Frankfurt, im Mai 2007. Zwischen Juni und September eröffnet sich dem Zypern-Besucher ein besonderes Natur-Schauspiel: Nachts tummeln sich Meeresschildkröten an den unbebauten Stränden der Bucht von Lara - auf der Suche nach einem geeigneten Platz für ihren Nachwuchs. Die Bucht befindet sich im Naturschutzgebiet auf der Akamas-Halbinsel an der Westküste Zyperns.
Die Weibchen der vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten, wie etwa die Unechten Karettschildkröten, kehren im Sommer an ihren Geburtsort zurück und legen in selbst gegrabene Löcher rund 100 Eier ab. Etwa acht Wochen später wird es auf dem Strand lebendig: Die kleinen Schildkröten schlüpfen und machen sich sogleich auf den Weg ins schützende Meer. Doch nur wenige überleben. Viele fallen Füchsen, Krähen, Habichten oder anderen Meeresbewohnern zum Opfer. Eine weitere Gefahr stellt der Mensch dar: Zunehmend bebaute Strände entziehen den scheuen Meeresbewohnern den Lebensraum weltweit.
Nicht so auf Zypern: Hier hat das Fischereiministerium des Landes das Lara-Projekt ins Leben gerufen, eine für den gesamten Mittelmeerraum einzigartige Initiative. Heute dürfen Gäste das naturbelassene Gelände nur im Winter uneingeschränkt nutzen. In den restlichen Zeiten stehen fachkundige Führer und Hinweisschilder mit umfassenden Informationen zur Verfügung.