorfahren Handel trieben oder die als Sicherheit für schlechte Zeiten zurückgelegt wurden. Jede dieser Münzen ist somit ein in Gold getriebenes Stück Zeitgeschichte. Das jeweilige Herscherbild und die Jahreszahl machen den geschichtlichen Hintergrund noch greifbarer.
Ein gutes Beispiel für das Wertsteigerungspotenzial der historischen Goldmünzen sind Münzen aus dem alten Russland. Diese Münzen erfahren aktuell eine verstärkte Nachfrage durch Händler und Anleger aus Russland selbst. Auf Auktionen erreichen die selteneren Exemplare Schwindel erregende Preise. Im Schlepptau steigen auch die Handelsspannen der bislang noch besser verfügbaren Goldmünzen oftmals in kurzer Zeit auf das Mehrfache des Ausgangswertes.
Ein weiteres Argument, das für historische Goldmünzen spricht, ist deren „natürlich“ begrenztes Angebot. Viele dieser Münzen wurden lediglich ein paar Jahre lang geprägt. Für teilweise dramatische Verknappung sorgten dann zwei Weltkriege und viele Einschmelzungen. So sind beispielsweise nach Expertenschätzung von den Münzen des Deutschen Kaiserreichs gerade noch 10 bis 15 Prozent erhalten geblieben.
Dies alles deutet darauf hin, dass in nicht allzu ferner Zukunft die Nachfrage nach historischen Goldmünzen das Angebot übersteigen wird. Wer also schon länger mit dem Gedanken spielt, sich einen goldenen Münztraum zu erfüllen oder wer das Sammeln historischer Goldmünzen als langfristiges Investment betreiben will, sollte jetzt nicht mehr zögern – günstiger wird er wohl nicht mehr an diese in vielfacher Hinsicht begehrenswerten Goldstücke kommen.