In einem Interview in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel" wird unter der Überschrift "Starkult statt Kontrolle" der Eindruck erweckt, Yasuhisa Toyota sei aus Gründen des Starkults mit der akustischen Planung der Elbphilharmonie betraut worden. Hierzu stellen wir richtig: Yasuhisa Toyota ist in einer sehr frühen Phase des Planungsprozesses nicht aus irgendwelchen Gründen des "Starkults" beteiligt worden, sondern weil er unstrittig als einer der besten Akustiker weltweit gilt. Entscheidend war seine Kompetenz, die er bei einer Vielzahl berühmter Konzertsäle unter Beweis gestellt, so etwa der Walt Disney Hall in Los Angeles oder der Suntory Hall in Tokyo, um nur sehr wenige zu nennen.
Sogenannte "Kontrollgremien" einzurichten ist – entgegen der Aussage des Spiegel-Interviews – keineswegs ein gängiges Verfahren. Eine Kontrolle erfolgt einerseits in einem iterativen Prozess mit mehrfachen Überarbeitungen, den Architekten und Akustiker vollziehen. Gerade um eine hohe Qualität der Saalakustik zu gewährleisten, wurde mit erheblichem Aufwand das 1:10-Modell des Saals erstellt. Andererseits gibt es selbstverständlich Kennzahlen wie etwa die Nachhallzeit, die messbar sind und fortlaufend von den Architekten und dem Bauherrn kontrolliert werden.
Hartmut Wegener, Projektkoordinator des Senats für den Bau der Elbphilharmonie: "Die Planungen für die Akustik der Elbphilharmonie werden hochprofessionell durchgeführt – wie das auch für alle anderen Gewerke gilt. Die Architekten Herzog & de Meuron bedienen sich für die akustischen Planungen der Expertise von Yasuhisa Toyota, eines der renommiertesten Akustiker weltweit. Wir freuen uns sehr, dass die Architekten gemeinsam mit uns als Bauherrn diesen Experten für die Elbphilharmonie gewinnen konnten, von dessen jahrzehntelanger Erfahrung wir nur profitieren werden. Ich bin auch angesichts dieser weltweit ausgewiesenen Kompetenz etwas verwundert darüber, dass der "Spiegel" mit dem jetzt abgedruckten Interview einem Hochschullehrer ein derartiges Forum ermöglicht, der eine entsprechende Expertise in der Praxis der Planung von Konzerthäusern nicht im mindesten vorweisen kann."