„Auch wenn im Bereich der Implantologie heute der vollwertige Ersatz eines gezogenen Zahns kein Problem mehr darstellt, sind wir doch immer bemüht, den natürlichen Zahn zu erhalten“, erklärt Prof. Dr. Günter Dhom, Fachzahnarzt für Oralchirurgie und Leiter der Praxis für Zahn-Heilkunde Prof. Dr. Dhom & Kollegen in Ludwigshafen. „In vielen Fällen ist es uns zum Glück auch möglich, eine Extraktion zu vermeiden und den erkrankten Zahn durch eine endodontische Behandlung für viele weitere Jahre zu erhalten.“
Eine Endodontie, Patienten besser bekannt als Wurzel- oder auch Wurzelkanalbehandlung, ist zum Beispiel dann notwendig, wenn der Zahnnerv irreparabel entzündet oder abgestorben ist. Außerdem ist sie manchmal notwendiger Teil der Vorbehandlung im Rahmen des Einsetzens von Kronen oder Zahnbrücken.
Die Wurzelbehandlung erfolgt im Wesentlichen in fünf Schritten: Als erstes wird ein Zugang zum Zahnmark geschaffen, dies geschieht in der Regel durch das Aufbohren der natürlichen Zahnkrone. Anschließend werden die Kanäle in den Zahnwurzeln mit speziellen Instrumenten sorgfältig gereinigt und dabei das Zahnmark entfernt. Im nächsten Schritt wird die mechanische Reinigung durch das Spülen mit antibakterieller Lösung ergänzt. Der so von Bakterien befreite Hohlraum wird im Anschluss gefüllt. Eine Zahnwurzelfüllung besteht zum Beispiel aus dem kautschukähnlichen Naturstoff Guttapercha und Dichtzement. Danach wird der geschaffene Zugang mit einer Füllung verschlossen oder der Zahn überkront. Ist die Entzündung weit fortgeschritten kann für die Behandlung mehr als ein Termin erforderlich werden. Zwischen zwei Behandlungsabschnitten wird in diesen Fällen die Entzündung mit einer medikamentösen Einlage bekämpft.
Die Wurzelbehandlung beseitigt Zahnschmerzen und erhält den natürlichen Zahn. So ersetzt sie einen aufwendigen und meist deutlich teureren Zahnersatz und kann auch genutzt werden, um einzelne Zähne als Stützen für Brücken bereitzustellen. Auch wenn der Zahn optisch unverändert bleibt, wird er doch durch die Entfernung des Zahnmarks nicht mehr durchblutet und verliert insgesamt Stabilität. Aus diesem Grund werden Zähne nach einer Endodontie meistens überkront, um sie zu stabilisieren und zu schützen.
Neben der Extraktion ist die Wurzelspitzenresektion eine Alternative zur endodontischen Behandlung. Als chirurgischer Eingriff wird bei ihr von außen, durch einen Eingriff ins Zahnfleisch, das Gewebe der entzündeten Wurzelspitzen abgetragen. Oftmals werden Wurzelkanalbehandlung und Wurzelspitzenresektion parallel durchgeführt, um erhaltungswürdige Zähne erfolgreich zu behandeln, zum Beispiel wenn eine Wurzelbehandlung allein aufgrund einer Krümmung des Wurzelkanals nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann.
Das beschriebene Prozedere erweckt auf den ersten Blick den Eindruck, sehr schmerzhaft zu sein und dieser Ruf eilt der Behandlung voraus.
„Die Angst vor Schmerzen ist nach unserer Erfahrung in den allermeisten Fällen unbegründet“, betont Prof. Dr. Dhom. „Während der Behandlung verhindern individuell abgestimmte Lokalanästhetika Schmerzen. Angstpatienten können zudem mit Lachgas oder im Zweifelsfall sogar unter Vollnarkose behandelt werden. Wurden die Entzündung und alle Bakterien fachgerecht entfernt, sind auch nach der Behandlung keine weiteren Beschwerden zu erwarten. Im Gegenteil dient die Behandlung nicht zuletzt dazu, die starken Schmerzen zu beseitigen, die eine Entzündung zuvor verursacht hat.“
Die Endodontie gehört zu den alltäglichen und trotzdem zu den qualifiziertesten Behandlungsmethoden der Zahnmedizin. Fachliches Know-how, Routine und Sorgfalt sind für dauerhaft zufriedenstellende Ergebnisse unverzichtbar. Außerdem trägt eine hochwertige Ausstattung auf technisch aktuellem Niveau zum Erfolg der Behandlung maßgeblich bei. So kann zum Beispiel bei der mikroskopischen Endodontie die leistungsstarke Optik eines Dentalmikroskop die ansonsten weitgehend mechanische Behandlung sinnvoll unterstützen.
„Die Fachspezialisten in unserer Praxis verfügen über die fachliche Qualifikation und zum Teil über langjährige Erfahrung im Tätigkeitsschwerpunkt Endodontie“, verspricht Prof. Dr. Dhom. „Besonders wichtig ist jedoch das Einfühlungsvermögen des behandelnden Arztes. Dieses kommt bereits im Beratungs- und Diagnosegespräch zum Tragen und mündet in einen individuellen Behandlungsplan, der den zahnmedizinischen wie auch den persönlichen Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten gerecht wird.“