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Republikaner oder Demokraten?

Die deutsche Bevölkerung ist pro Obama. Warum eigentlich?

(lifePR) (Leipzig, )
91 Prozent der deutschen Bevölkerung wünschten sich eine weitere Amtszeit von Barack Obama. Der Wunsch ging in Erfüllung. Dennoch werden die Deutschen mit ihrem Wunschkandidaten nicht zufrieden sein. Wie schon in seiner ersten Amtszeit, in der Obama die Erwartungen in ihn nicht erfüllen konnte. Trotzdem spricht sich hierzulande nur eine Minderheit für Mitt Romney aus. Republikaner haben einen schweren Stand bei den Deutschen. Ist George W. Bush daran schuld?

Ein links geprägtes Land

Josef Joffe meint in seinem Gastkommentar für das Handelsblatt am 8. November 2012, dass folgende Gedankenverknüpfung in deutschen Köpfen dafür verantwortlich ist: "Republikaner, rechts, böse" und "Demokraten, wie wir, gut". Eine logische Schlussfolgerung? Schließlich ist die Bundesrepublik ein links geprägtes Land. Nirgendwo sonst auf der Welt würden eine konservative und eine liberale Partei auf die Idee kommen, den Ausstieg aus der Atomenergie zu beschließen.

Obama und die Demokraten genießen in Deutschland einen guten Ruf. Sie stehen für das Beenden militärischer Interventionen, Schließung von Guantanamo und atomare Abrüstung. Aber: Die USA sind immer noch militärisch aktiv im nahen Osten, nur dass mehr Drohnen statt Soldaten eingesetzt werden. Guantanamo ist noch nicht geschlossen und Obama ließ die Atomwaffen seines Landes für 70 Milliarden Dollar modernisieren. Republikaner hingegen werden mit konservativen amerikanischen Werten verbunden, von der Todesstrafe über Abtreibungsverbot bis zum Krieg gegen den Terrorismus. Dazu stehen sie.

Stets gut behandelt

Ein Blick auf die vergangenen republikanischen Präsidenten der USA zeigt, dass Deutschland stets gut von den konservativen behandelt wurde. Dwight D. Eisenhower (Präsident von 1953 bis 1961) brachte die Bundesrepublik nach dem zweiten Weltkrieg gegen den Willen Frankreichs in die NATO. Richard Nixon (Präsident von 1969 bis 1974) betrieb die Entspannungspolitik zwischen der Sowjetunion und dem Westen. Gerald Ford setzte die Annäherung zum "Ostblock" die folgenden drei Jahre fort. Ronald Reagan (Präsident von 1981 bis 1989) ist mit seinem Ausspruch "Mister Gorbachev, tear down this wall!" von 1987 in Erinnerung und ließ in Deutschland stationierte Atomwaffen abwracken. George Bush (Präsident von 1989 bis 1993) unterstützte als einziger Politiker der vier Siegermächte die Wiedervereinigung Deutschlands unter der Voraussetzung, dass Deutschland in der NATO bleibe. Insgesamt eine Bilanz, die in der Lage sein sollte, in deutschen Gedächtnissen positive Assoziationen hervor zu rufen. Doch in Erinnerung bleibt nur John F. Kennedy's "Ich bin ein Berliner."

Eine Weltmacht

Einzig die Verdienste des George W. Bush junior wollen nicht einfallen. Zu sehr war seine Amtszeit vom Krieg gegen den Terrorismus geprägt. Vom kriegerischen Alleingang der USA. Dabei hat in der Nachkriegszeit jeder Präsident kriegerische Handlungen zu verantworten gehabt. Ganz egal ob Demokrat oder Republikaner. Als Weltmacht, die ihre Position zu verteidigen hat, wird das auch in Zukunft so sein.

Und die wirtschaftlichen Kompetenzen? In Erinnerung sind die zwei letzten Präsidenten vor Barack Obama: Bill Clinton war der erste Präsident seit 1969, der einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren konnte. Unter George W. Bush jun. hingegen überschritt das US-Budget erstmals die Drei-Billionen-Dollar-Marke. Er hinterließ einen Schuldenberg, den viele für die Wirtschafts- und Finanzkrise verantwortlich machen. Doch deren Ursprung ist in der Legislaturperiode von Clinton zu finden. Obama setzt diesen Kurs fort.

Kein wesentlicher Unterschied

Der Blick auf Wirtschafts-, Deutschland- oder Kriegspolitik der USA macht keine wesentlichen Unterschiede zwischen Demokraten und Republikanern deutlich. Alle Vergleiche gehen unentschieden aus. Sie alle unterliegen einem System, innerhalb dessen sie sich bewegen müssen. Deswegen die Enttäuschung, nachdem Obama seine Wahlversprechen nicht einhielt. Von Bush hat man hingegen nichts positives erwartet. Schließlich gehört er zu den "bösen". Doch eines sollte uns in Deutschland bewusst sein: die Demokratische Partei der USA ist politisch gesehen immer noch konservativer positioniert als unsere CSU.

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