Die Ölproduktion in Ägypten liegt unter ein Prozent, Libyen und Algerien liefern etwa zwei Prozent der weltweiten Fördermenge. Quoten die bequem durch die Erhöhung der Förderquoten innerhalb der OPEC kompensiert werden können. Bleibt die Frage: Was ist wenn sich die Unruhen auf den Iran und/oder Saudi Arabien ausweiten? Dann wären etwa 20 Prozent der weltweiten Produktion gefährdet mit verheerenden Auswirkungen für die Weltwirtschaft . Eine Renaissance der autofreien Sonntage wäre nicht mehr zu vermeiden.
Die weltweite Anlegergemeinde sucht nach Auswegen aus dem Dilemma. Besonders institutionelle Anleger können sich in diesen Tagen nicht kursschonend von größeren Aktienpositionen trennen ohne einen größeren Kursrutsch auszulösen. Bleibt also nur die Möglichkeit Absicherungspositionen in Öl, Gold, Bonds und Agrarrohstoffen aufzubauen. Das lässt sich am Öl- und Goldpreis wunderbar beobachten. Jede negative Nachricht treibt die Kurse dieser Rohstoffe weiter nach oben.
"Bei diesen Kursen noch einzusteigen ist äußerst riskant", meint Georg Rankers von der Vermögensverwaltung Rankers Finanzstrategien. "Sollte sich die Lage beruhigen, werden diese Absicherungspositionen zurückgefahren. Stopps würden zu weiteren Verlusten führen und die Kurse in alte Kursregionen zurückdrängen", so Rankers weiter.
Die Situation gleicht momentan einem Spielkasino. Egal welche Entscheidung für ein Investment getroffen wird: Sie kann richtig oder falsch sein. Rot oder Schwarz. In diesem Stadium ist es deswegen auch nicht möglich seriöse Prognosen zu treffen. Alle bekannten Analysemethoden versagen.
So bleibt das Gebot der Stunde den berühmten "kühlen Kopf" zu bewahren, sich nicht von Emotionen überwältigen zu lassen und vor Allem nicht auf die zahlreichen Crash-Propheten zu hören, die sich wieder zahlreich zu Wort melden.