In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Finale hat sich der Österreicher Hannes Arch dem Briten Paul Bonhomme geschlagen geben müssen. Die weiteren 8 Punkte für die Gesamtwertung bedeuten aber für ihn, dass er an den Amerikanern Kirby Chambliss und Mike Mangold, die es beide in Rotterdam nicht aufs Podium geschafft haben, vorbeigezogen ist. Arch wollte alles geben und endlich einmal als Sieger ganz oben auf dem Podest stehen. Eine zu enge Linie ist ihm aber im Finale zum Verhängnis geworden. Gleich in der ersten Geraden touchierte er ein Air Gate. Der Pylone verfing sich in seinem rechten Flügel. Das bedeutete das Aus für ihn.
Dabei war die Woche in Rotterdam für Arch so gut verlaufen. Mit seinem neuen Cockpitdach und einer Trainingsbestzeit am Donnerstag war er Gesprächsthema Nummer eins auf dem Red Bull Air Race Flughafen gewesen. Gerade noch ins Qualifying geschafft, versetzte er im Semi-Finale mit einem super Lauf den Briten Steve Jones. Wie bereits in Abu Dhabi stand er dann im Finale Paul Bonhomme gegenüber, dem er sich auch diesmal geschlagen geben musste. "Ich wollte unbedingt gewinnen und habe zuviel riskiert. Die Linie war zu direkt", meinte ein enttäuschter Hannes Arch, der seinen ersten Sieg in Greifweite gehabt hatte.
"Ein guter Tag für die Briten", freute sich Paul Bonhomme der mit einer Zeit von 1:17,25 gestoppt worden war und Archs Run aus der Stand-by-Position über Rotterdam mitverfolgt hatte. "Ich habe Hannes gesehen, wie er die gerade Linie vom Gate 1 bis zum Gate 6 durchgezogen hat und habe mir gedacht, wenn das gut geht, dann habe ich alle Hände voll zu tun ihn einzuholen."
Der dritte Platz ging an Steve Jones, der es zum ersten Mal seit seinem Sieg in Porto im Jahre 2007 aufs Podest geschafft hat. "Das war längst überfällig. Das zusätzliche Training diese Woche hat sich bezahlt gemacht", meinte ein glücklicher Jones. Mit einer Zeit von 1:16,00 kickte er den Amerikaner Kirby Chambliss ganz knapp aus dem Rennen um den dritten Platz. Chambliss, der in Detroit Bonhomme geschlagen hatte, kam mit 1:16,03 auf den undankbaren vierten Rang.
Der große Verlierer des Tages war Mike Mangold. Er erreichte nicht einmal das Semi-Finale. Den Grund für sein Versagen kennt er jedoch: "Beim "Half-Cuban" habe ich geschlafen."
Tausende Zuschauer haben den Hafen von Rotterdam gesäumt, um die 12 Piloten bei ihrem Hochgeschwindigkeitsrennen mit bis zu 370 km/h und 12 G zu bestaunen. Am 2. und 3. August heißt es dann in London wieder "smoke on".