Blond, blauäugig, gutaussehend: Ihr Aussehen hätte Ann-Kathrin Kramer den direkten Weg zur Fernsehkarriere garantiert, doch sie hat den Zick-Zack-Kurs gewählt. Als junge Frau macht sie erst eine Lehre als Schauwerbegestalterin, dekoriert Läden und Schaufenster. Auf einer längeren Reise durch Griechenland verdient sie sich ihren Lebensunter- halt als Porträtmalerin. Erst mit 26 Jahren landet sie schließlich auf der Schauspielschule. "Dort", sagt sie, "bin ich endlich in meinem Leben angekommen." Heute ist sie Schauspielerin, Kinderbuch- und Drehbuchautorin, Mutter eines neunjährigen Sohnes – und Lebensgefährtin des Schauspielers Harald Krassnitzer, auch bekannt als der Wiener "Tatort"-Kommissar Eisner, den sie am Filmset kennen gelernt hat.
Auf ihrer Homepage schreibt die beliebte Fernsehschauspielerin: "Wenn ich groß bin, möchte ich ein Haus am Meer haben und eine Hand voll Menschen, denen ich etwas bedeute und die mir etwas bedeuten". Wenn ich groß bin? Kokettiert sie da nicht mit dem – eigentlich ungeliebten – Mädchenimage? Wie sieht Ann-Kathrin Kramer sich selbst? Auf der Suche nach offenen Antworten auf diese Fragen folgt "höchstpersönlich" ihr unter anderem dorthin, wo sie geboren und aufgewachsen ist – und wo sie heute wieder lebt: nach Wuppertal. Eine Großstadt im Bergischen Land, die so gar nichts vom Glamour der Filmwelt hat. Gerade hier findet Ann-Kathrin Kramer die Bodenhaftung, die sie braucht: Ihre Eltern wohnen in unmittelbarer Nähe, der Bruder zwei Dörfer weiter. Ann-Kathrin Kramer ist Familienmensch, sie braucht und verbreitet Nestwärme, vor allem für ihren neunjährigen Sohn Leonhard aus ihrer Beziehung mit dem Schauspielerkollegen Jan-Josef Liefers.
Zurück zu den Wurzeln: Ann-Kathrin Kramer lädt "Radio Bremen"-Autorin Carolin Appelbaum ins Esszimmer ihrer Eltern ein, die als freischaffende Künstler in Wuppertal leben und arbeiten. Und stellt das Fernsehteam ihrer engsten Freundin Sabine vor: Beide begleiten einander seit Kindergartenzeiten auf ihren Lebenswegen. Dauerhafte Freundschaften zu pflegen ist im unsteten Schauspieler-Gewerbe nicht einfach. Das "Radio Bremen"-Team macht auch einen Schaufensterbummel mit der einstigen Dekorateurin: Wie würde sie heute ein Schaufenster gestalten, das für Ann-Kathrin Kramer wirbt? Nicht nur dazu fällt der kreativen Schauspielerin sofort etwas ein. Auch das Porträtzeichnen im Straßencafé geht ihr heute noch so locker von der Hand wie damals beim Trampen durch Griechenland. Ann-Kathrin Kramer ist natürlich, nahbar – und unergründlich-vielschichtig zugleich. "höchstpersönlich" hat noch weitere Facetten an ihr entdeckt, die bislang keiner kannte.