Beschäftigung:
- KfW-Panel: Der deutsche Mittelstand war zwischen 2005 und 2010 die treibende Kraft des Beschäftigungswachstums. Das Plus von 1,8 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland ist ausschließlich vom Mittelstand getragen worden. Allein 2010 haben öffentlicher Sektor und Konzerne 170.000 Stellen abgebaut, während im Mittelstand 670.000 Jobs geschaffen wurden.
- Großer Preis des Mittelstandes: Die für den 17. Wettbewerb 2011 nominierten 3 552 Unternehmen beschäftigten per 31.12.2010 zusammen rund 1,345 Millionen Mitarbeiter. Sie steigerten ihre Mitarbeiterzahl zwischen 2006 und 2010 - trotz Krise!! - um 32 Prozent. Ihre durchschnittliche Ausbildungsquote beträgt 5,9 Prozent,
Eigenkapitalquote:
- KfW-Panel: Die Eigenkapitalquoten im Mittelstand stiegen von 2005 bis 2010 im Schnitt von 22,5 auf 26,6 Prozent.
- Großer Preis des Mittelstandes: Die Eigenkapitalquoten der Wettbewerbsteilnehmer stiegen von 2008 bis 2010 trotz Krise von 33 auf 37 Prozent. Die Eigenkapitalquote wird ganz bewusst als Krisenpuffer gemanagt. Mehr als 90 Prozent der Wettbewerbsteilnehmer betreiben ein Risikomanagement.
Umsatzrenditen:
- KfW-Panel: Selbst in der Krise lagen die Umsatzrenditen im Mittelstand bei fünf Prozent.
- Großer Preis des Mittelstandes: Die Umsatzrendite der Wettbewerbsteilnehmer lag bei durchschnittlich 7,8 Prozent vor Steuern. Große Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Euro Jahresumsatz hatten eine Rendite von 5,8 Prozent, kleine mit weniger als drei Millionen Euro Umsatz 9,3 Prozent.
Investitionen:
- KfW-Panel: Auch bei Investitionen ist mit einem Plus von 2,8 Prozent die stärkere Dynamik vom Mittelstandssegment der Wirtschaft ausgegangen.
- Großer Preis des Mittelstandes: Die Wettbewerbsteilnehmer realisierten doppelt so viele Investitionen wie der Durchschnitt der KMU in Deutschland und verstärkten in vielen Fällen die Investitionen antizyklisch - gerade im Krisenjahr 2009. Gegenüber 2006 ist in 2010 ein Investitionsplus von 52 Prozent zu verzeichnen, und zwar unabhängig von der Betriebsgröße. Auch Unternehmen mit weniger als drei Millionen Jahresumsatz haben in den fünf Jahren zwischen 2006 und 2010 durchschnittlich 672.000 Euro investiert. 94 Prozent der Wettbewerbsteilnehmer wollen ihre Investitionen halten oder sogar steigern.
Umsatzentwicklung:
KfW-Panel vs. Großer Preis des Mittelstandes: Voraussetzung der Beschäftigungs- und Investitionserfolge war die erreichte Umsatzentwicklung. Sie ist beeindruckend:
- 2007: KfW-Panel: +9,4 Prozent, Großer Preis des Mittelstandes: +15,6 Prozent
- 2008: KfW-Panel: +7,6 Prozent, Großer Preis des Mittelstandes: +12,0 Prozent
- 2009: KfW-Panel: - 6,2 Prozent, Großer Preis des Mittelstandes: - 4,4 Prozent
- 2010: KfW-Panel: + 6,7 Prozent, Großer Preis des Mittelstandes: +16,5 Prozent
Zukunftsprognose:
- KfW-Panel: 37 Prozent der kleinen und mittelgroßen Unternehmen erwarten in den nächsten drei Jahren steigende Erträge, nur 19 Prozent befürchten Rückgänge.
- Großer Preis des Mittelstandes: Die Wettbewerbsteilnehmer sind Optimisten: 68 Prozent glauben, dass sich die allgemeine Wirtschaftslage in den nächsten Jahren verbessern wird und sogar 79 Prozent sind sich sicher, dass die eigene Geschäftssituation (noch) besser wird,
Beide Studien demonstrieren, dass der Mittelstand die einzige treibende Kraft am Arbeitsmarkt ist. Staat, Kommunen und Konzerne haben allein im Jahr 2010 insgesamt 170.000 Stellen abgebaut, während im Mittelstand im selben Zeitraum 670.000 Jobs geschaffen wurden - unbemerkt von Medien und Öffentlichkeit. Wer als Wissenschaftler oder Politiker langfristig (sustainable) Erfolg beim Beschäftigungsaufbau haben will, sollte sich daher die erfolgreichen und werteorientierten Mittelständler anschauen. Was denen auf ihrem Weg hilft, kann der Gesellschaft nicht schaden.
Während das KfW-Panel den Mittelstand insgesamt abbildet, repräsentieren die Teilnehmer des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" dessen Wachstums- und Werteelite. Es sind Firmen, die mit starken Werten, klarer Strategie und hoher Flexibilität ihren Kurs steuern; die teilweise über Generationen hinweg Erfahrungen in der Bewältigung von Krisen und Strukturumbrüchen gesammelt haben und das mit voller Innovations- und Investitionskraft. Es sind Firmen, die sich um Menschen kümmern und täglich ihre Regionen stabilisieren. Das regionale und soziale Engagement, neudeutsch: corporate social responsibility, ist traditionell außerordentlich breit und intensiv ausgeprägt. Neben den Führungspersonen arbeiten auch Mitarbeiter ehrenamtlich in zahlreichen Funktionen und Initiativen mit. Die Unternehmen geben umfangreiche materielle und finanzielle Unterstützung und entwickeln zahlreiche eigene Initiativen im Sozial-, Kultur- und Umweltbereich. Sie erwirtschaften jährlich Steuer- und Abgabenzahlungen von 28 Mrd. Euro. Wissenschaftler, Politiker und Unternehmer, die langfristige (sustainable) Erfolge beim Beschäftigungsaufbau und der Wirtschaftsstabilisierung suchen, müssen sich an den erfolgreichen und werteorientierten Teilnehmer des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" messen.
Der unternehmerische Mittelstand in Deutschland wird trotz unvermeidbarer Blessuren letztlich auch die aktuelle Weltfinanz- und -wirtschaftskrise gestärkt überstehen. Er hat schon im letzten Jahrhundert mehrere Kriege, Krisen, Revolutionen und Währungsreformen überlebt, sich dabei immer wieder neu organisiert, Innovationen vorwärts getrieben, immer wieder Arbeit für Millionen geschaffen und die Regionen stabilisiert. Im Gegensatz zur Marx'schen Hypothese gab es im Mittelstand nie einen Grundwiderspruch zwischen Arbeit und Kapital oder zwischen Shareholdern und Stakeholdern. Im Mittelstand herrscht Augenmaß, vernünftiges Risiko und teamorientiertes Arbeiten vor. Und zwar mit Erfolg.