Zwanzig Segmente und zehn Spitzgauben
Der Turmhelm ist ein Zwanzigeck. Die Aufschieblinge im unteren Sechstel der Dachfläche verleihen dem hohen Dach eine gewisse Eleganz und erheben sich schützend über dem Turmwehrgang. Die Dachfläche unterteilt sich in zwanzig spitz zulaufende dreieckige Schieferflächen. Jedes dieser zwanzig Segmente stellt für sich eine eigenständige Dachfläche dar. Die Flächen sind mit Moselschiefer in Altdeutscher Deckung mit scharfem Hieb in Rechtsdeckung eingedeckt. Jedes zweite Segment trägt kurz über dem Aufschiebling eine Spitzgaube. Die Schieferdeckung schmiegt sich kunstvoll gearbeitet an die kleinen Gauben an.
SCHIEFER-FACHTECHNIK:
Am jeweils linken Grat einer Segmentfläche wurde mit einem eingebundenen Stichanfangort begonnen. Der Abschluss der einzelnen Deckgebinde an der rechten Gratkante erfolgte durch einen eingebunden Doppelendort.
Prägendes Merkmal der Altdeutschen Deckung ist unter anderem die Verarbeitung unterschiedlich hoher und breiter Decksteine. Das führt dazu, dass die Steinhöhen der Schiefer zur Turmspitze hin abnehmen. Insgesamt wurden Decksteine aus drei Gattungen verarbeitet.
Die Einbindung der Spitzgauben in die Turmfläche erfolgte durch rechte, vom Einfäller aus gedeckte und zwanglos eingebundene, bzw. linke, mit Schwärmer eingebundene Sattelkehlen. Bei der Wahl der Steinform dieser kunstvoll gedeckten Kehlen entschied man sich für einen Kehlstein mit rundem Bruch.
Ausgeführt wurden die Arbeiten mit hoher Sorgfalt von der Firma Frohn GmbH & Co KG Bedachungen aus Köln (www.bedachungen-frohn.de). Architekt H.C. Wolf, selbst Mitglied bei den "Kölsche Funken rut-wieß vun 1823" (www.rote-funken.de) betreute diese Dachbaustelle. Heute präsentiert sich das Dach der Ulrepforte wieder im edlen Glanz des Moselschiefers von Rathscheck Schiefer (www.rathscheck.de oder www.schiefer.de).