Die transkulturelle Psychiatrie wurde bereits in den 70er Jahren begründet. Sie ist als Forschungsgebiet im englischsprachigen Raum bereits weit verbreitet. "Im Rahmen der psychiatrischen Betreuung von Menschen, die außerhalb unseres Kulturkreises sozialisiert wurden und der deutschen Sprache nicht mächtig sind, hilft es nicht alleine, die gesprochenen Worte zu übersetzen. Man muss etwas von der Kultur verstehen. Und das ist in der Psychiatrie eine enorme Herausforderung", benennt Prof. Dr. Karl H. Beine, Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie und Psychotherapie an der Wittener Universität, ein prominentes Problem innerhalb der transkulturellen Psychiatrie. Die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer beträgt nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge derzeit etwa 7 Millionen. Um für diese Bevölkerungsgruppe eine angemessene psychiatrische Behandlung gewährleisten zu können, müssen Erkenntnisse aus dem Bereich der transkulturellen Psychiatrie tagtäglich in der Praxis umgesetzt werden.
"Beim Kongress soll nicht die Faszination in der Beobachtung ferner Völker im Vordergrund stehen, sondern die praktische Relevanz für die tägliche Gesundheitsversorgung", sagt Dr. Solmaz Golsabahi vom kooperierenden St. Marien-Hospital in Hamm. Die anerkannte Expertin organisiert den Kongress und legt auf die Praxisnähe der Inhalte großen Wert. Daher kann eine eindrucksvolle Gesamtdarstellung der Aufgabengebiete und die umfassende Darstellung wesentlicher Zukunftsperspektiven auf dem Wittener Kongress erwartet werden. "Als Teilgebiet der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie wird die transkulturelle Psychiatrie in Zukunft ein entscheidendes und unverzichtbares Fachgebiet sein. Deshalb ist die jetzt anstehende Zusammenkunft der Experten so wichtig", bemerkt Golsabahi.
Unter den Kongressteilnehmern ist das gesamte Spektrum der im medizinischen Bereich handelnden Personen vertreten. Neben Ärzten, Psychologen und Pflegern, sind auch Vertreter der Forensik, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik anwesend. Die Veranstaltung ist von der Ärztekammer zertifiziert und kann von den Teilnehmern offiziell als Fortbildung angerechnet werden. Die Veranstaltung wird von folgenden Unternehmen freundlicherweise unterstützt: Bristol-Myers Squibb, Janssen-Cilag, AstraZeneca, Lundbeck, Pfizer und Wyeth
Das Programm und weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Kongresses:
www.transkulturellepsychiatrie.de