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Axel Prahl – höchstpersönlich!

Ein Radio Bremen-Film von Carolin Appelbaum / Sonnabend, 24. Mai 2008, 14.03-14.30 Uhr

(lifePR) (Bremen, )
Im Weihnachtsmärchen in der Schule spielte Axel Prahl einst "die kleine dicke Fichte". Heute schreiben deutsche Drehbuchautoren ihm die Erfolgsrollen auf den vierschrötigen Leib. Axel Prahl hat Erstaunliches bewiesen: Man kann auch mit 38 Jahren noch als Fernsehschauspieler durchstarten. Und man kann selbst als sturer, schroffer Ermittler zum Publikumsliebling in der "Tatort"-Szene werden. Nahezu wortlos spielt Prahl als Kommissar Thiel seinen eleganten und eloquenten Gegenspieler, den Pathologen Börne, immer wieder sonntags, in den Straßen von Münster, unter den Tisch. Bekannt wurde der Schauspieler 2002 als erfolgloser Imbissbudenbesitzer in "Halbe Treppe". Der Film gewann bei der Berlinale den Silbernen Bären. Seitdem hat Axel Prahl als Loser-Typ Erfolg. Ob glücksloser Staubsaugervertreter, haltloser Biertrinker oder gewaltbereiter Gebrauchtwagenhändler: Vor allem ostdeutsche "Nachtgestalten" spielt er so authentisch, dass man seine Rollen leicht mit seiner Person verwechseln könnte.

Das Radio Bremen-Filmporträt von Carolin Appelbaum korrigiert den nahe liegenden Irrtum: Nein, Prahl ist gar kein Ossi sondern geborener Schleswig-Holsteiner. Prahl ist auch kein einsamer Eigenbrötler, sondern lebt mit seiner zweiten Frau und den zweieinhalbjährigen Zwillingen Theodor und Helene in einer quirligen Kleinfamilie. Als zupackender Vater baut er seinen Kindern gerade einen großen Spielplatz im Garten. Vielleicht will er ihnen etwas von jener wilden Kindheit bieten, die er selbst an der Ostsee hatte: mit viel Platz, Natur und Abenteuern. "Das war wie bei Tom Sawyer und Huckleberry Finn." Wenn Prahl von jenen Kindersommern am Meer erzählt, strahlen seine leuchtend blauen Augen noch mehr. Und wenn er mit Strickmütze und Regenjacke auf die Kamera zuläuft, kann man sich selbst den 48-Jährigen beim Rabaukenspiel am Ostseestrand noch gut vorstellen.

Schleswig- Holstein hat der gebürtige Eutiner längst verlassen: nach abgebrochenem Lehramtsstudium, Schauspielausbildung und mehreren Jahren am Kieler Theater zog es Axel Prahl nach Berlin. Von dort schließlich ging er vor gut einem Jahr aufs Land, in ein kleines Brandenburger Dorf. "höchstpersönlich!" zeigt den erfolgreichen Schauspieler von seiner ganz privaten Seite, als Ehemann und Vater. Zeit für seine kleinen Kinder und seine zweite Frau Paula zu haben, ist ihm neben dem Beruf derzeit das Wichtigste. Kennen gelernt hat er Paula in den 90er Jahren, als er noch im Berliner "Grips-Theater" spielte: Paula fiel ihm auf, weil sie im Publikum "immer so herzhaft gelacht hat". Nach der Vorstellung sprach er sie an. Eine "Liebe auf den ersten Blick" nahm im Foyer des legendären Berliner Kinder- und Jugendtheaters ihren Anfang. Das "höchstpersönlich!"-Team begleitet Prahl zu seiner früheren Wirkungsstätte, die für ihn lange so etwas wie eine Heimat war.

So etwas wie Liebe auf den ersten Blick war es auch für Filmregisseur Andreas Dresen, als er Axel Prahl im "Grips-Theater" entdeckte. Als Dresen seinem späteren Lieblingsschauspieler eine Nebenrolle in "Nachtgestalten" gab, war Prahl fast 40. Ein spät aber doch Berufener: Der Durchbruch gelang! Es folgten Hauptrollen, Auszeichnungen, Kinofilme - und schließlich, vor sechs Jahren, jene Fernsehrolle, die ihm die größte Popularität eingebracht hat: "Tatort"-Kommissar Frank Thiel aus Münster. Zweimal im Jahr steht er für die beliebte deutsche Krimiserie mit seinem Kollegen Jan-Josef Liefers vor der Kamera. Im Film lieben Kommissar Thiel und Professor Boerne einander wie Katz und Hund. Im echten Leben verstehen Prahl und Liefers sich sehr gut: Sie haben denselben frotzeligen Humor.

"Höchstpersönlich!" trifft das Dreamteam bei den Fotoaufnahmen für den 700. "Tatort" in der Pathologie eines ehemaligen Berliner Krankenhauses. Danach geht es ab nach Köln, wo Axel Prahl derzeit für die Fernsehproduktion "12 Winter" vor der Kamera steht - diesmal auf der anderen Seite des Gesetzes. Mit Jürgen Vogel spielt er ein Bankräuberduo, das zwölf Jahre lang nur im Winter auf Beutezug ging. "höchstpersönlich!"-Autorin Carolin Appelbaum beobachtet Axel Prahl bei den Dreharbeiten. Und stellt in den kurzen Drehpausen teilweise heikle Fragen: zum Beispiel die, ob es ein empfindlicher Punkt sei, dass er nur 1,63 Meter groß ist? Nein - so viel sei schon mal verraten - seine Größe ist nicht das Problem.
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