Nur auf Augenhöhe
Vor rund 300 Akteuren aus Industrie, Wissenschaft, Gesellschaft und Kommunen betonte Duin, industrieller Fortschritt müsse mit hoher Lebensqualität für die Menschen verbunden werden. "Es gilt, ein neues gesellschaftliches Verständnis für Nutzen und Notwendigkeit industrieller Produktion zu schaffen. Ein zukunftsweisender Wirtschaftsstandort basiert auf einer gesellschaftlich getragenen Industrie. Wir müssen mit den Bürgerinnen und Bürgern in NRW einen ergebnisoffenen Dialog führen. Dies kann nur auf Augenhöhe gelingen", betonte der Minister.
Josef Tumbrinck erklärte: "Bürgerbeteiligung ist heute ein zentraler Baustein für eine funktionierende Gesellschaft. Der Dialog ist nur dann erfolgreich, wenn beide Seiten Beweglichkeit zeigen: Die Träger der Vorhaben müssen frühzeitig, umfassend und durchaus ergebnisoffen beteiligen. Die Zivilgesellschaft auf der anderen Seite sollte nicht in einer grundsätzlich ablehnenden Haltung verharren, sondern nach Kompromissen suchen und die Ergebnisse von Beteiligungsverfahren anerkennen."
Eine Infrastruktur ist erst dann gut, wenn die Gesellschaft sie mitträgt
Dr. Günter Hilken erläuterte: "Industrie kann nur gedeihen, wenn die infrastrukturellen Rahmenbedingungen investitionsfreundlich gestaltet werden. Eine Infrastruktur ist erst dann gut, wenn die Gesellschaft sie mitträgt. Wir bei Currenta haben mit unseren Dialogangeboten gute Erfahrungen gemacht. Um als attraktiver Wirtschaftsstandort NRW im Wettbewerb auch in Zukunft erfolgreich zu sein, brauchen wir stimmige politische Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Akzeptanz." Der Werkzeugkasten ist eine Kombination aus Leitfaden, Training und zahlreichen Praxisbeispielen und ergänzt die beratende Arbeit der Geschäftsstelle "Dialog schafft Zukunft". Verwaltungen, Unternehmen, gesellschaftliche Gruppen, Bürgerinnen und Bürger können die Angebote nutzen.
Neutrale und überparteiliche Dienstleistungsagentur
Das Wirtschaftsministerium hat die Geschäftsstelle "Dialog schafft Zukunft - Fortschritt durch Akzeptanz.NRW" Anfang 2012 als neutrale und überparteiliche Dienstleistungsagentur ins Leben gerufen. Sie bietet Praxiswissen, wissenschaftliche Expertise und Schulungen über moderne Instrumente der Öffentlichkeitsbeteiligung. Darüber hinaus berät sie Akteure dabei, wie sie diese Instrumente sinnvoll einsetzen können - ergänzend zu den gesetzlich geregelten Verfahren und schon bevor Konflikte da sind. Großunternehmen, Industrieverbände, Städte und Verkehrsunternehmen in NRW sind bereits mit Anfragen an die Geschäftsstelle herangetreten.
Erhältlich ist der Werkzeugkasten bei der Geschäftsstelle (Geschäftsstelle Dialog schafft Zukunft - Fortschritt durch Akzeptanz.NRW, Telefon 0211/837-4373, E-Mail info@dialog-schafft-zukunft.nrw.de). Auf der Internetseite Opens external link in new windowwww.dialog-schafft-zukunft.nrw.de stehen der Werkzeugkasten sowie Bilder der Präsentation durch den Minister zum Download zur Verfügung. Dort werden Ende November auch die Vorträge und Ergebnisse des Kongresses eingestellt.