Alle Kulturschöpfer sind gleich, aber manche sind gleicher!?
Jeder Mensch trägt zur Kultur bei. Das heißt, auch Menschen mit Behinderungen sind aktiv am kulturellen Prozess beteiligt. Spyridon-Georgios Soulis und Lucia Kessler-Kakoulidis zeigen, dass Behinderung ein soziales Konstrukt ist, das benachteiligt und daran hindert, gleichberechtigt an der Gesellschaft teilzunehmen. Um Ausgrenzung, Isolation und Stigmatisierung vorzubeugen, plädieren sie für mehr Toleranz sowie für die Anerkennung der individuellen Ausdrucksmöglichkeiten anderer Menschen und setzen sich für einen interkulturellen Austausch ein. Nur so lassen sich Vorurteile und Ängste vor dem angeblich »Fremden« abbauen.
Anhand von Fallbeispielen verdeutlichen Soulis und Kessler-Kakoulidis, wie Lehrerinnen und Lehrer den kulturellen Beitrag ihrer Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung wahrnehmen und fördern können. Durch gegenseitiges Verständnis und uneingeschränkten Respekt werden in jedem von uns Lern- und Entwicklungsprozesse angeregt und gesellschaftlicher Fortschritt forciert.
Spyridon-Georgios Soulis, Ass. Prof. Dr. paed., ist assoziierter Professor an der Pädagogischen Fakultät der Universität Ioannina. Er leitet die Forschungsstelle für Sonderpädagogik und Inklusion und betreut den Masterstudiengang Sonderpädagogik.
Lucia Kessler-Kakoulidis ist Lehrerin für Rhythmisch-musikalische Erziehung und arbeitet in Athen bei verschiedenen Fördereinrichtungen im Bereich Autismus und geistige Behinderung. Sie war Lehrbeauftragte im Fach Musikpädagogik/Musiktherapie an der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen.