Insgesamt 33 Staaten beteiligt
Denn bislang hatten alle europäischen Staaten jeweils eigene Standards. Nur im internationalen Zahlungsverkehr wurden bereits die Buchstaben-Zahlen-Kombinationen von IBAN und BIC verwendet. Mit der Einführung des einheitlichen Zahlungsverkehrsraums gelten sie dann auch bei Überweisungen innerhalb Deutschlands. Die Einführung hat die Europäische Union den Mitgliedsstaaten mit einer Verordnung vorgegeben, die am 31. März 2012 in Kraft trat. Neben den 28 Mitgliedern der EU beteiligen sich auch die Schweiz, Monaco, Island, Liechtenstein und Norwegen an SEPA. Doch lange wird es auch die Kombination aus IBAN und BIC nicht geben. Ab 1. Februar 2016 reicht es dann aus, sowohl bei nationalen wie internationalen Überweisungen die IBAN anzugeben.
Deutsche IBAN haben 22 Stellen
Jedes Konto hat eine eigene internationale Kontonummer - die IBAN. Und eigentlich kennt jeder Kunde eines deutschen Kreditinstituts diese Zahlenkombination bereits, da sie vor allem aus der bisherigen Kontonummer und der Bankleitzahl gebildet wird. Sie besteht im SEPA-Raum aus bis zu 34 Ziffern und Buchstaben. Die ersten beiden Stellen sind stets die Buchstaben des Ländercodes. Es folgen zwei Prüfziffern und die maximal 30-stellige Kontoidentifikation. Für jedes der 33 Länder des SEPA-Raumes ist eine jeweils eigene Länge der Nummer festgelegt. "Deutsche Konten verfügen alle über eine 22-stellige IBAN. Die BIC dagegen besteht aus einer acht- oder elfstelligen Buchstaben- Zahlen-Kombination. Sie setzt sich zusammen aus dem Bankcode mit vier Stellen, dem Ländercode sowie der Codierung des Ortes, an dem die Bank ihren Sitz hat, mit jeweils zwei Stellen und optional der dreistelligen Kennzeichnung der Filiale", erklärt Kerstin Pfautsch.
Bereits heute bietet die PSD Bankengruppe ihren Kunden die "SEPA-Überweisung" bei Zahlungsanweisungen in Euro ohne Betragsgrenze innerhalb der 33 beteiligten Staaten an. Im PSD OnlineBanking können Kunden die "EURO-Überweisung (SEPA)" wählen und so innerhalb und außerhalb Deutschlands Transaktionen mit dem neuen Verfahren vornehmen. Für Firmenkunden und Privatkunden gilt der Stichtag 1. Februar 2014. Allerdings hat der Gesetzgeber bei Privatkunden eine mögliche Übergangsfrist von zwei Jahren bis 2016 eingeräumt. Über die Einräumung dieser Übergangsfrist entscheidet jedes einzelne Kreditinstitut in Deutschland für sich.
PSD BankCards erfüllen schon heute die Standards
Die PSD BankCards erfüllen bereits heute die einheitlichen Standards, die mit der Einführung von SEPA in den teilnehmenden Ländern gelten werden. Wenn Kunden mit ihrer Karte zahlen wollen, sind die entsprechenden Daten auf dem Chip abrufbar. Auch die PIN-Autorisierung klappt problemlos.
Europaweit einheitliche Überweisungsmethode statt nationaler Eigenheiten
Lange Buchstaben-Zahlen-Kombinationen, die man sich nicht merken kann, sowie der Umstellungsaufwand - wo liegen da eigentlich die Vorteile der SEPA-Einführung? "Ziel der europaweit umzusetzenden Verordnung ist es, Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen europaweit einheitlich zu gestalten und somit das derzeit herrschende Wirrwarr der nationalen Zahlungsverkehrssysteme zu beenden. So werden Transaktionskosten verringert und Fehler wegen Unkenntnis nationaler Eigenheiten vermieden", schildert Kerstin Pfautsch die Besonderheiten. In Europa bieten rund 4.500 Zahlungsdienstleister seit 2008 die SEPA-Überweisung an. Auch ein entsprechendes Lastschriftverfahren ist bei den meisten Dienstleistern seit 2009 möglich.