Neue Storchenpaare haben Nester in Langenhagen-Kananohe am Nordrand des Flughafens und in Neustadt-Suttorf bezogen. Die Horste in Uetze und Hemmingen-Wilkenburg sind nach längerer Zeit dieses Jahr wieder bewohnt. Nach den Beobachtungen Dr. Löhmers scheinen in den Nestern im Grünlandgebiet Hastbruch in Burgwedel, in Isernhagen HB, Suttorf-Neustadt und Uetze jüngere Störche als sogenannte Verlobungspaare zu siedeln, die in diesem Jahr vermutlich nicht brüten werden. Das gilt auch für die erst zu Pfingsten in Wedemark-Negenborn noch eingetroffenen Störche.
Neben dem Futterangebot und der Erfahrung der Eltern hängt der Bruterfolg vor allem auch vom Wetter ab. Regen und Temperaturen in der Nacht von unter zehn Grad Celsius, wie sie für die nächsten Tage gemeldet sind, können sich negativ auf die Jungstörche auswirken. "Wie viele Jungstörche in den Horsten letztendlich groß werden, können wir deshalb mit Sicherheit frühestens Ende Juni sagen, wenn der Nachwuchs aus dem Gröbsten heraus ist", so der Weißstorchbetreuer. Ab Mitte Juli fliegen dann die ersten Jungstörche aus.
Schon im Februar trafen Störche aus ihren spanischen Winterquartieren in der Region Hannover ein. Die Mehrzahl dieser so genannten Westzieher kam trotz Kälte und Schnee bis Mitte März an. Ab Ende März zogen auch die über die Ostroute fliegenden Störche nach. Mitte April waren die meisten Nester mit Storchenpaaren besetzt.
Schon Ende März begannen einige früh angekommene Paare mit der Brut. Die ersten Storchenbabys schlüpften 30 bis 32 Tage später Anfang Mai. Einige Paare brüten noch oder haben nur wenige Tage alten Nachwuchs.
Die Gründe für den Storchenzuwachs in der Region Hannover sieht Dr. Reinhard Löhmer vor allem bei einem veränderten Verhalten der westziehenden Tiere: "Die Tiere fliegen heute zum Überwintern seltener bis nach Afrika. Es gibt offensichtlich geringere Verluste im spanischen Winterquartier sowie auf dem Zug, weil die Wege kürzer sind. Folglich kehren mehr Überlebende zurück." Außerdem leben immer jüngere Störche in niedersächsischen Nestern: Früher siedelten die Vögel erst ab dem dritten bis fünften Lebensjahr in der Region, um zu brüten. Ihre Jugendzeit verbrachten sie ganzjährig im westafrikanischen und mediterranen Raum. Seit einigen Jahren tauchen immer mehr Störche schon als Zweijährige in Hannover und dem Umland auf.
Weitere Informationen zu den Weißstörchen in der Region Hannover gibt es bei: Dr. Reinhard Löhmer, Naturschutzbeauftragter für die Weißstorchbetreuung der Region Hannover, Telefon 0511/83 46 96 und 0177/44 77 819, E-Mail: regenpfeifer@t-online.de.