Natürlich sind die Euromünzen aus dem Vatikan, dem kleinsten Staat der Welt, hierzulande auch wegen der großen Popularität des deutschen Papstes Benedikt XVI so beliebt. Sein Porträt ziert die Bildseite aller acht Euromünzen des Jahres 2008 von einem Cent bis zum 2-Euro-Stück. Andererseits sorgt ein äußerst knappes Angebot für die große Nachfrage, sind doch die Münzensätze vom Staatlichen Münzamt des Vatikans in der Sammlerqualität "Stempelglanz" auf lediglich 85.000 Exemplare limitiert. Von der Premiumversion in der höchsten Prägequalität "Polierte Platte" (PP) gibt das Ufficio Numismatico Governatorato Città del Vaticano den päpstlichen Kursmünzensatz sogar nur in einer weltweiten Auflage von 16.000 Stück heraus.
Bei diesen vom Vatikanstaat festgelegten, unverändert geringen Auflagen erwarten Experten auch für die Kursmünzensätze des Jahres 2008 wieder beachtliche Wertzuwächse. Das hohe Potenzial, das die Münzen aus dem Vatikan bergen, macht das Beispiel des ersten Vatikan-Kursmünzensatzes in Eurowährung aus dem Jahr 2002 deutlich: Der in Stempelglanz-Qualität ausgegebene Satz notierte kurz nach seinem Erscheinen bei knapp 500 Euro und wird heute für den dreifachen Betrag gehandelt. Und auch für die höchste Qualität Polierte Platte dieses Jahrgangs werden ähnliche Wertzuwächse gemeldet.
Wie dieser erste vatikanische Kursmünzensatz in Eurowährung kann auch der diesjährige Münzensatz mit einem kleinen Debüt aufwarten, welches ihn für viele Sammler sicherlich noch begehrenswerter macht. Denn erstmals zeigen die päpstlichen Euro-Kursmünzen auf der Wertseite die vollständige Euro-Karte mit allen Euro-Ländern samt den neuen Beitrittsländern.
Zusätzlich enthält der Premium-Satz in Polierte Platte die offizielle Sonderprägung des Vatikan. Dabei handelt es sich um eine 40 Millimeter große Medaille aus massivem Sterling-Silber (925/1000), die nach den Evangelisten Matthäus und Markus in diesem Jahr nun dem Heiligen Lukas gewidmet ist. Das Motiv zeigt den Heiligen mit seinem Tiersymbol, dem geflügelten Stier. Interessant auch die lateinische Inschrift auf der Rückseite, die das Bischofsmotto von Papst Benedikt XVI. (nach 3 Joh. 1,8) zitiert: Cooperatores Veritas, zu deutsch "Mitarbeiter der Wahrheit".
Vatikan-Kursmünzen sowohl in Polierte Platte als auch in Stempelglanz-Qualität sind erfahrungsgemäß jeweils sofort nach ihrem Erscheinen offiziell ausverkauft. Eine seriöse Möglichkeit, an die begehrten Euromünzen heranzukommen, bietet sich den Sammlern dann noch über den Fachhandel. Doch auch hier sollten sich Interessenten beeilen. So ergab eine Nachfrage beispielsweise bei der Münzhandelsgesellschaft mbH Deutsche Münze (www.mdm.de), dass man zwar einige Sätze vorsorglich reserviert habe. Man wisse aber nicht, wie lange das Kontingent verfügbar sei bzw. wie lange man den Erstausgabepreis halten könne.