Häufig verläuft der Diabetes Typ II in der Anfangsphase ohne Symptome. Erste Anzeichen können ständige Müdigkeit oder eine Verschlechterung des Sehvermögens sein. Die Überzuckerung des Blutes führt zu Veränderungen der Blutgefäße, die ihrerseits gravierende Spätfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenprobleme und Nervenschäden auslösen können.
Wichtigste Therapiemaßnahmen bei einem Diabetes Typ II sind Gewichtsreduktion und Sport. Sinken die Blutzuckerwerte dadurch dennoch nicht, ist eine medikamentöse Behandlung einzuleiten. Meist ist Metformin das Mittel der Wahl. Der Wirkstoff normalisiert den Blutzucker, indem er an mehreren Stellen in dessen Stoffwechsel eingreift: Er reduziert die körpereigene Zuckerproduktion in der Leber, erhöht die Sensibilität des Muskel- und Fettgewebes für Insulin und verhindert die Aufnahme von Zucker aus dem Darm in das Blut. Metformin verringert den Blutzuckerspiegel durchschnittlich um 20%.
Bei Metformin besteht keine Gefahr einer gefährlichen Unterzuckerung des Blutes. Zu seinen unerwünschten Wirkungen gehören insbesondere Übelkeit, Blähungen, Durchfall und ein metallischer Geschmack im Mund. Eine sehr seltene, aber äußerst schwerwiegende Komplikation ist die Übersäuerung des Blutes mit Milchsäure. Da Metformin bei eingeschränkter Nierenfunktion nicht zum Einsatz kommen darf, ist der Wirkstoff bei älteren Patienten zumeist kontraindiziert. Metformin wird sowohl als Monopräparat als auch in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Medikamenten verwandt.
Metformin kam 1973 auf den deutschen Markt. Dem unabhängigen Marktforschungsinstitut INSIGHT Health zufolge liegt sein Umsatzvolumen derzeit bei 51 Millionen Euro. Das erste Metformin-Generikum gab es 1993. Mittlerweile entfällt auf die preisgünstigen Generika mit diesem Wirkstoff nach Umsatz ein Marktanteil von rund 95%.
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