"Jegner am Boden - jutet Jefühl!" Mit seiner Berliner Kodderschnauze bringt der legendäre Boxer Graciano Rocchigiani, genannt Rocky, das ultimative Ziel seiner Sportart auf den Punkt. 48 Mal stieg der Sohn eines sardischen Eisenbiegers und einer deutschen Mutter als Profi in den Boxring. 41 Mal kletterte er als Sieger wieder heraus, 19 Mal lag sein Gegner k.o. am Boden. Aber der erfolgreiche Kämpfer kam auch mit weniger sportlichen Schlagzeilen in die Presse. Zweimal landete Graciano Rocchigiani im Gefängnis: Trunkenheit am Steuer, tätlicher Angriff.
Und auch seine Boxerkarriere säumten immer wieder Skandale.
1996: Das Stadion am Millerntor in Hamburg St. Pauli brodelt, Rocky kämpft gegen Dariusz Michalczewski. Rocchigiani ist eindeutig der Überlegene, da greift der Ringrichter ein, doch Rocky überhört den Break und schlägt noch einmal zu. Wegen dieses Fouls geben die Ringrichter unentschieden. "Schiebung!" brüllt Rocky - und nicht nur er - aber vergeblich.
1998: Rocky gewinnt gegen den Amerikaner Michael Nunn die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht. Doch später degradiert der Boxverband ihn. Kampflos muss Rocky den WM-Gürtel zurückgeben. Er tobt, geht vor Gericht - und gewinnt: Vier Jahre später muss der Boxverband WBC ihm 31 Millionen Dollar Entschädigung für die entgangenen Kampf- und Preisgelder zahlen.
Graciano Rocchigiani wurde von den Medien gerne als Aufsteiger aus ärmlichen Verhältnissen in einer deutsch-italienischen Migrantenfamilie hingestellt. Das hat ihn von jeher maßlos geärgert. "Wir hatten zu Hause immer genug", korrigiert er stolz. Filmemacherin Susan Tratz begleitet Rocchigiani zu einem Treffen mit seiner Familie in Berlin. Vater Zanobio, Mutter Renate, Bruder Ralf und Schwester Claudia erzählen, wie sie Graciano erleben. "Er ist lieb", findet die jüngere Schwester. Und für Rocky selbst "ist Familie das Wichtigste". So wichtig, dass er damals nicht wollte, dass sie ihn im Gefängnis besuchten.
Warum Graciano ausgerechnet Boxer wurde? Vater Zanobio Rocchigiani hatte erfolgreich im Ring gestanden und auch Bruder Ralf boxte. Doch Rocky traute sein Vater den harten Sport nicht zu: "Der Spargeltarzan ist doch viel zu dünn zum Boxen". "Ich hab geboxt, damit mein Vater stolz auf mich ist", sagt Graciano heute. Das hat er erreicht.
Doch vom Höhepunkt seiner Karriere stürzte er nach ganz unten: Offen erzählt Rocchigiani, wie er Anfang der 90-er Jahre abstürzte, nur noch Drogen nahm und pausenlos Fernsehen guckte. Beruflich riss er das Steuer noch einmal herum, fing wieder an zu trainieren. Doch seine Ehe war nicht mehr zu retten, Frau und Kinder verließen ihn. Heute ist Rocky stolzer Großvater und lebt in einer glücklichen Beziehung.
2003 beendete eine der schillerndsten Gestalten der deutschen Boxszene ihre Sportlerkarriere und wechselte in den Trainer-Beruf. Das Radio Bremen-Team von "höchstpersönlich" erlebt mit, wie die Brüder Rocchigiani ihren Nachwuchs gnadenlos trainieren und zum ersten Mal offiziell in den Ring schicken; und wie Rocky neues Box-Gym in Duisburg eröffnet wird.
Graciano Rocchigiani ist wieder auf dem Erfolgstrip. Rockys unlängst veröffentlichte Biografie "Meine 15 Runden" wurde über Nacht ein Bestseller. Autorin Susan Tratz traf einen harten Mann, der noch viele andere Seiten hat: der über sich selbst lachen kann; der auch dem Team allerlei ausgefallene Ideen präsentiert - und der mit 44 wieder große Ziele hat: Er will Weltmeister in den Ring schicken.
Sonnabend, 5. Juli 2008, 14.03-14.30 Uhr
Und auch seine Boxerkarriere säumten immer wieder Skandale.
1996: Das Stadion am Millerntor in Hamburg St. Pauli brodelt, Rocky kämpft gegen Dariusz Michalczewski. Rocchigiani ist eindeutig der Überlegene, da greift der Ringrichter ein, doch Rocky überhört den Break und schlägt noch einmal zu. Wegen dieses Fouls geben die Ringrichter unentschieden. "Schiebung!" brüllt Rocky - und nicht nur er - aber vergeblich.
1998: Rocky gewinnt gegen den Amerikaner Michael Nunn die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht. Doch später degradiert der Boxverband ihn. Kampflos muss Rocky den WM-Gürtel zurückgeben. Er tobt, geht vor Gericht - und gewinnt: Vier Jahre später muss der Boxverband WBC ihm 31 Millionen Dollar Entschädigung für die entgangenen Kampf- und Preisgelder zahlen.
Graciano Rocchigiani wurde von den Medien gerne als Aufsteiger aus ärmlichen Verhältnissen in einer deutsch-italienischen Migrantenfamilie hingestellt. Das hat ihn von jeher maßlos geärgert. "Wir hatten zu Hause immer genug", korrigiert er stolz. Filmemacherin Susan Tratz begleitet Rocchigiani zu einem Treffen mit seiner Familie in Berlin. Vater Zanobio, Mutter Renate, Bruder Ralf und Schwester Claudia erzählen, wie sie Graciano erleben. "Er ist lieb", findet die jüngere Schwester. Und für Rocky selbst "ist Familie das Wichtigste". So wichtig, dass er damals nicht wollte, dass sie ihn im Gefängnis besuchten.
Warum Graciano ausgerechnet Boxer wurde? Vater Zanobio Rocchigiani hatte erfolgreich im Ring gestanden und auch Bruder Ralf boxte. Doch Rocky traute sein Vater den harten Sport nicht zu: "Der Spargeltarzan ist doch viel zu dünn zum Boxen". "Ich hab geboxt, damit mein Vater stolz auf mich ist", sagt Graciano heute. Das hat er erreicht.
Doch vom Höhepunkt seiner Karriere stürzte er nach ganz unten: Offen erzählt Rocchigiani, wie er Anfang der 90-er Jahre abstürzte, nur noch Drogen nahm und pausenlos Fernsehen guckte. Beruflich riss er das Steuer noch einmal herum, fing wieder an zu trainieren. Doch seine Ehe war nicht mehr zu retten, Frau und Kinder verließen ihn. Heute ist Rocky stolzer Großvater und lebt in einer glücklichen Beziehung.
2003 beendete eine der schillerndsten Gestalten der deutschen Boxszene ihre Sportlerkarriere und wechselte in den Trainer-Beruf. Das Radio Bremen-Team von "höchstpersönlich" erlebt mit, wie die Brüder Rocchigiani ihren Nachwuchs gnadenlos trainieren und zum ersten Mal offiziell in den Ring schicken; und wie Rocky neues Box-Gym in Duisburg eröffnet wird.
Graciano Rocchigiani ist wieder auf dem Erfolgstrip. Rockys unlängst veröffentlichte Biografie "Meine 15 Runden" wurde über Nacht ein Bestseller. Autorin Susan Tratz traf einen harten Mann, der noch viele andere Seiten hat: der über sich selbst lachen kann; der auch dem Team allerlei ausgefallene Ideen präsentiert - und der mit 44 wieder große Ziele hat: Er will Weltmeister in den Ring schicken.
Sonnabend, 5. Juli 2008, 14.03-14.30 Uhr
