Neben der Messung auf kritische Inhaltsstoffe wie Pestizide, halogenorganische Verbindungen oder Schwermetalle liegt ein Schwerpunkt der Prüfungen auf den Emissionen (Ausdünstungen). Matratzen emittieren – wie auch andere Produkte für den Innenraum – sog. flüchtige organische Verbindungen (VOC). Diese Stoffe werden sukzessive an die Raumluft abgegeben und vom Menschen eingeatmet. VOC können – je nach Substanz und Konzentration – gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Reizungen der Atemwege und Augen nach sich ziehen.
Die Messung der VOC erfolgt in Emissionsprüfkammern – kleine Kammern oder auch Räume aus Glas oder Edelstahl, die selber keine Chemikalien ausdünsten. In den Kammern herrschen mit 23 °C und 50 % Luftfeuchtigkeit die klimatischen Bedingungen wie in einem realen Innenraum. Auch das Lüftungsverhalten wird simuliert und alle 2 Stunden die Kammerluft einmal komplett erneuert. Je nach Prüfkammergröße wird ein Teil einer Matratze oder auch eine komplette Matratze in die Prüfkammer gelegt. Die erste Messung, bei der eine definierte Menge Luft aus der Kammer mithilfe einer Pumpe in ein spezielles Probenahmeröhrchen gezogen wird, erfolgt 2 Tage später. Die zweite Messung wird 7 Tage nach Prüfbeginn durchgeführt, um den Emissionsverlauf beurteilen zu können und um Stoffe mit etwas verzögertem Emissionsverhalten zu erfassen.
Im Anschluss wertet das Labor die beiden Luftproben aus und bestimmt die einzelnen Stoffe und ihre Konzentration. Die Ergebnisse werden anhand der Anforderungswerte in den Prüfkriterien bewertet. Für VOC gibt es Summenwerte, aber auch Anforderungswerte für einzelne Substanzen. Sind alle Werte erfüllt, wird die Zertifizierung verlängert und das Produkt darf das QUL-Siegel ein weiteres Jahr tragen. So können Verbraucher*innen sicher sein, dass ihre QUL-zertifizierte Matratze zu einem gesunden und erholsamen Schlaf beiträgt.