Ende Februar 2006 wurde Ralph Wiegmann, seit 1995 Geschäftsführer von iF International Forum Design in Hannover, einstimmig als Nachfolger von Henning Horn zum Sprecher der Konferenz der Designzentren (kdd) gewählt. Heute legte er in einer Sitzung offiziell sein Amt als Sprecher nieder und erklärte gleichzeitig den Austritt von iF aus der kdd.
Als Grund für diese Entscheidung nannte Ralph Wiegmann unüberbrückbare Differenzen innerhalb der Konferenz, deren Ziele nicht länger gemeinschaftlich vorangetrieben werden: „Wir sind mit 13, aktuell 12 permanenten Mitgliedern angetreten, dem Design in Deutschland wieder eine Stimme zu geben und unterschiedliche Aufgaben gegenüber Wirtschaft, Politik, der ‚Designgemeinde’ und der designinteressierten Öffentlichkeit wahrzunehmen. Die dazu erforderlichen Beschlüsse müssen dann auch gelten und konsequent verfolgt werden. Endlose Debatten habe ich in den vergangenen zwölf Jahren ausreichend erlebt. Es ist wohl nur konsequent, dass sich iF jetzt hier zurückzieht.“ Wiegmann, der u.a. ein gemeinsames Profil der kdd Mitglieder initiiert hatte, bedauert diese Entwicklung.
Auch das Design Zentrum Nordrhein Westfalen erklärte in der heutigen Sitzung die Beendigung der Mitgliedschaft in der kdd. Prof. Dr. Peter Zec, Leiter des Design Zentrums Nordrhein Westfalen, dazu: „Es ist sehr bedauerlich, dass es den deutschen Designinstitutionen in der Vergangenheit nicht geglückt ist, einen gemeinsamen Nenner für eine professionelle Designförderung zu finden. Individualinteressen einiger weniger werden nach wie vor über die Gemeinschaftsinteressen gestellt. Damit scheitert auch diese Initiative am Kirchturmdenken einiger mit großen Fördermitteln ausgestatteter Institutionen.“ Auf dieser Basis sei eine konstruktive Zusammenarbeit bis auf weiteres nicht mehr zu erwarten und die Zeit, die man als international tätige Designförderinstitution für die Sitzungen dieses so offensichtlich nicht beschlussfähigen und damit letztlich bedeutungslosen Gremiums opfere, sei verlorene Zeit. „Den Konflikt, der jetzt zu unserem Austritt geführt hat, schwelt seit längerem“, erläutert Zec weiter. „Neben verschiedenen anderen Themen sorgte immer wieder die Nominierungspraxis und Finanzierung des Designpreises der Bundesrepublik sowie die Rolle des Rats für Formgebung beim Runden Tisch der Design-Initiative der deutschen Wirtschaft für Kontroversen.“