Umgeben duftender Rosen wird Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesbauernverbandes, Henrick Wendorff, und der Vorsitzenden von pro agro, Hanka Mittelstädt, die diesjährige Ausgabe der Brandenburger Traditionsveranstaltung eröffnen. Der Rosenhof von Carmen und Maik Flemming in Karlstein ist eine der vielen Erfolgsgeschichten, die in den vergangenen Jahrzehnten im ländlichen Brandenburg geschrieben wurden. Die Besitzer kehrten vor zwölf Jahren in ihre Heimat zurück, verwandelten ehemaliges Brachland in eine blühende Landschaft und bauten den Betrieb Schritt für Schritt aus. Dieses Jahr veredeln sie rund 22.000 Rosen sowie Tausende Stauden. Besucher erhalten neben Pflanzen auch viele Tipps zur Gestaltung des eigenen Gartens. Während des Rosenfests zur Landpartie können sie das verwunschene Gelände erkunden, im Wellnessgarten entspannen und die schönste Rose des Hofes auswählen. Ein Shuttle fährt zum nahe gelegenen Hof der Familie Wolters in Bandelow. Dort können die Gäste live miterleben, wie sich die Milch der 500 Kühe in leckeren Käse und köstliches Bauernhofeis verwandelt.
Frisches vom Feld und von den Bäumen
"Gerade in Zeiten, in denen der Mehrheit der Berliner und Brandenburger keinen Landwirt mehr in der Familie hat, ist die Landpartie eine gute Gelegenheit, hinter die eine oder andere Stalltür zur schauen", betont Landwirtschaftsminister Vogelsänger. Berliner Familien nutzen das Wochenende zum Ausflug ins Grüne oder einen kurzen Landurlaub. Aber auch Nachbarn aus der Umgebung schauen auf den Höfen vorbei. Sie können den letzten Spargel direkt vom Feld und die ersten Kirschen frisch vom Baum genießen, auf Mähdrescher und Traktoren klettern oder sich im Kremser über die Felder kutschieren lassen. Das Unterhaltungsprogramm reicht vom Hahnenkräh-Wettkampf bis zur Bauernhof-Olympiade mit Disziplinen wie Gummistiefel-Weitwurf und Strohballen-Rollen. "Die Brandenburger Landpartie ist die beste Werbung für die hiesige Landwirtschaft", betont Henrick Wendorff. "Wer sich vor Ort informieren kann, wie unsere Landwirte arbeiten, bekommt auch ein ganz anderes Verhältnis zu den heimischen Produkten", so der Präsident des Landesbauernverbandes. Zugleich sei die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, um junge Leute für Berufe in der Landwirtschaft zu interessieren.
Starker Auftritt der Winzer
Neben den Landwirten – vom Familienbetrieb bis zur Genossenschaft – laden auch Gärtner, Fischer, Imker, Förster und kleine Manufakturen zum Besuch ein. Die Zahl der teilnehmenden Betriebe und Organisationen ist mit 240 stabil, jeder zehnte Gastgeber ist in diesem Jahr erstmals mit dabei. Insgesamt finden in 197 Ortsteilen zwischen Prignitz und Lausitz Veranstaltungen statt. Den regionalen Schwerpunkt bildet Potsdam-Mittelmark mit 39 Gastgebern. Zu ihnen gehört Gut Schmerwitz, einer der größten Bio-Betriebe Deutschlands, der an den zwei Tagen einen Handwerker- und Bauernmarkt mit buntem Unterhaltungsprogramm veranstaltet. Eine immer größere Rolle spielt der Weinbau. Insgesamt 17 Winzer und Weinbauvereine bedeuten für die Landpartie einen neuen Teilnehmerrekord. Die Zahl der Besucher ist im vergangenen Jahr von 100.000 auf etwa 125.000 gestiegen. In diesem Jahr erwarten die Veranstalter auch zahlreiche Gäste aus Polen. "Erstmals haben wir das Programm in polnischer Sprache veröffentlicht und auf einer Tourismusmesse in Stettin geworben", betont die Vorsitzende von pro agro, Hanka Mittelstädt. "Offizielle Delegationen aus Polen zeigten sich in den vergangenen Jahren begeistert von der Landpartie und haben uns zu diesem Schritt ermuntert."
Ländliches Brauchtum wird gepflegt
Vereine und Organisationen, die sich der Pflege des ländlichen Brauchtums widmen, zeigen zur Landpartie ihre Schätze. So können sich Besucher am Sonntag in der Alten Mühle von Proschim im Spree-Neiße-Kreis über das Landleben vergangener Jahrhunderte informieren. Zurück in die Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts führt ein Besuch im Kolonistendorf Großderschau im Havelland. Ein besonderer Höhepunkt dort ist das Plattdeutsch-Festival am Sonnabend. In Philadelphia im Oder-Spree-Kreis laden die Schlepperfreunde zu Rundfahrten mit ihren liebevoll restaurierten Oldtimern ein. In Fredersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland kümmert sich Landmaschinenschlosser Manfred Arndt gemeinsam mit Gleichgesinnten um die Pflege alter Landtechnik. Besucher können dabei sein, wenn sie ihre alte Dreschmaschine in Bewegung setzen. Der Erlebnispark des MAFZ in Paaren im Glien lädt unter anderem zur Besichtigung und Verkostung in die neu eröffnete Braumanufaktur von 1834 ein.
Der Sandmann zu Besuch
Ganze Dörfer sind zur Brandenburger Landpartie auf den Beinen. Örtliche Landwirte und Vereine laden zum Fest auf dem Dorfanger von Spaatz im Naturpark Westhavelland ein. Vorher wollen Landwirte und Politiker dort beim agrarpolitischen Frühschoppen über die Vermarktung regionaler Produkte diskutieren. Durch Groß Schauen im Landkreis Oder-Spree weht der Duft von frisch Gebackenem und Gegrilltem. Rund um die alte Fachwerkkirche informieren Landwirte, Imker, Schäfer und Jäger über ihre Arbeit, auch die nahe gelegene Fischerei Köllnitz lädt zur Besichtigung und zu frischem Fisch ein. In Schlieben im Elbe-Elster-Land wird am Landpartie-Sonntag traditionell eine Fahrradtour veranstaltet, die mit einer Weinbergführung und Weinprobe endet. In Groß Schönebeck im Barnim laden 16 Betriebe und Einrichtungen am Sonntag zum Tag der Offenen Höfe ein. Nicht nur alte und neue Erntetechnik, auch Oldtimer-Fahrzeuge und ein Traditionszug der Niederbarnimer Eisenbahn sind zu sehen, es gibt Trödel und regionale Produkte, Hof- und Feldführungen, Kremserfahrten und Eselreiten, Musik und Tanz. Ein Höhepunkt ist der Besuch des Original-Sandmanns aus dem Fernsehen. Denn an dem Tag wird auch an den 100. Geburtstag des Kinderbuchautors Walter Krumbach erinnert, der in dem Ort lebte und das Sandmannlied schrieb.
Jahr der Jubiläen
Große Jubiläen bestimmen die Brandenburger Landpartie. So feiert der Biohof zum Mühlenberg im Kreis Potsdam-Mittelmark seinen 20. Geburtstag mit Livemusik und Bauerntanz. Vor 20 Jahren begann auch Britta Bahnsen mit dem Umbau eines alten Hofs in Klobbicke im Barnim. Besucher können dort ihre frischen Erdbeeren genießen. 25 Jahre alt wird die Agrargenossenschaft Groß Machnow, die erstmals bei der Brandenburger Landpartie mitmacht und die Eröffnungsveranstaltung für den Kreis Teltow-Fläming organisiert. Nach schwierigen Anfangsjahren entwickelt sich der Betrieb mit 28 Mitarbeitern sehr stabil. Rekordhalter unter den Jubilaren ist der Bieligkhof in der Kurstadt Bad Liebenwerda, der sich schon seit 150 Jahren im Familienbesitz befindet. Heute bewirtschaften drei Generationen das Anwesen, zu dem neben dem Bauernhof mit eigener Fleischverarbeitung auch ein Restaurant, ein Landhotel und ein Weinberg gehören. Ein Jubiläum feiert auch der Verband pro agro, der sich seit 25 Jahren erfolgreich der Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte und dem Landtourismus in Brandenburg widmet. Er organisiert die Brandenburger Landpartie, die auf Initiative des Landwirtschaftsministeriums entstand und vom Landesbauernverband sowie dem Landfrauenverband unterstützt wird.
Preise für die besten Fotos
Die Brandenburger Landpartie bietet zahlreiche Motive für Hobbyfotografen, die beim 12. Fotowettbewerb des Landesbauernverbandes, der Bauernzeitung und dem Verband pro agro mitmachen möchten. Für die besten Fotos zum diesjährigen Thema "Im Stall & auf der Weide – wie gut geht's unseren Tieren" winken wertvolle Preise. Fragen rund um die Landpartie beantworten die Mitarbeiter der pro agro-Geschäftsstelle am Freitag von 10 bis 16 Uhr sowie am Sonnabend und Sonntag von 10 bis 18 Uhr unter Tel. 033230-20770. Informationen über alle teilnehmenden Betriebe und Veranstaltungen zur Landpartie bietet eine Broschüre, die bei den Gastgebern erhältlich ist. Alle Informationen finden sich zudem online unter www.brandenburger-landpartie.de. Neu in diesem Jahr sind die Landpartie-Portale in englischer und polnischer Sprache (www.proagro.de/pl/ und www.proagro.de/en)
Landpartie auf Facebook
Längst hat die Landpartie auch in den Sozialen Medien ihren Platz gefunden. Entdeckungen auf den Bauernhöfen und in Agrarunternehmen – davon können schnell auch andere erfahren. Der entsprechende Link ist auf der Internetseite der Veranstaltung unter www.brandenburger-landpartie.de geschaltet. So sind schnelle und unkomplizierte Verständigungen der Landpartiebesucher möglich. Die Veranstalter erhoffen sich viele Rückmeldungen über einen online-Fragebogen, um die Landpartie auch in der Zukunft weiter zu verbessern. Wer seine Meinung nicht im Internet abgeben möchte, kann auch einen der ausliegenden Fragebögen in den Gastgeberbetrieben ausfüllen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.proagro.de
www.brandenburger-landpartie.de
Statements zur Brandenburger Landpartie 2017
Jörg Vogelsänger, Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft: Gerade in Zeiten, in denen die Mehrheit der Berliner und Brandenburger keinen Landwirt mehr in der Familie hat, ist die Landpartie eine gute Gelegenheit, hinter die eine oder andere Stalltür zur schauen, Agrartechnik im Einsatz zu sehen und regionale Produkte direkt beim Bauern zu kosten und zu kaufen. Einer der Gründe, warum die Brandenburger Landpartie vor mehr als zwei Jahrzehnten als Ausflugsformat ins Leben gerufen wurde, war, Menschen aus Stadt und Land miteinander ins Gespräch zu bringen. Wenn am Ende sich der oder die eine für eine Ausbildung in einem Agrarberuf entscheidet beziehungsweise ihren oder seinen Lebensmittelpunkt in ein Brandenburger Dorf verlegen will, dann ist dies ein durchaus gewollter Effekt.
Henrick Wendorff, Präsident des Landesbauernverbands Brandenburg: In den vergangenen Jahren führten viel zu geringe Erzeugerpreise zu einer Krise bei den Milchbauern und auch die Ernteerträge ließen zu wünschen übrig. Nach zwei schweren Jahren haben wir die Hoffnung, dass sich die Lage für die Brandenburger Landwirtschaft wieder etwas verbessert. Unsere Branche lebt vom Vertrauen und Verständnis der Verbraucher. Die Brandenburger Landpartie ist die beste Werbung für die hiesige Landwirtschaft. Wer sich vor Ort informieren kann, wie unsere Landwirte arbeiten, bekommt auch ein ganz anderes Verhältnis zu den heimischen Produkten. Zugleich ist die Landpartie eine gute Gelegenheit, um junge Leute für den Beruf des Landwirts zu interessieren.
Hanka Mittelstädt, Vorsitzende des Verbandes pro agro e.V.:
Der Verband pro agro feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Unsere Aufgabe ist es, für das ländliche Brandenburg, seine regionalen Erzeugnisse und touristischen Angebote zu werben. Die Brandenburger Landpartie, die wir bereits zum 23. Mal organisieren, ist für uns die beste Möglichkeit, um Erzeuger und Verbraucher zusammenzubringen. Erstmals haben wir das Programm auch in polnischer Sprache veröffentlicht und auf einer Tourismusmesse in Stettin geworben, um die Bewohner der grenznahen Regionen anzusprechen. Offizielle Delegationen aus Polen zeigten sich in den vergangenen Jahren begeistert von der Landpartie und haben uns zu diesem Schritt ermuntert. So möchten wir auch einen kleinen Beitrag zum Zusammenwachsen in den Grenzregionen leisten.
Tipps und Highlights für die 23. Brandenburger Landpartie
Vom Milchkannenrennen bis zum Gemüsetheater
Ein Überblick über einige ausgewählte Veranstaltungen, die die Vielfalt der Brandenburger Landpartie zeigen und bei der sich mit Sicherheit auch interessante Fotomotive finden (die Seitenangaben beziehen sich auf die aktuelle Broschüre zur Landpartie):
homemade – so heißt ein neuer Betrieb in Karstedthof, einem Ortsteil von Wittstock (Dosse), der erstmals bei der Landpartie mitmacht. Der Name ist Programm: homemade verkauft Lamm- und Rindfleisch aus eigener Zucht sowie Produkte von ausgewählten kleinen Betrieben der Region. Wie die Tiere aufwachsen, kann man vor Ort sehen. (S. 7)
Zu einer "Reise in die Steinzeit" laden der Erlebnishof Zwergenwerkstatt und die Redwood-Ranch in Beetz im Landkreis Oberhavel ein. Kinder können Feuer machen, wie einst bei Familie Feuerstein und sich in uralten Handwerkstechniken üben. Dazu gibt es Pizza aus dem Lehmofen. (S. 8)
In Schwante im Landkreis Oberhavel schneidet Bäckermeister Plentz seine Riesen-Erdbeertorte an, die Kulturschmiede präsentiert Musik und historische Schmiedevorführungen, im Schaugarten warten Wollschweine auf Besuch und bei der LSV Landwirtschafts GmbH gibt es samstags frische Milch zum Selberzapfen (S. 10/11)
Die "Königin von Biesenbrow" gibt sich zur Landpartie erstmals die Ehre. Die Landmanufaktur im Angermünder Ortsteil Biesenbrow zeigt, wie vielfältig Äpfel sein können. Mehr als 200 verschiedene Sorten wurden in der eigenen Plantage angepflanzt. Verarbeitet werden sie zu verschiedenen sortenreinen Direktsäften, aber auch zu prickelndem Apfelcrémant. (S. 12)
Zum sommerlichen Picknick mit Livemusik und regionalen Spe-zialitäten lädt das BARNIM PANORAMA – Naturparkzentrum und Agrarmuseum in Wandlitz am Landpartie-Sonntag ein. (S. 17)
Mit Gemüse spielt man nicht – es sei denn, man macht Kunst daraus. Das ist das Motto der Gärtnerei auf der Sonnenburg. Welches künstlerische Potenzial in Tomaten oder Gurken steckt, das wird beim Gemüsetheater gezeigt. Feldführungen, Kinderprogramm, eine Filmvorführung und ein Lagerfeuer gehören am Sonnabend zum Angebot des Landpartie-Neulings aus dem Bad Freienwalder Ortsteil Sonnenburg. (S. 19)
Irische Folklore von der Band Grünland erklingt an beiden Tagen auf dem Hof von Jakob Noack in Waldsieversdorf im Kreis Märkisch-Oderland, der sich erstmals an der Landpartie beteiligt. Besucher können an Führungen zu den Obstanlagen und der Biokelterei sowie zum Hühnermobil teilnehmen. (S. 20)
Der mehr als 250 Jahre alte, denkmalgeschützte Luckehof in Premnitz ist Teil des havelländischen Kulturerbes. Zur Landpartie wird im alten Lehmbackhaus Brot und Kuchen gebacken, dazu gibt es Musik von einem Akkordeonorchester und Aufführungen einer flämischen Tanzgruppe.
(S. 28)
Der Reiter- und Erlebnishof in Groß Briesen im Landkreis Potsdam-Mittelmark gehört zu den zahlreichen Reiterhöfen, die sich bei der Landpartie präsentieren. Wer nicht auf den Isländerpferden reiten möchte, kann am Sonntag auch beim Line-Dance mitmachen oder einfach nur der Country-Musik lauschen. (S. 30)
Der Biohof Alt Domigk in Groß Zischt im Landkreis Teltow-Fläming züchtet alte und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen. Per Traktorkremser können Besucher zur Rinderherde fahren und auf dem Hof ihre Geschicklichkeit bei der Bauern-Olympiade beweisen. (S. 37)
Die Gärtnerei Staritz in Neu Zauche war im letzten Jahr erstmals dabei und organisiert jetzt die Eröffnungsveranstaltung im Kreis Dahme-Spree. Vergangenes Jahr kam die Gemüsemodenschau mit jungen und alten Sorten bei den Besuchern bestens an, dieses Jahr steht der Pflanzenschutz mit Nützlingen im Vordergrund. (S. 41)
Die Hofbrennerei Zubiks in Kunersdorf im Spree-Neiße-Kreis lädt erst-mals zu Führungen durch die Brennerei und Obstverarbeitung ein. Zudem können Besucher zuschauen, wie wendische Trachtenmuster gestickt werden. (S. 43)
Vom Schubkarren- und Milchkannen-Wettrennen bis zum Wettbewerb im Sensenmähen reicht das sportliche Programm auf dem Angerhof im Lübbenwalder Ortsteil Bischdorf. Besucher können Ställe besichtigen, auf dem Traktor oder Mähdrescher mitfahren. Am Sonnabend wird ein großes Konzert mit Tanz und Feuerwerk organisiert. (S. 45)
In Haida im Elbe-Elster-Kreis laden die örtlichen Landfrauen am Sonntag in ihre private Gärten ein. Geöffnet sind ein Künstler-, Bauern- und Heidegarten. Besucher können sich im Landfrauencafé stärken. (S. 47)