- PTV-Software hilft bei der Bewertung des Sicherheitspotenzials von Straßen
- PTV AG entwickelt Software, um das Sicherheitspotenzial von Straßen zu bewerten
- Auftraggeber des Projekts: Unfallforschung der Deutschen Versicherer (UDV) des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV)
Die Empfehlungen für die Sicherheitsanalyse von Straßennetzen (ESN) enthalten Richtlinien und Berechnungsvorschriften, um das Sicherheitspotenzial von Straßen zu bewerten. Die netzweite Bestimmung der Sicherheitspotenziale nach dem Verfahren ESN liefert der Straßenbauverwaltung Hinweise auf Abschnitte, die besonders der Verbesserungen bedürfen. Im Rahmen eines Projekts für die Unfallforschung der Versicherer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) haben die Verkehrsoptimierer von PTV ein spezielles ESN-Tool entwickelt, mit dem sich die Ergebnisse pragmatisch generieren und exakt analysieren lassen - ein wichtiger Beitrag, um sichere Straßennetze zu schaffen. Dabei wurden die ESN auf das gesamte Bundesland Sachsen angewendet. Das Projekt lief von April 2007 bis März 2008.
Die sichere Gestaltung von Straßen im Rahmen der Netzplanung, also der Neu- Um-, Ausbau oder die Verbesserung bestehender Straßen, ist ein relevantes Element der Verkehrssicherheitsarbeit. Dazu gilt es zunächst, die Größe und Verteilung von Sicherheitspotenzialen im Straßennetz zu ermitteln. Hierzu gibt es die ESN der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen.
Bei den ESN-Berechnungen wird anhand von Unfalldaten (Kategorie, Lage, Typen, Zeitpunkt etc.) und generellen Unfallindikatoren (Unfallraten, durchschnittliche Unfallkosten) ein numerisches Sicherheitspotenzial bestimmt. Die "Werkzeuge" des Ingenieurs, also planerische Netzanalyse und Unfalldatenanalytik mit speziellen Softwaretools, gehen zunehmend eine Symbiose ein und liefern so einen wesentlichen Beitrag, um sichere Straßennetze zu schaffen. Wichtiger Bestandteil der ESN- Berechnungen sind Kenntnisse über die Verkehrsstärken, den DTV (durchschnittlicher werktäglicher Verkehr) der Strecken, an denen Unfälle stattgefunden haben. Daher wurde bei der Berechnung der ESN das Verkehrsmodell PTV Validate Deutschland mit einbezogen, das flächendeckend modellgestützte DTV-Belastungswerte auf dem deutschen Hauptstraßennetz liefert.
Das ESN-Tool erstellt die Berechnungen, visualisiert die Ergebnisse effizient und aussagekräftig, ermöglicht die detaillierte Analyse der Ergebnisse und steigert die Qualität der Auswertungen dahingehend, dass netzbezogene Informationen zum Unfallgeschehen direkt verfügbar sind.
Berechnung und Visualisierung der Ergebnisse
Für die Berechnungen wurden außerorts Unfälle auf Autobahnen, Bundes- und Staatsstraßen betrachtet. Der Betrachtungszeitraum betrug drei Jahre, von 2004 bis 2006. Die Berechnung sämtlicher ESN-Ergebnisse fand auf zwei unterschiedlichen Aggregationsniveaus statt. Zum einen auf Basis der Abschnitte der Straßendatenbank des Landes Sachsen und anschließend auf Basis der NAVTEQ-Strecken, einem feiner detaillierten Straßennetz, das auch dem Verkehrsmodell PTV Validate Deutschland zugrunde liegt.
Die Ergebnisse wurden mit dem Produkt VISUM des Planungssystems PTV Vision dargestellt und analysiert. Da die Software für multimodale und intermodale Analysen ausgelegt ist, kann sie alle relevanten Verkehrsarten gemeinsam in einem konsistenten Netzwerkmodell abbilden.
Bei der Visualisierung können beide Aggregationsniveaus einzeln oder gemeinsam dargestellt werden. Es wird empfohlen, zunächst die Abschnitte zu betrachten und die detaillierte Ansicht der Strecken zur Validierung zu verwenden. Durch diesen Wechsel lässt sich erheblich feiner analysieren, wie sich das Sicherheitspotenzial aus den verschiedenen Detailabschnitten zusammensetzt. Die auffälligen Teilstücke im Abschnitt können dann mit Hilfe der Örtlichen Unfalluntersuchung, einem Modul der PTV-Software EUSka, weiter analysiert werden.
Werden die Streckenabschnitte nach der Größe des Sicherheitspotenzials geordnet, ergibt sich die Rangfolge der Abschnitte, die besonders verbesserungsbedürftig sind. Dieses Ranking lässt sich über entsprechende Filterung getrennt für Bundesstraßen, Staats- und Landstraßen bilden.
Mit der Unfallanalyse und ihrer Forschung leistet PTV einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Weiterführende Informationen
EUSka: Elektronische Unfalltypensteckkarte zur Visualisierung und Analyse von Unfällen, weitere Informationen unter http://www.ptv.de/....
VISUM: Modul der weltweit führenden Softwaresuite PTV Vision, dem durchgängigen Verkehrsinformations- und Planungssystems für alle Ebenen der Verkehrsmodellierung und Simulation. VISUM ist ein Softwaremodul für Verkehrsanalysen und Prognosen sowie für die GIS- orientierte Datenverwaltung im Verkehrs- und Transportbereich.
Weitere Informationen unter http://www.ptv.de/....
PTV Validate: Verkehrsmodell mit Geschwindigkeitsprofilen und tageszeitabhängigen Verkehrsstärken. Weitere Informationen unter http://www.ptv.de/....