Auch bei Bezugsstoffen und Polstermaterialien akzeptiert der QUL e.V. nur Naturmaterialien wie Baumwolle, Schurwolle, Rosshaar, Hanf, Leinen oder Nessel und bevorzugt dabei Stoffe aus kontrolliert biologischem Anbau bzw. kontrolliert biologischer Tierhaltung. Bei Baumwollbezugsstoffen ist Bioqualität sogar verbindlich vorgeschrieben.
Schadstoffe sind ein weiteres wichtiges Thema: Matratzen können eine Vielzahl unerwünschter Chemikalien enthalten, die meist bei der Herstellung, manchmal auch über Vorprodukte (z. B. durch pestizidbelastete Baumwolle) in die Matratzen gelangen können. Zu den möglichen Schadstoffen zählen flüchtige organische Verbindungen (VOC), d. h. gasförmige Substanzen, die die Matratzen an die Raumluft abgeben, sowie weitere problematische Stoffe wie Weichmacher, Pestizide, Schwermetalle oder halogenorganische Verbindungen. Verbraucher*innen können sich hier nicht auf die europäische Gesetzgebung verlassen: Es gibt keine gesetzlichen Schadstoffgrenzwerte und matratzenherstellende Betriebe sind zu keinen Schadstoffkontrollen verpflichtet.
Der QUL e.V. war die erste Interessensgemeinschaft, die Matratzen auf gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe untersucht und damit eine gesetzliche Lücke geschlossen hat. In seinen Prüfkriterien hat der Verband strenge Anforderungswerte für VOC und unerwünschte Inhaltsstoffe festgelegt. Einmal jährlich werden die zertifizierten Produkte auf über 300 Schadstoffe untersucht. Ein weiterer Bestandteil der Zertifizierung sind mechanische Prüfungen, die eine lange Gebrauchstauglichkeit der Produkte sicherstellen. Verbraucher*innen können sich bei aktuell 15 lizenzierten Einzelhändler*innen über QUL-zertifizierte Naturlatexmatratzen beraten lassen. Eine weitere umfassende Informationsquelle ist die Website des QUL e.V. (www.qul-ev.de): Hier sind – neben Informationen zum Verband, zu den Prüfkriterien und zum Thema gesunder Schlaf – die Adressen aller lizenzierter Händler*innen sowie QUL-Mitgliedsfirmen zu finden.