Das operative Ergebnis fiel vor allem marktbedingt schwächer aus und beträgt 20 Millionen Franken (- 66 %). Mit der Anstellung von zusätzlichen Fachleuten und der Inbetriebnahme des Gas-Kombikraftwerkes in Teverola schuf Rätia Energie weitere wichtige Grundlagen für künftiges Wachstum.
Der Gruppengewinn liegt im ersten Halbjahr 2007 innerhalb der bereits kommunizierten Erwartungen. Hingegen liegt das operative Ergebnis unter den Zielsetzungen. Belastet wurde es insbesondere durch eine geringere Stromnachfrage (milder Winter) bei gleichzeitig gestiegener Produktion insbesondere in Deutschland und Skandinavien. In der Folge zerfielen die kurzfristigen Marktpreise für Elektrizität.
Zudem kamen in Italien die Margen im Geschäft mit grösseren Endabnehmern unter Druck. Während die Preise der für die Branche wichtigen CO2-Zertifikate zerfielen, musste im grenzüberschreitenden Stromaustausch für Auktionen mehr bezahlt werden als im Vorjahr. Anderseits gelten künftig im Kanton Graubünden tiefere Gewinnsteuertarife, was sich durch die Anpassung der latenten Steuern positiv auf das Ergebnis auswirkt.
Weiter auf dem Wachstumspfad
Potenzial für weitere Entwicklung sieht Rätia Energie in verschiedenen Geschäftsfeldern, vor allem aber im Handel, wo von Poschiavo und Mailand aus die Schlüsselmärkte Schweiz, Italien und Deutschland bedient werden. Im ersten Halbjahr 2007 wurden zudem die Arbeiten zur Erschliessung der Märkte in Mittel- und Osteuropa soweit vorangetrieben, dass ab Herbst die Handelstätigkeit in Prag aufgenommen werden kann. Durch den Betrieb des neuen Gas-Kombikraftwerks in Teverola verfügt Rätia Energie über eigene Produktion in einer konkurrenzfähigen, flexibel einsetzbaren Anlage. In Italien werden laufend weitere Kraftwerkprojekte evaluiert.
Nachdem seit Frühjahr alle Voraussetzungen für den Bau des neuen Wasserkraftwerks Taschinas im Prättigau erfüllt sind, begann Rätia Energie mit der Detailplanung dieser Anlage. Es wird mit Investitionen von 50 Millionen Franken gerechnet.
Zur Erhöhung der Marktfähigkeit, gerade auch im Hinblick auf die Marktöffnung in der Schweiz, ist seit April eine neue Unternehmensorganisation in Kraft: Mit den strategischen Geschäftsfeldern «Markt» und «Anlagen», dem unterstützenden Bereich «Finanzen und Dienste» sowie der Ausgestaltung von Länderorganisationen für das operative Geschäft schuf Rätia Energie wichtige Grundlagen für die konsequente Umsetzung der Wachstumsstrategie.
Ausblick
Das operative Ergebnis wird per Ende 2007 unter jenem des Vorjahres liegen Rätia Energie erwartet aber operativ ein besseres zweites Halbjahr. Dank des im ersten Halbjahr ausgewiesenen positiven Effekts aufgrund der Anpassung der Steuergesetzgebung im Kanton Graubünden rechnen wir mit einem ähnlich guten Gruppenergebnis wie 2006. Rätia Energie ist überzeugt, dass mit den getätigten Investitionen, den eingeleiteten Projekten und einer starken finanziellen Basis die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung mittel- und langfristig gegeben sind.