200.000 Oltimer unterwegs
Dass das Interesse an den motorisierten Klassikern sogar wächst, zeigt folgender Vergleich: Die Zahl der Anmeldungen historischer Kraftfahrzeuge stieg zwischen 2010 und 2011 um circa 10 Prozent. Insgesamt sind derzeit über 200.000 Autos mit H-Kennzeichen auf deutschen Straßen unterwegs.
Opens external link in new windowMOTOR-TALK.de, Europas größte Auto- und Motor-Community im Internet, zollt der Leidenschaft für die betagten Automobile Tribut und hat dem H-Kennzeichen eine Umfrage gewidmet, an der sich bislang bereits mehr als 6000 Nutzer beteiligt haben. Auch dabei zeigt sich: Die Sympathien für Käfer, Ente und Co. sind groß. „Ich finde es sehr gut, dass es Leute gibt, die sich um das "Rollende Kulturgut" kümmern, denn nur so vergessen wir nicht, wie es früher war, um einerseits heutige Errungenschaften schätzen zu können und uns aus der Geschichte neu erfinden zu können“, kommentiert einer der mittlerweile mehr als zwei Millionen MOTOR-TALKer.
Zu strenge Regeln
Diese Meinung teilen mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer, nämlich 57 Prozent. Diese finden das Kennzeichen für „Oldies“ gut und meinen, es spiele eine wichtige Rolle für die Erhaltung alter Automobile. Etwa 16 Prozent gutieren die Steuerersparnisse durch das Spezialkennzeichen – nur 4,5 Prozent sind der gegenteiligen Meinung und finden, dass eine geringere Besteuerung für Oldtimerbesitzer unfair sei. Etwas mehr als ein Zehntel der Umfrageteilnehmer mag die Idee, die hinter dem Kennzeichen steht, stört sich aber an „zu strengen Regeln“.
Das H-Kennzeichen gibt es seit 1997; damals wollte man den Schutz „kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts“ erleichtern. Das besondere Kennzeichen ist für Fahrzeuge vorgesehen, die mindestens 30 Jahre alt sind. Damit erhalten zahlreiche Besitzer eines Golf II – das Kult-Auto, das einer ganzen Generation ihren Namen gab – bereits nächstes Jahr die Möglichkeit, die Vorteile, welche das H-Kennzeichen mit sich bringt, zu nutzen: Der Steuersatz ist unabhängig von Hubraum und Schadstoffklasse und auch Umweltzonen sind für Oldie-Besitzer frei befahrbar. Natürlich stehen einige Nutzer diesem Faktor aus ökologischen Gründen kritisch gegenüber – allerdings zeigt sich in der Umfrage, dass nur wenige Menschen (3 Prozent) Bedenken der Umweltbelastung wegen haben.
Alte Herren im Verkehr
Übrigens: Das Wort „Old-Timer“ hat im englischen Sprachraum keinen Bezug zum Automobil. Dort steht der Begriff für alte Männer. Wer sich an der Diskussion über die motorisierten „alten Herren“ beteiligen möchte, findet hier die noch laufende Umfrage:
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