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Effekthascherei ohne Sinn?

Über den Outdoor-Test von Greenpeace

(lifePR) (Leipzig, )
Im regelmäßigen Rhythmus werden Verbraucher mit skandalösen Meldungen bombardiert, die auf Gift in Kleidung, Lebensmitteln, Baumaterialien aufmerksam machen. Verbraucheraufklärung ist sinnvoll, doch sollten die Tests möglichst transparent und fair sein. So ist es äußerst interessant sich einmal beide Seiten anzuhören, wie im Falle einer Untersuchung von 14 Outdoor-Artikeln im Auftrag von Greenpeace.

Gesundheitsschädliche Outdoor-Bekleidung?

"Die Outdoor-Branche wirbt mit unberührter Natur. Doch ihre Schadstoffe finden sich weltweit in der Umwelt und im menschlichen Blut", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. Zwei unabhängige Labore nahmen die Outdoor-Artikel unter die Lupe und überprüften sie auf per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Das Ergebnis in der Kurzzusammenfassung lautet: In den Produkten von The North Face, Patagonia, Jack Wolfskin, Kaikkialla und Marmot wurde die gesundheitsschädliche Perfluoroktansäure (PFOA) in bedenklichen Konzentrationen gemessen. Hohe Konzentrationen von Fluortelomeralkoholen (FTOH) wurden in den Jacken von Mammut und Vaude festgestellt. Alle untersuchten Markenprodukte wiesen in Beschichtungen oder Membranen PFC auf. Die Fluorverbindungen können von der Umwelt nahezu nicht abgebaut werden und gelangen über Nahrung, Luft und Trinkwasser in den menschlichen Organismus. Die Folgen laut aktueller Studien: Verminderte Fruchtbarkeit, Schilddrüsenerkrankungen und Störungen des Immunsystems. Greenpeace weist daraufhin, dass in Deutschland über eine Milliarde Euro mit Outdoor-Produkten umgesetzt wird.

Ohrfeige ins Gesicht

In den Fokus der Giftstoff-Ermittler von Greenpeace geriet auch das Unternehmen VAUDE, da es in vielen Bereichen vorbildlich umgeht mit dem Thema Nachhaltigkeit. VAUDE engagiert sich seit vielen Jahren proaktiv für Umweltschutz und soziale Verantwortung. Als erstes Unternehmen der Outdoor-Branche hat VAUDE ein Umweltmanagementsystem eingeführt und ist seit 2008 nach EMAS zertifiziert. Für ein Unternehmen wie VAUDE, das viel tut, um bei der Produktion ihrer Produkte im Einklang mit Mensch und Natur zu handeln ist das Testergebnis natürlich eine Ohrfeige ins Gesicht und nagt am Image eines "Grünen" Unternehmens. Wie es bei einigen Tests, mittlerweile leider üblich ist, haben die Angeprangerten keine Chance die konkreten Ergebnisse zu analysieren bzw. darauf zu reagieren. So scheint auch VAUDE keine Möglichkeit gehabt zu haben hinter die Kulissen der Testverfahren zu blicken: In der VAUDE-Stellungnahme heißt es: "Leider liegen uns die konkreten Testergebnisse der von Greenpeace getes­teten VAUDE-Produkte trotz Nachfrage nicht vor. Wir wissen daher nicht, ob die gefundenen Rückstände im Rahmen dieser Grenzwerte liegen. Wir können allerdings mit einiger Sicherheit sagen, dass es sich dabei eben um 'Rückstände' von im Produktionsprozess der DWR mit der sogenannten C8-Technologie entstehenden Substanzen handelt, die nicht absichtlich eingesetzt werden."

Fazit

Es sollte ein Grundsatz jeder journalistischen Berichterstattung sein, dass nicht einseitige Darstellungen publiziert werden. Wenn Tests nur der Effekthascherei dienen und den Unternehmen keine Chancen bieten Verbesserungen durchzuführen sind diese für die Katz. Warum reagiert man nicht auf ehrlich gemeinte Nachfragen eines Unternehmens, das gewillt ist aus den Untersuchungen pragmatische Schlüsse zu ziehen? Diese Frage kann nur Greenpeace beantworten, aber die Organisation ist ja auch VAUDE noch eine Antwort schuldig.

Dieser Artikel erschien zuerst auf nachhaltigleben.de

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