Kritisch hinterfragt Steiner die pädagogische Ausbildung und hebt die Relevanz der psychoanalytischen Reflexion für die schulpädagogische Praxis hervor. Formate wie die Supervision fehlen bisher, sind aber dringend notwendig, um konflikthafte Szenen zu reflektieren und zu besprechen. Nur wenn sich PädagogInnen der Herausforderung stellen, die eigenen Reaktionen und Handlungen zu reflektieren, können solch spezifische, störungsanfällige Begegnungen im schulischen Prozess durch professionelle Herangehensweisen entkräftet werden.
»In dieser kleinen qualitativen Studie ist es Manuela Steiner gelungen, einige aufschlussreiche psychodynamische Aspekte in der Gegenübertragung von Lehrpersonen zu rekonstruieren, die problematische Lehrer-Schüler-Interaktionen mitbedingt […]. Die Arbeit überzeugt durch solide theoretische Fundierung und eine zusätzliche Validierung der Resultate durch die intersubjektive Auswertung von Daten in so genannten Deutungswerkstätten.«
Gianluca Crepaldi
Manuela Steiner, M.A., ist Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt psychoanalytische Pädagogik. Sie ist unter anderem in der Lebenshilfe Tirol als Behindertenfachkraft im Bereich Betreutes Wohnen und im Psychosozialen Pflegedienst Innsbruck tätig. Zurzeit befindet sie sich in Ausbildung zur Psychoanalytikerin.