1. Impro-Regel: Zuhören und präsent sein
Wer im Improvisationstheater seinen Mitspielern nicht genau zuhört und somit im Moment nicht präsent ist, verliert den Anschluss an die Szene und kann nicht angemessen auf seine Mitspieler und die Spielhandlung reagieren. Folge: Die Zuschauer sind enttäuscht, die Geschichte entwickelt sich nicht. Genauso verhält es sich im Beruf. Wer zum Beispiel in Verhandlungssituationen nicht aufmerksam zuhört, verpasst wichtige Kernelemente und kann nicht entsprechend reagieren, nachfragen oder weiterführen. "Wer im Brainstorming schon bei seiner eigenen Idee ist, während der Kollege noch seine Vorschläge präsentiert, verpasst ebenfalls die wichtige Chance, gute Ansätze weiterzuentwickeln und damit entscheidend zum optimalen Ergebnis beizutragen", erläutert Madeleine Yoran.
2. Impro-Regel: Positive Kommunikation
Sowohl auf der Bühne als auch im Business ist die "positive Kommunikation" entscheidend für eine erfolgreiche Perfomance. Positive Kommunikation bedeutet zunächst ganz simpel, dem "Ja, aber...Reflex" zu widerstehen und zu versuchen, Vorschläge aller Art als Angebote zu verstehen. Annehmen statt Blocken heißt hier die Devise. "Einwände können ihre Berechtigung haben, doch wir blocken häufig, weil wir entweder Angst vor Veränderungen haben oder weil wir glauben, dass Einwände besonders reif, überlegt und rational wirken", erklärt Sabine Zelm. Wer es versteht, mit Vorschlägen konstruktiv umzugehen, dem eröffnet sich schlagartig ein breiteres Spektrum an neuen Handlungsmöglichkeiten, die lösungs- statt problemorientiert sind.
3. Impro-Regel: Die Mitspieler gut dastehen lassen
Improvisationstheaterspieler unterstützen sich auf der Bühne jederzeit gegenseitig. Vertrauen in die Kollegen ist das A und O einer erfolgreichen Gruppe. Das gleiche gilt auch für berufliche Teams: Die Devise lautet stets, die Mitspieler gut dastehen zu lassen. Ein Team, das die Regeln der angewandten Improvisation kennt und anwendet, unterstützt sich daher immer und insbesondere dann, wenn man gemeinsam auf der "Business-Bühne" steht. Zum Beispiel bei Hängern in Kundenpräsentationen oder bei fachbezogenen Fragen, die einen Kollegen ins Schwimmen bringen. So schafft man es nach außen als eingespielte Einheit aufzutreten, der man Kompetenz zuschreibt und Vertrauen schenkt.