- PTV leitet Projekt Verkehrsmanagement der Forschungsinitiative AKTIV
- Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen und Verkehrsinfrastruktur
- Optimierung des Straßennetzes
- Dynamische Navigation
- Meilensteinpräsentation am 25. Juni in Bergisch Gladbach
Beim Verkehrsmanagement von morgen können Fahrzeuge und Schilderbrücken miteinander "sprechen". Ein neuartiges Informationsnetzwerk zwischen Fahrer, Fahrzeugen und seiner Umgebung macht es möglich. Die PTV AG, Karlsruhe, erforscht dies in der Forschungsinitiative AKTIV (Adaptive und Kooperative Technologien für den Intelligenten Verkehr) - gemeinsam mit zahlreichen Partnern. Neue Technologien werden zukünftig Verkehrs- und Informationszentralen, straßenseitige Infrastruktureinrichtungen und intelligente Fahrzeuge miteinander verbinden. Die Kommunikation von Autos mit Baustelleneinrichtungen oder Schilderbrücken soll in Zukunft dafür sorgen, dass Verkehrsteilnehmer besser unterstützt, Staus verringert und Kapazitäten auf den Straßen geschaffen werden.
"Wir wollen die Stau-Wahrscheinlichkeit um 15 Prozent reduzieren und die Kapazitäten auf unseren Straßen um zehn Prozent erhöhen", erläutert der Leiter des Forschungsprojekts Verkehrsmanagement Dr. Michael Ortgiese. Er leitet auch den Forschungsbereich im Geschäftsfeld Mobility bei der PTV AG, ein Softwarehaus aus Karlsruhe, das sich seit fast 30 Jahren mit der Optimierung von Verkehr beschäftigt. PTV liefert Technologien für die Sammlung und Aufbereitung von Verkehrsinformationen, für die Optimierung des Straßennetzes und für die dynamische Navigation bei kooperativen Fahrzeug-Infrastruktur-Systemen.
Als neuer Datenlieferant wird in diesem Projekt auch die Infrastruktur genutzt. Kommunikationsboxen in Schilderbrücken, die sogenannten Road Side Units, sammeln Daten von passierenden Fahrzeugen. Verkehrsinformationen können zukünftig auf diesem Weg auch direkt ins Fahrzeug übertragen und von Fahrerassistenzsystemen weiter verarbeitet werden. Ebenso können zum Beispiel Warnfahrzeuge in Baustellen aktuelle Meldungen weitergeben. Für die Nahbereichskommunikation kommt ein spezieller WLAN-Standard zum Einsatz, der die traditionellen Kommunikationswege wie DAB und UMTS ergänzt.
Alle zur Verfügung stehenden Informationen werden bei AKTIV in einer zentralen Datendrehscheibe zusammengeführt. Strategische Empfehlungen wie auch aktuelle Verkehrsinformationen münden in ein abgestimmtes Maßnahmen- und Informationspaket. Der Fahrer soll letztlich einheitliche Informationen auf Schilderbrücken und Navigationsgeräten vorfinden. Nur dann kann er den Empfehlungen Folge leisten und somit zu einer optimalen Nutzung unseres Verkehrsnetzes beitragen.
Das Projekt Verkehrsmanagement hat ein Budget von 18 Millionen Euro und wird mit 10 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die vierjährige Forschungsarbeit endet Mitte 2010.
Am 25. Juni 2008 präsentierten die Beteiligten auf dem Gelände der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bergisch Gladbach den aktuellen Stand ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit.
Hintergrundinformationen:
Aktiv steht für "Adaptive und Kooperative Technologien für den Intelligenten Verkehr". An dieser deutschen Forschungsinitiative sind 29 Partner beteiligt - Automobilhersteller und -zulieferer-, Elektronik-, Telekommunikations- und Softwarefirmen, Forschungsinstitute sowie die Straßen- und Verkehrsverwaltung. Mit dem Ziel, den Verkehr der Zukunft sicherer und leistungsfähiger zu machen, entwickeln die Partner bis Mitte 2010 gemeinsam neue Fahrerassistenzsysteme, Lösungen für ein effizientes Verkehrsmanagement und für eine geeignete Fahrzeug-Fahrzeug bzw. Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation.
Die Partner von Aktiv sind: Adam Opel GmbH, AZT Automotive GmbH, Audi AG, BMW Group, Bundesanstalt für Straßenwesen, Continental, Daimler AG, DDG, Ericsson, Ford Forschungszentrum Aachen GmbH, Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, IBEO, ifak e.V. Magdeburg, MAN Nutzfahrzeuge AG, PTV AG, Robert Bosch GmbH, Siemens AG, Technische Universität München, Tele Atlas Deutschland GmbH, Transver GmbH, Universität Hannover, Universität Kassel, Vodafone Group R&D Germany und Volkswagen AG. Als Unterauftragnehmer arbeiten außerdem zahlreiche Universitäts- und Forschungsinstitute sowie kleinere und mittelständische Unternehmen an den Projekten mit.