Die Idee stammt von Christoph Rust, Professor für Ästhetik und Kommunikation an der FH Bielefeld. Er fragte sich: "Was passiert, wenn man sagt, Du hast eine Minute, hier ist ein Stift, bring etwas zu Papier?" Mitunter entsteht dann Erstaunliches: Schraffuren, Linien, Kreise oder fantastische Figuren. Diesem Potenzial nachzuspüren ist das Ziel von Rusts Projekt "60 Sekunden". Alle "Telefonzeichner" konnten ihrem Stift freien Lauf lassen. Zum Konzept gehörte auch, dass alle Teilnehmer zusätzlich ein Foto eines Details ihrer Wahl machten, in das später digital ihre Skizze einkopiert und auf Alu-Platten vergrößert ausgedruckt wurde.
An der "sozialen Plastik mit einfachsten Mitteln" (Rust) beteiligten sich Prominente wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann oder Unbekannte wie ein Pariser Clochard. Auch Regionspräsident Hauke Jagau ist vertreten. In Schloss Landestrost sind ihre Werke nun zu sehen und auch zu erwerben. Am Ende der Ausstellungsreihe werden alle Zeichnungen und Detailfotos versteigert - für einen guten Zweck. Der Erlös der Auktion geht als Spende an Amnesty International zur Unterstützung politischer Verfolgter.
Ausstellung: "60 Sekunden - ein Forschungsprojekt zur sozialen Kreativität"
Schloss Landestrost, Herzog-Erich-I.-Raum, Schlossstr. 1, 31535 Neustadt
11. Februar bis 04. März 2012
Öffnungszeiten: Di. bis Do. 10.00 bis 16.00 Uhr, Fr. 10.00 bis 13.00 Uhr,
Sa. u. So. 14.00 bis 17.00 Uhr, Eintritt frei
Eröffnung: Freitag, 10. Februar 2012, 19.00 Uhr. Es sprechen: Regionspräsident Hauke Jagau und Dr. Dorotheé Willert, Kunstwissenschaftlerin aus Berlin
Vortrag: Sonntag, 12. Februar 2012, 11.30 Uhr. Christoph Rust referiert über das Thema "Soziale Plastiken - vier Positionen: Wladimir Tatlin, Joseph Beuys, Jochen Gerz und das Projekt 60 Sekunden"
Zur Eröffnung der Ausstellung erscheint das vom Alpha Presse Verlag herausgegebene Künstlerbuch "60 Sekunden"