Die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörenden Provinzial Rheinland Versicherungen blicken auf ein gutes Geschäftsjahr 2014 zurück. "Wir sind mit unserem Geschäftsergebnis insgesamt sehr zufrieden. In der Kompositversicherung sind wir stärker gewachsen als der Markt - und auch in der Lebensversicherung lief es deutlich besser als bei dem schwierigen Umfeld zu erwarten war", so Dr. Walter Tesarczyk, Vorsitzender des Vorstands.
Im Jahr 2014 wuchs die Provinzial Rheinland-Gruppe mit 3,8 Prozent erneut stärker als der Markt. Dabei konnten Beitragseinnahmen in Höhe von 2.639 (2.542) Mio. Euro erzielt und Wachstum in allen Sparten erreicht werden.
Kompositversicherung
Bei der Provinzial Rheinland Versicherung AG konnten die gebuchten Bruttobeiträge für das Gesamtgeschäft um 4,7 Prozent auf 1.094,1 (1.044,9) Mio. Euro gesteigert werden. Für das selbst abgeschlossene Geschäft kletterten die Beitragseinnahmen um 4,2 Prozent auf 1.032,0 (990,2) Mio. Euro. Die Branche verzeichnete hier einen Wert von 3,2 Prozent. Wachstumstreiber waren einmal mehr die Kraftfahrtsparten (inkl. Kraftfahrt-Unfall) mit einem Anstieg von 6,5 Prozent. Dabei konnten in 2014 netto etwas über 18.000 Fahrzeuge hinzugewonnen werden. Und auch die Kompositsparten trugen mit einer Beitragssteigerung von 3,0 Prozent zu dem erfreulichen Ergebnis bei. Das Großkundengeschäft konnte 2014 um 5 Prozent gesteigert werden.
61 Mio. Euro Schaden durch Pfingststurm "Ela"
Größtes Schadenereignis in 2014 war der Pfingststurm "Ela". Er verursachte bei der Provinzial Rheinland einen Gesamtschadenaufwand von 61,2 Mio. Euro. Dabei waren insgesamt rund 40.000 Schäden an Wohngebäuden und an Kraftfahrzeugen zu regulieren. Alleine im Stadtgebiet Düsseldorf verzeichnete die Provinzial Rheinland über 4.300 Schäden mit einem Schadenvolumen von rund 8,5 Millionen Euro.
Hervorragende Schaden-Kosten-Quote
Trotz dieses Großschaden-Ereignisses ist die Combined Ratio, also die Summe aus Schadenaufwand und Kosten im Verhältnis zu den verdienten Bruttobeiträgen, für 2014 weiterhin hervorragend und belief sich für das selbst abgeschlossene Geschäft auf 88,8 (85,4) Prozent. Damit liegt das Unternehmen erneut sehr deutlich unterhalb der GDV-Hochrechnung des Marktes von 95,0 Prozent. Sowohl die im langfristigen Vergleich weiterhin moderate Schadenentwicklung, der erfreuliche Beitragsanstieg als auch die im Marktvergleich günstige Kostenquote von 23,8 Prozent trugen zu dem sehr guten Wert bei. Bei den Kapitalanlagen erreichte der Kompositversicherer ein Nettoergebnis von 84,0 (85,6) Mio. Euro. Das entspricht einer Nettoverzinsung von 3,3 (3,5) Prozent. Insgesamt beträgt der Kapitalanlagenbestand der Provinzial Rheinland Versicherung AG 2.555,7 (2.496,9) Mio. Euro.
Lebensversicherung
Trotz der unverändert schwierigen Lage an den Finanzmärkten konnte sich die Provinzial Rheinland Lebensversicherung AG gut behaupten. Sie konnte ihre Beiträge um 2,3 Prozent auf 1.300,4 (1.270,9) Mio. Euro ausbauen. Das Neugeschäft in 2014 legte um 11 Prozent auf 600,6 (541,2) Mio. Euro zu. Wie bereits in den letzten Jahren waren die Einmalbeiträge die tragende Säule - und zwar mit einem Plus von 11,8 Prozent auf 549,3 (491,5) Mio. Euro. Die laufenden Beiträge konnten leicht um 3 Prozent auf 51,3 Mio. (49,8) Mio. Euro gesteigert werden. 2014 wurden insgesamt 1.356,2 (1.228,2) Mio. Euro an die Versicherungsnehmer gezahlt, was einer Erhöhung um 10,4 Prozent entspricht. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen betrug 3,9 (3,6) Prozent. Das Nettoergebnis sämtlicher Kapitalanlagen belief sich nach Abzug aller Aufwendungen auf 537,3 (489,2) Mio. Euro. Insgesamt betrug der Kapitalanlagenbestand der Provinzial Rheinland Lebensversicherung AG 13.650,7 (13.513,6) Mio. Euro. Die Verwaltungskostenquote konnte 2014 weiter auf 1,5 (1,6) Prozent gesenkt werden - und liegt damit deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Auch die Abschlusskostenquote konnte von 5,1 Prozent auf 4,9 Prozent gesenkt werden.
Entwicklung der Tochtergesellschaften
Die Tochtergesellschaften der Provinzial Rheinland haben sich in 2014 ebenfalls weiter gut entwickelt. So konnte der Direktversicherer des Konzerns, die Sparkassen DirektVersicherung, bei den Beiträgen um 18,2 Prozent auf 69,8 Mio. Euro zulegen. Auch die Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt konnte ihre Stellung als Marktführer in ihrer Region mit einer Steigerung ihrer Beitragseinnahmen um 5,3 Prozent auf 96,3 Mio. Euro festigen. Und schließlich kehrte auch die ProTect, der bundesweit tätige Restkreditversicherer des Konzerns, in die Wachstumsspur zurück - mit einer Steigerung der Beiträge um 6,3 Prozent auf 78,2 Mio. Euro.
Gewinn vor Steuern um knapp 25 Prozent gesteigert
Die Provinzial Rheinland Holding konnte mit einem Gewinn von 85,5 (71,3) Mio. Euro vor Steuern abschließen.
Fazit zum Geschäftsjahr
"Die Versicherungswirtschaft befindet sich im Moment in einem schwierigen Fahrwasser. Dauerhaft niedrige Zinsen, jede Menge neue Anforderungen durch den Gesetzgeber und geändertes Kundenverhalten durch die voranschreitende Digitalisierung machen der Branche zu schaffen. Umso mehr sind wir damit zufrieden, dass sich die Provinzial als Marktführer im Rheinland im letzten Jahr erneut gut behaupten konnte. Vor allem in den Kompositsparten konnten wir bei Wachstum und Ertrag ein gutes Geschäftsjahr verzeichnen. Erfreulich war auch das Wachstum im gewerblichen Breitengeschäft", so Vorstandsvorsitzender Dr. Walter Tesarczyk. "Auch unser Lebensversicherer hat sich deutlich besser entwickelt, als wir das mit Blick auf die schwierige Marktsituation erwartet hatten", so Dr. Tesarczyk.
Ausblick
In den ersten vier Monaten des Jahres 2015 konnte die Provinzial Rheinland ihr Neugeschäft in den Privatkunden-Sparten Kraftfahrt, Wohngebäude und Hausrat weiter ausbauen. Und auch in der Lebensversicherung zeichnet sich ein leichter Anstieg im Neugeschäft ab.
Von der Unwetterserie Ende März, Anfang April ("Mike" und "Niklas") war die Provinzial Rheinland wie viele andere Unternehmen in der Branche ebenfalls betroffen. Dabei wurden rund 21.000 Schäden an Wohngebäuden und Kfz gemeldet. Das Unternehmen geht hier von einer Gesamtschadensumme in Höhe von etwa 20 Mio. Euro aus.