Bundesgesundheitsminister Rösler (FDP) erklärte am vergangenen Mittwoch, die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) sei für das Jahr 2011 finanziell abgesichert. Die kommende Gesundheitsreform habe eine wirtschaftliche Basis gelegt. Noch zu Beginn des Jahres rechnete man mit einem Finanzdefizit von elf Milliarden Euro. Steuerzuschüsse, Zusatzbeiträge und der erhöhte Beitragssatz ab 2011 entspannen die Situation der Krankenkassen kurzfristig. Barmer-GEK-Chefin Birgit Fischer sagte dazu: "Wenn der Gesetzgeber die geplanten Einsparmaßnahmen erzielt, werden wir 2011 keine Zusatzbeiträge erheben." Bereits im Jahr 2010 musste die Barmer GEK keine Zusatzbeiträge verlangen. Das Verbraucherportal Zusatzbeitrag.com berichtet unter www.zusatzbeitrag.com/... Neues zum Zusatzbeitrag der Barmer GEK.
Krankenkassenbeitrag steigt an
Dennoch werden die Versicherten nicht ohne erhöhte Kosten durch das nächste Jahr kommen. Derzeit gilt ein allgemeiner Beitragssatz von 14,9 Prozent für alle Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung. Dieser wird zum 1. Januar 2011 auf 15,5 Prozent angehoben. Künftig werden davon 8,2 Prozent durch den Arbeitnehmer und 7,3 Prozent durch den Arbeitgeber getragen. Ein eventuell erhobener Zusatzbeitrag muss hingegen vom Versicherten allein gezahlt werden.
Ebenso zuversichtlich äußerte sich bereits in der vergangenen Woche der Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK). Die Entwicklungen zu den Zusatzbeiträgen der AOK können bei Zusatzbeitrag.com unter www.zusatzbeitrag.com/... verfolgt werden. Bei allen AOK sind insgesamt 24 Millionen Menschen versichert.
Erneutes Defizit im Jahr 2012
Trotz der positiven Entwicklungen im Jahr 2011 stehen den Krankenkassen ab dem Jahr 2012 erneut rote Zahlen ins Haus. Experten rechnen damit, dass viele gesetzliche Versicherer spätestens dann auf breiter Front Zusatzbeiträge erheben müssen. Vorher werden allerdings noch viele Fusionen auf dem Plan stehen. Jürgen Graalmann, stellvertretender Bundesvorsitzender der AOK, rechnet damit, dass von den derzeit 163 gesetzlichen Krankenkassen in Zukunft nur noch 50 bestehen werden.