Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde am 28. September 2007 in Hannover wurde der diesjährige Oral-B Prophylaxe-Preis an zwei Autorengruppen verliehen, die sich den Spitzenplatz teilten und damit jeweils ein Preisgeld von 2.500 Euro erhielten. Die Bewertung erfolgte wieder durch eine unabhängige Jury aus mehreren Wissenschaftlern unter der Leitung des DGK-Präsidenten Prof. Dr. Ulrich Schiffner.
Im ersten der beiden ausgezeichneten Manuskripte hat Dr. Andrea Städtler in Zusammenarbeit mit Dr. Andrea Thumeyer unter dem Titel "Interdisziplinäre Strategien zum Erhalt und zur Verbesserung der Mundgesundheit bei Kindern: Betreuung von unter 3-Jährigen in der Gruppenprohylaxe" ein Programm zur Verbesserung der oralen Gesundheit von Kindern unter 3 Jahren entwickelt, durchgeführt und bewertet. "Sie greifen ein Feld auf, auf dem die etablierten Wege der Oralprävention, insbesondere der Kariesprävention, bislang eindeutig zu spät kommen, analysieren, wie diesem ‚Zu-Spät-Kommen’ abzuhelfen sei und kommen auf die Ansprache von Multiplikatoren – Zahnärzten, Erzieherinnen – und Eltern", hieß es im Votum. Die Preisträgerin entwickelte mit ihrem Team dabei zur besseren Ansprache Konzepte und Materialien, um diese dann nach ihrer Anwendung zur weiteren Optimierung einer kritischen Bewertung zu unterziehen. "Besonders ist der Ansatz der aufsuchenden Betreuung und die Einbettung in die Allgemeingesundheit, die nur in Interdisziplinarität erfolgreich sein kann, zu loben. Die weitere Prüfung und eine wissenschaftliche Begleitung dieses Konzepts wäre wünschenswert", urteilte die Jury.
Die zweite prämierte Arbeit der Autoren Dr. Hendrik Meyer-Lückel und Dr. Sebastian Paris beschreibt einen neuen Ansatz frühester Kariesbehandlung, bei dem initiale Läsionen durch Infiltration mit Kunststoffen gestoppt werden. Das Manuskript mit dem englischen Titel "Progression of artificial enamel caries lesions after infiltration with experimental light curing resins" zeigt auf, dass infiltrierte Läsionen anschließend weniger stark demineralisieren als andere Zahnareale, wodurch auch eine gewisse Präventionswirkung erzielt wird. "Dieser nicht-verhaltensabhängige Ansatz mag gerade bei Kindern mit ungenügendem selbst-verantwortlichen – bzw. von den Eltern verantwortetem – Präventionsverhalten Vorteile bringen", schlossen die Juroren.