Das wollen wir nun in der Schwerelosigkeit bei Parabelflügen überprüfen", erklärt Privatdozentin Dr. Kerstin Lang den Ansatz der Forschergruppe.
Schwerelosigkeit ist auf der Erde schwer herzustellen, ein Ausflug ins All sehr teuer. Deshalb sind Parabelflüge ein guter Kompromiss: Ein Airbus fliegt steil nach oben und lässt sich dann über die Flugzeugnase nach unten kippen. Im dann folgenden Sturzflug entsteht 22 Sekunden lang annähernde Schwerelosigkeit. Viele Wissenschaftler nutzen diese Flüge des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), um Experimente in der Schwerelosigkeit durchzuführen.
Im September werden nun auch die Forscher vom Institut für Immunologie von Prof. Dr. Dr. Kurt Zänker fliegen. Sie haben eine spezielle "experimentelle Kiste" entwickelt, die sie mitnehmen werden. Darin wird in Echtzeit die Wanderung von Immunzellen sowie Veränderungen im Zellaufbau gefilmt. Gleichzeitig spürt ein Argon Laser Unterschiede bei der Kalziumverteilung in der Zelle auf. Die Gruppe erhofft sich dadurch neue Erkenntnisse nicht nur über die Immunabwehr von Astronauten, sondern auch für die Vorgänge am Boden.
"Wir haben gerade unsere Flugtauglichkeit bescheinigt bekommen, jetzt kann kaum noch was dazwischen kommen", fasst Privatdozentin Dr. Kerstin Lang die aktuelle Lage zusammen. Seit Dezember des vergangenen Jahres bereitet das siebenköpfige Team in einer Kooperation mit Prof. Dr. Dr. Oliver Ullrich aus Magdeburg die Versuche vor. Prof. Ullrich geht in verschiedenen Projekten des DLR und der Europäischen Weltraumagentur ESA dem Problem nach, warum das Immunsystem in der Schwerelosigkeit nicht mehr richtig funktioniert.