Der Umgang mit der markanten Hangkante war für die Architekten eine planerische Herausforderung. Die Schule ist zum Hang hin durch die dreigeschossige Bauweise und den großen vorgelagerten Spiel- und Parkplatz als schulisches Bauwerk im Umfeld üblicher Einfamilienhausbebauung eindeutig erkennbar. Haupteingang, Vordach und Fahrradständer markieren die öffentliche Funktion. Eine großzügige Freitreppe trennt den prägnanten Neubau vom Altbaubestand der Schule. Zur Bergseite hin, wo Spiel- und Sportplatz liegen, präsentiert sich das Bauwerk in einer für Kinder sympathischen Zweigeschossigkeit.
Einfache Formensprache und prägendes Material:
Das Konzept dieses Gebäudes, so die Architekten, basiert auf dem Grundsatz der Eigenmaterialität und Farbigkeit. Eine Schieferfassade von Rathscheck Schiefer prägt das Bauwerk außen. "Wie ein Chamäleon verändert diese Fassade ihre Erscheinung. Je nach Licht und Witterung, mal seidig glänzend in der Sonne, mal blaugrau im Schatten und schwarz bei Regen." So beschreibt Architekt Heinz L. Jeker von den Zwimpfer Architekten, Basel, (www.zwimpferpartner.ch), die Wirkung der Schieferfassade an der neuen Schule.
Auch innen wird die Materialität des Rohbaus ablesbar, so die Architekten. Besonders im Flurbereich wird der statische Kern als heller Sichtbeton erkennbar. Weiß gestrichene Wände und gelber, warmer Steinholzboden stehen im Kontrast zu anthrazitfarbenen Türen und Möbeln. Großzügige horizontale Fensterbänder geben den Blick frei auf die umgebende Landschaft.
Ökologie mit Schieferfassade:
Prägender Bestandteil der Schule in Blauen ist die dunkle Schieferfassade von Rathscheck Schiefer, (www.rathscheck.de). Die hier verbaute Fassade als sogenannte geklammerte Waagerechte Deckung gilt als solide und kostengünstig. Die Gebäudehülle erfüllt hohe Anforderungen an den Wärmeschutz. Mit 16 cm dicken, druckfesten Mineralwolledämmungen an den Wänden sind U-Werte unter 0,2 W/m²K erreichbar. Eine Fassadenunterkonstruktion aus senkrechten Holztragwerken, weitgehend wärmebrückenfrei aufgehängt an speziellen Fassadenschrauben, sorgt für ein Minimum an Heizkosten. Auf dem 20 cm dick gedämmten, extensiv begrünten Flachdach stehen von außen unsichtbar Sonnenkollektoren. Sie liefern umweltfreundliche Wärme für die Warmwasseraufbereitung und unterstützen zusätzlich die Gebäudeheizung.
Wie bei der Schieferfassade praktiziert, sind auch alle anderen an diesem Bauwerk eingesetzten Baustoffe neben gestalterischen und technischen Kriterien unter ökologischen Aspekten ausgewählt worden.