Neue Anreize durch geschlechtsneutrale Tarife
Knoll macht deutlich, dass das Problembewusstsein gerade "bei denen, die eine Pflegezusatzversicherung bräuchten, noch nicht so ausgeprägt ist, wie man sich das wünscht". Aufgrund der höheren Lebenserwartung seien vor allem Frauen von der "Versorgungslücke der gesetzlichen Pflegeversicherung" betroffen. Dennoch hätten sich bisher eher Männer für die zusätzliche Absicherung entschieden. Die neuen Unisex-Tarife und die damit verbundenen niedrigeren Prämien für Frauen können in diesem Bereich aber positive Anreize schaffen.
Herausforderungen durch den demografischen Wandel
Angesichts der demografischen Entwicklung und dem damit verbundenen Geburtenrückgang formuliert Knoll Appelle sowohl an die Politik als auch an Versicherer und Versicherungsnehmer. Während es die Aufgabe der Politik sei, die Bürger über die Konsequenzen fehlender Vorsorge aufzuklären, sollten die Versicherungen ihre Policen dahingehend anpassen, dass sie die "Lebensveränderungen bei der versicherten Person auch im Laufe der Zeit abbilden" können. Versicherte müssten dagegen "dahingehend sensibilisiert werden, dass sie selbst Vorsorge betreiben und nicht auf staatliche Lösungen warten".
2012 beratungstechnisch das Jahr der Pflege
Gleichzeitig erklärt Knoll, dass sich auch Verantwortliche im Vertrieb von Personenversicherungen auf neue Begebenheiten einstellen müssen. Sowohl Frauen als auch Männer müssten auf ihre Rechte und möglicherweise eintretende Kostenbelastungen genauestens hingewiesen werden, um so mögliche Beratungsfehler zu vermeiden. "Die besondere Herausforderung für den Vertrieb bedeutet also, dass das Jahr 2012 beratungstechnisch ein Jahr der Pflege sein muss, weil andernfalls erhebliche haftungstechnische Implikationen entstehen".